Pünktlich zu der Veröffentlichung ihres Debütalbums "Healings" beantwortet uns das Trio von The Wars ein paar Fragen:
Wie seid ihr zu eurem Bandnamen The Wars gekommen?
Chris: Ich empfinde die Welt als einen immerwährenden Kriegsschauplatz. Ein lächerliches Hi-Tech-Babylon mit fehlender Einsicht und fehlender Reife. Der Bandname ist ein ganz banaler Ausdruck meines Weltbildes und den daraus resultierenden Texten.
Gernot: Weltkriege, Kalte Kriege, Terror, Psychoterror, "kleine" Kriege im Alltag, Eroberung, Unterwerfung, Liebe, Sex...der Name The Wars steht für all diese Alltags-Events! Und natürlich noch für einiges mehr.
Mit eurem Debütalbum seid ihr auf sehr positive Kritik seitens der Presse gestoßen. Habt ihr mit diesem Album denn auch alles erreicht, was ihr euch für den Anfang vorgenommen habt?
Chris: Wenn das Album vielen Hörern gefällt und wir eine entsprechende Resonanz auf den kommenden Festivals erhalten werden, dann ist das erreicht, was uns am meisten erfreut. "Healings" hat auch seine sehr experimentellen Seiten. Wenn man damit auf Sympathie stösst ist das für mich ein Erfolg.
Gernot: "Healings" ist ein schlüssiges und abwechslungsreiches Album geworden. Alles, was wir zum Thema sagen und bringen wollten, hat hier seinen Platz gefunden.
Felix: Ja, auf jeden Fall. Wir haben uns über die positiven Feedbacks sehr gefreut. Das zeigt, dass sich die harte Arbeit gelohnt hat.
Gibt es eine bestimmte Botschaft, die ihr mit eurem Album rüberbringen wollt? Wenn ja, welche?
Felix: Nein keine spezielle. Wenn dieses Album die Hörer zum Denken animiert, haben wir sehr viel erreicht. Es geht darum nicht einfach alles so hinzunehmen wir es sich aufdrängt, den eigenen Kopf einzuschalten und auf sein Inneres zu hören. Dann kommen die "Healings" von selbst.
Gernot: Du musst durch diesen Tunnel gehen, um das Licht danach zu sehen.
Chris: Meidet das Feuer wo ihr es nicht erwidern könnt.
Was sind eure Ziele für die Zukunft?
Felix: Viele Konzerte zu spielen und weiterhin tolle Platten zu machen.
Gernot: Weitermachen, Platten aufnehmen, Tourneen und Konzerte spielen,...
Chris: Eine großartige zweite Platte zu machen und in den Besitz besserer Intrumente zu gelangen.
Was bewog euch dazu, diese Art von Musik zu machen, die man eigentlich in kein wirkliches Genre stecken kann? Wie würdet ihr eure Musik bezeichnen?
Chris: Ich denke unser Faible für kontrollierte Experimente, Minimalismus, Pop, Verzerrung und Retrospektive setzt sich immer unerbittlich bei unseren Projekten durch.
Felix: Wir spielen einfach. Es ist unsere persönliche Art die Songs umzusetzten, welches Genre das ist, ist mir egal.
Gernot: Wir haben uns nicht hingesetzt und gesagt: so und nicht anders wollen wir klingen! Die Musik der Band The Wars ist sozusagen "entstanden". Wir beachten unsere musikalischen Vorlieben, spielen mit den Sounds, die dazu passen - hören,was der andere gerade macht, und ob sich das alles miteinander verzahnt - so in etwa auf die Art und Weise entsteht bei uns ein Song. Und wenn er in kein Genre passt, ist das okay. Und falls doch, ist das auch okay. Wenn wir einen Pop-Song schreiben möchten, tun wir das. Aber selbst von einem Pop-Song hat ja so fast jeder seine eigene Definition.
Drei Worte, die euch spontan zu eurem Debütalbum einfallen.
Chris: Feuer, Echos und Marslandung.
Gernot: Enclave, Nature, Coast.
Was beeinflusst eure Musik? Welch Bands hört ihr denn zum Beispiel privat?
Gernot: Ich denke, wir selbst beeinflussen unsere Musik. Wir inspirieren uns gegenseitig. Jeder bringt bis zu einem gewissen Grad sein eigenes und vom Leben geprägtes Temperament mit in die Band, und somit auch in die Musik. Der jeweils persönliche Musik-Geschmack spielt dabei natürlich auch eine Rolle.
Ich mag jede Musik, wenn sie gut gemacht ist, also Substanz da ist. Shoegaze entspricht meinem Temperament am meisten.
Felix: Ich kann mich mit Gernot und Chris zusammen in einen Raum stellen, man braucht bloß auf record zu drücken und was entsteht ist zu hundert Prozent The Wars. Mehr braucht es nicht. Die Musik entsteht im Zusammenspiel, dabei sind wir gegenseitig unser größter Einfluß. Mein Lieblingsalbum ist "Yankee Hotel Foxtrot" von Wilco.
Chris: Zum Beispiel Devotchka, The Wipers, Talk Talk, Brandon Perry, Deerhunter, Bombay Bicycle Club usw. Beeinflussen tut mich alles was ich sehe, höre, denke und fühle.
Was war für euch der größte Erfolg bis jetzt?
Felix: Unser Debüt "Healings".
Gernot: Ganz klar: der grösste Erfolg bis jetzt war für uns der Plattenvertrag bei SPV. Der grösste Live-Erfolg und ein Highlight für uns alle war das "Summer-Darkness" Festival in Utrecht. Dort haben wir Killing Joke supported, was uns eine große Ehre war. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt, viel positive Feedbacks bekommen und eine Menge CDs verkauft.
Chris: In so einer großartigen Band zu spielen. So eine Besetzung hast du selten im Leben.
Mit wem würdet ihr gerne mal arbeiten, auftreten oder wen würdet ihr auch einfach mal gerne kennenlernen?
Chris: Brandon Perry, Thom Yorke und David Lynch.
Gernot: Vielleicht nimmt man ja eine der nächsten Platten bei Herrn Steve Albini's Electrical Audio Studios in Chicago auf! Ein sehr interessanter Mensch,...mit einer genialen Sound-Philosophie, finde ich.
Und zu guter Letzt: Was möchtet ihr unseren Lesern noch sagen?
Chris: Feuer zieh mit mir!
Felix: Schmeißt euren Fernseher aus dem Fenster.
Gernot: Eine alte Lebensweisheit: Dein Kopf ist der Pessimst, dein Herz der Optimist. In diesem Sinne: wir sehn uns!
Danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, unsere Fragen zu beantworten.
Chris: Sehr gerne!
Me Lina