Stories

September 2006

Da ein neues Thrudvangar-Album nun schon seit einiger Zeit in den Läden steht, nahm ich dies zum Anlass um mit Gunther ein Interview zu führen.

Wie kamt ihr auf den Namen Thrudvangar?

Noch bevor wir uns auf den Namen Thrudvangar geeinigt haben, war klar, dass der Bandname schon eine Assoziation mit unserer Musik herstellen sollte. Unsere Stücke sind im Viking-Metal angesiedelt, meistens mit kräftigen, rauen Vokals und weit tragenden Harmonien. Der  Begriff Thrudvangar lässt sich mit "Land / Feld der Stärke" übersetzen und bezeichnet den Ort in Asgard, wo Thor seinen Wohnsitz hat. Musik und Bandname ergeben somit eine Einheit.

Habt ihr mit so positiven Reaktionen auf euer neues Album gerechnet?

Wir waren (wie auch schon bei unserem Debütalbum) geradezu überrascht über die positiven Reaktionen. Es ist immer etwas schwierig, das "Niveau" eines gelungenen Vorgängeralbums beizubehalten, so dass der Nachfolger nicht klingt, wie die B-Seiten-Tracks des ersten. Auch, dass wir mit der Veröffentlichung der "Walhall" eine bereits größere Anzahl von Hörern (und somit mehr Lob oder Kritik damit verbunden ist) erreichen als noch bei der Veröffentlichung des Debüts, lässt sich der Erfolg oder Misserfolg im voraus nicht abschätzen.

Was sind eurer Meinung nach die Hauptunterschiede zwischen "Walhall" und "Ahnenthron"?

Zwei ganz wichtige und hörbare Dinge, die mit den LineUp-Wechsel vor knapp zwei Jahren zu tun haben. Erstens: Durch unseren neuen Sänger Matze wird auf der "Walhall" eindeutig mehr gegrowlt als noch auf der "Ahnenthron". Zweitens: Durch den Einstieg des zweiten Gitarristen Kanne wurde die Saitenfraktion verstärkt und das Keyboard entlastet. Dies wird daran deutlich, dass das Keyboard nicht mehr alle Hooklines spielen muss, sondern diese auch mal von einer Gitarre gespielt werden können, ohne dass die nötige Härte der Songs verloren geht.

Es gibt einige Bands die sich mit der nordischen Mythologie befassen, was unterscheidet euch zu anderen Bands?

Verstärkter Fokus auf Growl-Parts, minimaler Einsatz von Clean-Vocals, Keys vorrangig als Melodieinstrument und nicht nur als Begleitung mit fast untergehenden Flächen sind die wesentlichsten musikalischen Unterschiede zu anderen. Das heißt aber nicht, dass Musik mit klarem Gesang nicht gehört oder gar abgelehnt wird, die oben genannten Kriterien sind nur für den Entstehungsprozess unserer Musik zutreffend. Die Texte beruhen - genretypisch - auf Sagen und Erzählungen ohne einen Shock-Value durch banale Gore- und Splatterelemente.

Ihr seid ja eine sehr fannahe Band, wie wichtig sind euch die Reaktionen eurer Fans und wie stark werden eure Alben davon beeinflusst?

Das Feedback ist uns schon sehr wichtig, schließlich erfahren wir erst dadurch, wie unsere Musik außerhalb des Proberaums aufgenommen (angenommen oder abgelehnt) wird. Lob wird dabei natürlich am liebsten gehört aber auch  Kritik gehört dazu. Allerdings hat die Kritik keinen nennenswerten Einfluss auf zukünftige Stücke, da die Musik ja immer noch von uns selbst kommen soll. Denn eins ist klar: Wir spielen nicht um allen zu gefallen, sondern, dass was wir spielen sollte u.U. auch anderen gefallen. Nur so können wir das was wir machen und wie wir's machen auch entsprechend begründen.


Ihr hattet ja Besetzungswechsel, gab es da anfängliche Probleme oder kanntet ihr euch vorher sowieso schon und ward sozusagen auf einer Wellenlänge?

Keiner der dem jetzigen Line-Up angehört, kam als komplett Fremder in die Band. Schließlich wurde die Mitglieder im Freundes- und Bekanntenkreis ausgewählt bzw. angerufen, überredet etc. Also gab es nicht erst einen "Schnupperkurs für Newbies", es wurde gleich knallhart losgelegt. Auf einer Wellenlänge war man schon vorher, was die grobe musikalische Richtung angeht, auch dass man nicht alles (vor allen Dingen sich selbst) zu ernst nimmt; immerhin zählt unser musikalisches Schaffen immer noch als Hobby.

Was macht ihr eigentlich außerhalb der Band, von was lebt ihr? Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr mit Thrudvangar soviel verdient das ihr damit euren Lebensunterhalt bestreiten könnt.

Jeder von uns geht täglich seiner geregelten Arbeit nach. Der Vorteil im Gegensatz als Berufsmusiker bei Thrudvangar ist: es gibt mehr Geld; der Nachteil: es macht wohl weniger Spaß.

Würdet ihr später gerne mal nur von den Einnahmen der Band leben?

Es ist zwar nicht unser Ziel irgendwann reich und berühmt zu werden, sondern dass uns der Spaß an unserer Musik erhalten bleibt, aber sollte es dann tatsächlich der Fall sein, dass wir von unserer Musik leben könnten,...hmm...klar! Aber im Ernst: Es ist reine Illusion daran zu glauben. Sieht man sich schon im Mainstream gemachte "Künstler" an, deren Credibility einhergeht mit riesigen PR-Aktionen und getunten Lebensläufen und bei denen dann ein Flop den nächsten jagt, lässt es sich schwer vorstellen als alleiniges Standbein die Musik im Underground zu haben.

Habt ihr je mit dem Gedanken gespielt mal ein Konzeptalbum zu machen?

Haben wir bis jetzt noch nicht. Bis jetzt sind wir zufrieden Song für Song fertig zu stellen und sehen jeden davon als kleines eigenständiges Werk an. Die Herangehensweise an ein Konzeptalbum ist da sicherlich eine andere - jeder Part dieser LP müsste im Kontext zu den anderen stehen, so dass sich einzelne Lieder u.U. gar nicht von anderen loslösen lassen, sollte der Inhalt nicht darunter leiden. Aber nicht auszuschließen, dass wir uns irgendwann dazu entscheiden. Dies alles hängt natürlich auch von der gewählten Thematik ab und von der individuellen Grundhaltung des Einzelnen gegenüber einen Konzeptalbums. Da dies bandintern aber noch nicht angesprochen wurde, kann ich für meinen Teil nur sagen, sollte es mal zu dieser Idee kommen, gibt's von meiner Seite wenig Applaus.

Wie sehen eure Zukunftspläne aus? Wollt ihr vielleicht eine Deutschlandtour machen?

Gut, dass Du das ansprichst. Eine Tour ist für Anfang Februar in Planung. Wir freuen uns natürlich jetzt schon tierisch drauf, obwohl noch nicht alles endgültig feststeht. Sicher ist jedoch, dass "Nomans Land" mit dabei sind sowie, dass die Tour vom 02. bis 10.Februar 2007 stattfindet. News und Änderung erfährt man entweder über unsere Homepage www.thrudvangar.com oder über die HP von Einheit Produktionen.

Was ist euer größter Traum oder das größte Ziel das ihr erreichen wollt?

Dass alles so weitergeht wie bisher, dass wir weiterhin unsere Musik den Hörern anbieten können und dass keiner von uns gesundheitlich und beruflich zum Bandausstieg gezwungen wird. Ok, sind zwar mehrere Wünsche, dafür aber realistisch.

Dann bedanke ich mich bei euch für dieses Interview und natürlich gehören euch die letzten Worte sofern ihr noch etwas loswerden wollt.

Ich danke Dir, Ohli, für die Möglichkeit uns im Rahmen dieses Interviews zu äußern, zudem den Lesern und die Fans für die Unterstützung, positives Feedback, Anregung und Kritik. Uns würde es riesig freuen, spätestens bei der Tour ordentlich mit euch abzufeiern.

Oh Li






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