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Juni 2013

Pünktlich zu ihrem Debütalbum "Objects In Motion" nahmen sich drei Herren der Band We Are Off die Zeit, mir einige Fragen zu der Scheibe und ihren persönlichen Einstellungen dazu zu beantworten.

"Objects In Motion" ist euer erstes Album und nun schon seit einigen Tagen auf dem Markt. Wie sind die Reaktionen und Feedbacks? Seid ihr zufrieden?

Tobi: Wir sind zufrieden und die Reaktionen auch sehr positiv, wobei natürlich auch kritische Stimmen zu hören sind. Was mich besonders freut, sind die schönen Rezessionen auf einigen ausländischen Blogs. Irgendwie hat man bei denen das Gefühl, dass sie etwas objektiver auf ein Debüt-Album einer Band aus Deutschland reagieren, als so mancher Texter in Deutschland.

Daniel: Für uns ist wichtig, dass wir unser Album draußen haben und damit mehr als zufrieden sind. Das schafft Raum für die vielen neuen Ideen, die als nächstes anstehen. Wir freuen uns über positive Reaktionen, wissen aber auch, dass wir mit unserem Album auch polarisieren.

Was für ein Gefühl ist es, wenn ihr darüber nachdenkt, was ihr mit der Veröffentlichung dieses Debüts nun erreicht habt?

T: Find ich schwierig zu beschreiben. Für uns selber ist es ein tolles Gefühl, endlich unser fertiges Produkt in der Hand zu halten und es allen zugänglich zu machen. Was wir damit erreicht haben, können wir jetzt noch nicht absehen.

Stefan: Als Künstler denkst Du natürlich schon über die nächsten Sachen nach. Ich bin ständig am Ideen sammeln und überlegen, wo die Reise hingeht oder was beim nächsten mal anders wird. Da bleibt nicht soviel Zeit für Rückschau. Das Gefühl was ich habe, ist stolz darauf zu sein, unsere Vorstellung davon, wie unser erstes Album sich anfühlen und klingen würde ziemlich genau umgesetzt zu haben.

D: Wenn man überlegt, wie lange man teilweise an einigen Stücken gearbeitet und gefeilt hat dann verspürt man auch ein Stück weit Erleichterung, diese jetzt in trockenen Tüchern zu haben.

Wie sieht es mit einer Fanbase aus? Ist schon eine entstanden und wenn ja, wie fühlt es sich an, zu wissen, dass man nun selbst richtige Fans hat?

S: Wir sind grad dabei, eine Fanbase aufzubauen, wissen auch, dass in unserem engsten Umfeld sowie der Indie Szene Hamburgs oder auch Deutschlands zur Zeit andere Musik angesagt ist. Wir haben da zwar Rückhalt, sind aber schon etwas "draußen". Insofern haben wir uns nicht den leichtesten Weg ausgesucht…umso schöner sind die guten Reaktionen aus dem Ausland.

T: Ich würde sagen, die Fanbase wächst stetig, Wie sich das anfühlt…kann ich nicht mehr sagen, man ist ja nicht mehr Anfang Zwanzig und hat soeben seine erste Band gegründet. Wir haben alle schon Alben mit anderen Bands veröffentlicht und waren deutschlandweit auf Tour. Es ist quasi nicht Neues für uns.

D: Es fühlt sich immer gut an, wenn es Leute gibt, die unsere Musik wirklich lieben. 

Wie seid ihr zu eurem Bandnamen gekommen? Dieser ist ja nun auch nicht ganz gewöhnlich... Ist das etwas "abgehobene" beabsichtigt?

D: Nein, ganz sicher nicht.

S: Abgehoben empfinde ich den überhaupt nicht. Das war eher ganz pragmatisch: Wir hießen erst OFF!, aber dann kam eines Tages ein Schreiben vom Anwalt der kalifornischen Hardcore Punkband (die sehr gut sind übrigens) gleichen Namens, die zu dem Zeitpunkt ihre erste Platte veröffentlichten. Wir waren zwar früher da, hatten aber noch keine VÖ am Start. Also haben wir uns gezwungenermaßen umbenannt, aber dabei sozusagen klargestellt WE ARE OFF! Für uns hat der Name also in der Hinsicht eine doppelte Bedeutung.

Was sind eure Lieblingssongs auf diesem Album?

T: Um das zu bestimmen, fehlt mir der Abstand zum Album und zur Musik.

S: Alle. Jeder zu seiner Zeit.

D: Das wechselt stetig. Fast jedes war schon dabei.

Habt ihr bestimmte Ziele bei der Produktion des Albums verfolgt? Eventuelle Botschaften an die Außenwelt?

D: Ziel der Produktion war es gewesen, dass Album so klingen zu lassen, wie wir es bereits in unseren Köpfen hatten, was nicht wirklich leicht ist. Beeinflussung von außen gab es während der Produktion eher nicht. Musikalische Sozialisationen sind erkennbar.

S: Uns war wichtig ein musikalisch und lyrisch geschlossenes und kohärentes Album zu machen. Das ist uns, wenn man die Kritiken liest, wohl ganz gut gelungen. Beim Wort "Botschaften" bekomme ich Gänsehaut. Wir sind nicht missionarisch unterwegs, sondern drücken einfach künstlerisch unsere Wahrnehmung der Welt aus. Darin kann man sich wiederfinden, oder eben nicht.

Was macht das Album eurer Meinung nach einzigartig und zu einem vollkommenen Produkt von We Are Off?

T: Auch eine sehr schwierige Frage. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Künstler nach der Produktion seines Albums von Vollkommenheit gesprochen hat. Mir fehlt auch der Abstand dazu, ich bin zu sehr drin in der Materie, um so etwas bestimmen zu können. Die Einzigartigkeit kommt natürlich daher, dass es uns kein zweites mal gibt.

D: Das Album kommt unserer Vorstellung von der Musik der Gruppe WE ARE OFF am nächsten.

S: Tobi hat recht, einzigartig ist es in jedem Falle. Vollkommen? Hoffentlich nicht. Nichts ist langweiliger als Vollkommenes.

Mein persönlicher Lieblingstrack ist 'Miracle'. Ich finde, der hebt sich ein bisschen von den anderen ab und bietet noch einmal etwas Abwechslungsreiches und Außergewöhnliches und zeigt am besten, welches enorme Potenzial in euch steckt. Was haltet ihr selbst von diesem Song?

T: Miracle halte ich auch für einen sehr starken Track. Interessanter Weise ist 80 % des Song innerhalb von fünf Minuten beim jammen im Proberaum entstanden. Es war einer dieser Momente, wo der Gitarrist ein Riff anfängt und jeder weiß, was er zu tun bzw. zu spielen hat.

D: Absoluter Knaller und die nächste Single. Billboard!

S: Es ist halt auch ehesten noch ein klassischer Popsong. Ein Album voller solcher Dinger wäre langweilig. Es war wirklich einer dieser magischen Momente, wo alles sofort da war. Riff, Beat und sogar der Text...

Nun hätte ich gerne jeweils sechs Wörtchen von euch. Einmal drei, mit denen ihr euch als Band charakterisiert und mit den anderen drei sollt ihr euer Album am treffendsten beschreiben.

D: Verlangen, Extase, Hoffnung // Trostlosigkeit, Hochstimmung, Hoffnung

Wie wird es in der Zukunft weitergehen? Wie sehen eure Pläne aus? Sind überhaupt schon Konkrete vorhanden?

T: Für Spätsommer ist eine weitere Single-Auskopplung + Video geplant und im Herbst geht es dann auf Tour.

D: Neben den Konzerten hat das Ausarbeiten neuer Songideen große Bedeutung. Es gibt viele.

S: Wir freuen uns darauf im Herbst unser Album live zu spielen…und vielleicht auch schon den ein oder anderen neuen Song!

Danke, dass ihr euch die Zeit für die Beantwortung genommen habt. Ich habe es sehr genossen, euer Album zu hören und bin gespannt, wie es in der Zukunft mit euch weiter geht.

Das Interview führte Me Lina






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