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April 2002

Rainer Hample, Bassist von End Of Green, beantwortete alle Fragen zum aktuellen Album "Songs For A Dying World"... 

Wie kam denn der Name End Of Green zustande?

Den Namen brachte der damalige Bassist (stieg vor der ersten CD aus) als Vorschlag mit! End Of Green, das Ende der Hoffnung, etc.

Eure Erfahrung on Stage beläuft sich auf über 300 Konzerte, auch mit vielen "Big Playern" im Geschäft. Was sind denn die tiefsten Impressionen die ihr in dieser Zeit erfahren habt?

Das es saugeil ist Konzerte zu spielen! Es gibt da auch wenig Unterschiede zwischen "Big Players" und Kleineren. Natürlich spielt man lieber auf Konzerten die 500 oder mehr Leute anziehen, aber das bedeutet nicht, dass der Gig dann auch so viel Spaß macht wie in einem kleinen verrauchten Jugendhaus. Das gute an den "großen" Gigs ist sicherlich der Vorteil stets eine ordentliche PA da zu haben. Als Fazit möchte ich allerdings feststellen das jeder Gig anders und immer wieder ein unvergleichbares Erlebnis ist!!!

Wer ist in eurer Musik als Vorbild zu sehen, mit wem würdet Ihr euch auf eine Stufe stellen?

Schwierige Frage. Also ich denke, dass wir so was wie Vorbilder oder Idole nicht haben. Ist auch nicht so mein Ding. Ich spiele Musik, die mir gefällt und mich berührt und hoffe dass es den Zuhörern genauso geht! Es ist klar, dass sich der aktuelle Musikgeschmack eines jeden in die Musik einschleicht, aber von den tausenden Deftones und L. Park Kopien halte ich nichts. Mich interessiert auch der aktuelle Markt recht wenig.

Welche Aussage steckt hinter dem Cover von "Songs For A Dying World"?

Wir haben lange überlegt, was wir auf das Cover machen wollen. Im Endeffekt brachte dann der Gitarro Oli ein Photo welches er selbst bei einem Spaziergang gemacht hatte und wir waren sofort Feuer und Flamme. Ist auch wieder, wie so vieles bei uns, eine emotionelle Sache die man schlecht in Worte fassen kann.

Eure Stimmungen in der Musik sind meist verletzlich und traurig. Wie schwer ist es, diese Atmosphäre im Studio auf den Songs punktgenau wiederzugeben, wenn eigentlich gute Stimmung angesagt ist?

Wir versuchen bei jeder CD den Sound so live wie möglich rüberzubringen. Live sind wir eine ganze Ecke emotionaler und lassen uns von unserer Musik tragen, ich glaube aber, dass wir bei dieser CD die Grundatmosphäre der Songs recht gut übertragen haben. Es ist auch nicht sehr schwer die Songs emotional rüber zu bringen, da dieses Gefühl ja in uns drin ist, wir aber trotz allem auch noch lachen können. Wenn wir ein Instrument in die Hand nehmen und losspielen sind wir total mit dem Song verbunden. Wir schaffen uns dann auch eine sehr relaxte Atmosphäre, wie z.B. nehmen wir hauptsächlich in der Nacht auf mit einer guten Flasche Rotwein und Kerzenlicht!

Wer schreibt bei euch die Texte?

Die Texte schreibt unser Sänger Mike. Sie entstehen in einem langen Prozess und werden auch oft umgeschrieben bis sie das endgültige Stadium erreicht haben. Die Texte sind für Mike etwas sehr persönliches. Er um- und beschreibt darin seine Emotionen und Gefühle. Da gibt es Tage an denen er nichts schreiben kann und dann sprudeln sie so aus ihm heraus.

Hat die Textzeile 'Tell Your Friends, This Is My Suicide' im Song 'Death In Veins' eine tiefere Bedeutung? Ist der Song einfach so herunter geschrieben oder steckt da mehr dahinter?

Sicherlich nicht einfach herunter geschrieben, Mike drückt in den Songtexten seine Gefühle aus und hatte zu diesem Zeitpunkt eine kleinere Krise. Es ist allerdings nicht so, dass er kurz vor dem Suizid steht, eher ist dies als eine Art Aufschrei an die Gesellschaft zu verstehen.

'I Hate' ist einer der ergreifendsten Songs, die ich kenne. Gibt es bei diesem Song einen Hintergrund?

Keinen direkten. 'I Hate' ist auch einer meiner Lieblingsstücke, er ist Live wie auch auf CD sehr ergreifend und emotional. Ich glaube, dass es nur sehr wenige Menschen gibt die noch nie diesen Satz 'I Hate Myself...' gesagt haben, wenn sie es auch nicht zugeben! Ich finde es schlimm, wenn Menschen ihre Emotionen in sich hinein fressen und in der Öffentlichkeit so tun als wäre alles in Ordnung und sie wären super drauf!

"Songs For A Dying World" ist seit Anfang April 2002 in den Plattenläden. Wie waren die Reaktionen der Presse und der Fans auf euer Album bislang?

Bisher durchweg positiv. Es hat mich doch sehr überrascht, da ich eigentlich mit mehr Kritik gerechnet hatte. Bisher konnte ich noch keine negative Kritik lesen. Ich selbst bin mit der Neuen sehr zufrieden und halte sie für unsere beste CD! Es hat zwar fast vier Jahre gedauert, hat sich aber durchaus gelohnt. Unsere Fans haben die Songs ebenso positiv aufgenommen, sie haben ja auch lange warten müssen.

Wo kann man euch denn alles so live sehen in diesem Jahr (besonders Hessen)?

Also Konzerte für dieses Jahr stehen noch nicht ganz fest. Wir spielen zunächst eher in Ba-Wü. Als nächstes steht ein Festival mit In Extremo in Aalen an. Das nächste große Ding ist mit Sicherheit das Summerbreeze Festival in Abtsgmünd! Für das Jahresende ist auch im Moment eine Clubtour durch Deutschland in der Planung - über diese kann ich allerdings nur soviel sagen, dass die mit uns befreundete Band Undertow mitfahren wird! Ich hoffe, dass wir uns dann auch in Hessen sehen werden. Wer wissen möchte wann wir wo spielen kann auf unsere Homepage gehen, dort werden die Konzertdaten ständig aktualisiert (www.endofgreen.de).

Wie würdet ihr eure Musik selbst beschreiben für jemanden, den ihr für diese Art von Musik begeistern möchtet und mit welcher Wahrscheinlichkeit denkt ihr, schafft ihr das?

Beschreiben kann ich unsere Musik nur sehr schlecht, ich habe da auch immer meine Probleme. Ich würde ihm, oder ihr raten auf ein Konzert zukommen. Aber ich denke wir stehen so zwischen Wüstenrock, Doom und eventuell Gothicrock!

Gibt's schon neue Zukunftspläne?

Wie schon gesagt, die anstehende Tour, Summerbreeze, etc. Im Moment haben wir auch wieder mehr Zeit zum Proben, was bedeutet, dass wir schon sehr geile neue Songs haben. Ansonsten lassen wir mal alles auf uns zukommen und warten ab was passiert und spielen, spielen, spielen...

Eure aktuellen Top CDs auf dem Markt...

Naja, End Of Green! Aber mal im Ernst, so aktuelle CDs von denen ich zumindest sagen kann: "Die ist die Hölle", gibt's eigentlich nicht. Ich höre mir sehr gerne Cold an oder immer noch die Doors.

Thomas Schmitt