Stories

Mai 2003

Kurz nach ihrem Gig auf der Deconstruction Tour am 31. Mai in Losheim hatte Mr. Nancy von Fabulous Disaster noch Zeit für ein Interview, bevor sie sich im Wasser des Losheimer Stausees abkühlen ging...

Wie läuft die Tour?

Wirklich gut. Ich hab ne schöne Zeit gehabt, die hatten wir alle. Wir sind die ganze Zeit mit den Real McKenzies zusammen.

Mögt ihr sie?

Ja, wir lieben sie. Wir sind vor eineinhalb Jahren mit ihnen durch ganz Kanada getourt von Chilliwak nach Halifax in einem Minivan, 10000 Meilen.

Gibt es einen großen Unterschied zwischen Konzerten in den Staaten und in Europa?

Oh ja, hier ist es viel besser. Die Fans unterstützen die musikalischen Künste mehr. Sie wollen Spaß haben mit der Musik und den haben sie. In Amerika sind die Kids zu verwöhnt.

Und in welchem europäischen Land habt ihr die besten Erfahrungen gemacht?

Wir haben die besten Erfahrungen in Deutschland gemacht. Die Fans sind gut drauf. Sie werden verrückt bei der Show.

Kennst du irgendwelche deutschen Bands?

Da musst du die andern fragen, die kennen vielleicht welche. Ich höre eigentlich nur College Radio. Ich höre immer alternative Musik.

Wie ist es mit Terrorgruppe? (waren bei der Deconstruction Tour dabei Anm. d. Verf.)

Oh ja, die sind klasse. Ich höre zwar meistens eher ältere Musik, aber die sind gut.

Ich habe ein Interview gelesen in dem ihr geantwortet habt, dass Alkohol auf Touren wichtig für euch ist. Mögt ihr deutsches Bier?

(Deutet auf die Bitburger Flasche in ihrer Hand) Hm, ja. Du siehst es ja hier.

Und welches findest du am besten?

Ich kenn mich mit den Namen nicht so aus. Aber Moment, in Belgien hatte ich ein tolles Bier. Es war fantastisch, es schmeckte süßlich. Ich glaube, es war ein Hefeweizen.

Welche Bands hatten Einfluss auf die Musik von Fabulous Disaster?

The Gore Gore Girls, the Go-Go's, The Descendents, Joan Jett, Patty Smith und Linda mag die Beatles.

Und wie steht's mit aktuellen Punk Bands?

Ich liebe The Descendents...das war's eigentlich. Ich höre selten aktuelle Musik, deshalb kann ich auch keinen weiteren Kommentar abgeben.

Was bedeutet das Wort Punk für dich?

Das ist schwer zu sagen. Ich denke, es ist ein Geisteszustand. Es hat sich stark verändert. Damals war man Außenseiter und heute ist es Mainstream. Für mich bedeutete es damals: höre die Musik die du willst, tu was du willst, so lange du niemand anderen damit verletzt, lass dich nicht von andern beeinflussen und mach was dein Herz dir sagt.

Was denkst du über die ganzen Talent Shows im Fernsehen wie z.B. Starsearch?

Die sind grässlich. Die schau ich mir nicht an. Einmal kam eine Bekannte von mir an und meinte die Band die gewonnen hat wäre toll und ich sollte sie mir ansehen, aber ich konnte nur sagen, dass ich diese Shows nicht leiden kann und sie gehen und mich in Ruhe damit lassen soll.

Wie entstehen neue Songs bei euch in der Band?

Sally, Laura und Lynda bringen sie ein. Ich bin kein Songschreiber. Ich schreibe eigentlich nur meine Bass Parts. Die andern Mädels haben die Ideen und fassen sie in Songs. Sie schreiben meistens über alltägliche Dinge die einem zustoßen.

Gab es eine große Veränderung als ihr von Evil Eye Records zu Pink & Black gewechselt seid?

Ja, dadurch bin ich hier. Wir machen gut organisierte Touren, mehr Leute kennen uns, wir haben mehr Fans. Wir sind jetzt schon das dritte Mal in Europa. Ich hatte mich damals auf einer Tour verletzt und wir fanden schnell Ersatz. Durch den Wechsel haben wir viel mehr Möglichkeiten unsere Fans zu erreichen. Evil Eye Records hatte nicht das Kapital uns groß raus zu bringen. Es ist Lyndas Label mit dem sie gute Bands unterstützt. Ich bin glücklich, dass wir bei Pink & Black sind, denn ich bin nicht zu Hause.

Inwiefern hat sich eure Musik von Album zu Album verändert?

Unsere erste CD "Pretty Killers" haben wir an einem Nachmittag aufgenommen ohne Overdubs. Es war mehr als Demo gedacht, statt als Album. Bei „Put Out Or Get Out" hat Fat Mike uns geholfen unseren Sound wesentlich zu verbessern. Wir klingen viel poppiger als auf dem ersten Album. Bei „Panty Raid!” hat Alex Newport geschafft unsere Gitarren richtig fett klingen zu lassen.

Was habt ihr auf dem Hidden Track eures aktuellen Albums gemacht?

Ich weiß es nicht. Ich hab es erst im Nachhinein gehört. Wir waren den ganzen Tag im Studio und ohne Sonne und frische Luft wird man schon ein bisschen verrückt, dann entsteht so etwas.

Wie lange habt ihr denn gebraucht um euer aktuelles Album aufzunehmen?

Zwei Wochen, aber es war harte Arbeit 14 Stunden am Tag im Studio. Im Studio lief dann folgendermaßen "spielt es nochmal, spielt es noch mal, spielt es noch mal", nicht Schnitt und dann nachbearbeiten.

Was denkst du über den Präsidenten?

Ich hasse ihn. Er ist ein A****loch. Er gewann durch Betrug. Ich habe eine Verwandte im County in dem die Entscheidung gefallen ist und habe mitbekommen wie sie es geschafft haben mehr Stimmen zu ergattern. Er ist ein Stück Sch*****.

Was sind eure Pläne nach der Deconstruction Tour?

Nach der Tour geht's erst mal nach Hause. Dort schreiben wir dann ein paar neue Songs und gehen vielleicht ins Studio. Und natürlich werden wir noch viele weitere Touren machen, so lange es geht.

Willst du euren Fans noch irgendwas mitteilen?

Habt Spaß, bleibt wer und wie ihr seid und lasst euch von niemandem etwas sagen.

Ich bedanke mich für das Interview.

Ich habe auch zu danken für das nette Interview. Bye.

Winfried Bulach