Geschlagene zwei Jahre haben die Senkrechtstarter von Masterplan gebraucht, um ihre erste Headlinertour zu spielen. Das aktuelle Album "Aeronautics" wurde in mehreren Magazinen zum Album des Monats gekürt. Die Band schwebt zur Zeit auf einer Erfolgswelle, wie es nur wenige Newcomer in den letzten Jahren taten. Evil Rocks Hard sprach mit Gitarrist Roland Grapow über Helloween, dass aktuelle Album sowie schwierige Suche nach einem gescheiten Bandnamen...
Ihr habt erst vor zwei Jahren euer Debüt veröffentlicht und zieht nun schon mit eurer eigenen Headlinertour durch die Lande. Kommt dir das nicht manchmal wie ein Traum vor, auch wenn du schon eine Zeit lang im Geschäft bist?
Ja...so ganz stimmt das ja nicht mit der Headlinertour. Wir sind ja mit einem großen Paket unterwegs. Das hilft uns natürlich auch, mehrere Leute zu ziehen. Man kann aber auch schlecht differenzieren, ob die Fans jetzt nur wegen uns da sind oder wegen den anderen Bands. Aber es geht natürlich auch ein Traum in Erfüllung. Vor allem nach all den Jahren, in denen wir mit Helloween unterwegs waren, nun was Eigenes auf die Beine zu stellen, was sehr gut ankommt. Da sind wir schon stolz drauf.
Im Nachhinein betrachtet hätte es Masterplan wohl nie gegeben, wenn da nicht die Sache mit Helloween gewesen wäre. Schon mal drüber nachgedacht?
Masterplan wäre dann einfach nur ein Sideprojekt von Ulli und mir gewesen, natürlich mit einem ganz anderen Resultat, mit einem anderen Sänger usw. weiß man jetzt natürlich nicht, wie es ausgegangen wäre. Grundsätzlich wäre das Ergebnis aber ein anderes gewesen. Jetzt nicht auf die Songs bezogen, aber das Konzept, die Promotion wäre eine andere gewesen. Eine Plattenfirma steckt natürlich auch nicht so viel in ein Sideprojekt wie in eine neue Band. Definitiv wäre Jorn nicht der Sänger gewesen. Russell Allen (Sänger Symphony X) hatte schon zugesagt, von daher wäre das in eine andere Richtung gegangen.
Hast du den Rauswurf bei Helloween mitllerweile abgehakt oder empfindest du eine gewisse Genugtuung, nachdem Masterplan dermaßen erfolgreich gestartet sind?
Vom Gefühl her ist es eigentlich abgehakt. Aber das Thema kommt schon relativ häufig wieder auf den Tisch, weil wir auch vielen Leuten begegnen, die mit Helloween was zu tun haben. Von daher bin ich auch recht gut über die Band informiert. Nicht, dass es mich jetzt unbedingt interessiert, aber man schmunzelt schon ein wenig, wenn man merkt, wie gut Masterplan ankommen und das es bei Helloween auch nicht so einfach läuft, wie sie sich das vorgestellt haben. Das war auch mit ein Grund, warum wir gehen mussten. Die Band war der Ansicht, dass Ulli und ich auf der "Dark Ride" ein paar Einflüsse hatten, wodurch die Verkaufszahlen nach unten gedrückt wurden. Nach unserem Rausschmiss kamen dann auch schon ein paar Sprüche wie "jetzt können wir auch wieder mehr Platten verkaufen", was sich ja jetzt nicht unbedingt bewahrheitet hat. Man schmunzelt zwar ein bisschen, aber im Prinzip werden wir sehen, wie es mit Helloween weitergeht.
Wie läuft denn die Tour bis jetzt? Entspricht bisher alles euren Erwartungen?
Ich hab mir eigentlich nicht viel drunter vorgestellt, sondern einfach nur gehofft, dass viele Leute kommen. Hoffentlich heute Abend auch, ha ha. Wir haben gestern z. B. in der Rockfabrik gespielt und das war richtig klasse. Keine Ahnung, wie viele Leute da waren, aber von der Bühne aus waren keine Lücken im Publikum zu erkennen, da macht es natürlich umso mehr Spaß. Das war bisher bestimmt auch eines unserer besten Konzerte. Man merkt jetzt auch, dass man eingespielt ist. Nicht nur musikalisch, sondern auch die Kommunikation mit dem Publikum, der ganze Ablauf funktioniert sehr gut. Wir machen unsere kleinen Gimmicks, die Setlist haben wir schon 5-7 Mal umgestellt, damit sind wir nun auch seit unserem Auftritt in Madrid zufrieden. Die Leute gehen mit, von daher passt es einfach. Ich denke, dass das eine Sache ist, die wir mittlerweile perfektioniert haben: Zusammen mit unserer Crew, dem Mischer und dem Lichtmann an unserer Performance zu arbeiten. Bei Helloween oder unser Supporttour für Hammerfall war das immer so ne Glückssache. Es ist einfach toll, wenn du nach Meinungen fragst und von deinem Umfeld gute Tipps bekommst. Ich denke, die Leute merken das auch. Jetzt hoffe ich natürlich nur, dass wir heute Abend den Gig nicht total vergeigen, ha ha.
Da müsste ja schon viel passieren. Ihr habt ja auch auf der Tour mit Hammerfall eine klasse Show gespielt...
...ja stimmt, da waren Dream Evil noch dabei. Das war aber auch mehr die Rock Brutalo Nummer: Jetzt gehen wir auf die Bühne und rocken. Als Headliner sieht das natürlich ein bisschen anderes aus. Du kannst nicht 14 Songs durchweg Doublebass Tracks spielen. Ich vergleich das ganz gerne mit dem Wellenreiten: Es muss rauf und runter gehen und in einen schönen Rahmen eingebaut werden. Die Leute sollen nach dem Gig sagen können, dass war ein schönes Konzert.
4 Bands, alle beim gleichen Label. Hattet ihr Mitspracherecht, wer euch Tour begleitet? Wie versteht ihr euch untereinander?
Nein, dass war ein Vorschlag vom Label. Die Band diskutiert natürlich auch über das Package, die Stilrichtung der Gruppen stimmt ja nicht ganz überein. Ich finde das aber auch ganz gut, da durch die unterschiedlichen Stilrichtungen auch diverse Fans angepeilt werden: Cirlce II Circle geht mehr in die Savatage Richtung, Rob Rock geht mehr in die 80er Schiene, die jeder auf eine Art und Weise gut findet, während Pure Inc. für modernere Einflüsse stehen. Dieses Konzept finde ich klasse, da es für das Konzert auch Abwechslung garantiert. Ich würde es nicht so gut finden, wenn wir jetzt z. B. mit Stratovarius, Gamma Ray und Helloween spielen würden. Dann gehen die Leute mit ner riesen Doublebass Birne nach Hause. Ich denke, dass muss nicht sein.
Ihr habt euer Debüt im Jahre 2003 unter AFM veröffentlicht. Warum habt ihr euch für ein eher kleineres Label entschieden?
Einer der Hauptgründe war, dass AFM uns von Anfang an vertraut haben, nachdem sie die CD gehört haben. Die war natürlich noch nicht fertig, sondern nur ein Rough Mix. Aber Andy Allendörfer (Anm. d. Verf.: ehemaliger AFM Chef, mittlerweile leider verstorben ) war gleich begeistert und wollte uns auch langfristig aufbauen. Wir hatten zum damaligen Zeitpunkt so an die Größenordnung von Edguy gedacht. Damit wäre ich schon super zufrieden gewesen, wenn wir nur in die Nähe von deren Verkaufszahlen gekommen wären. Jetzt haben wir das schon mit dem zweiten Album geschafft. Wir hatten natürlich auch andere Kontakte, aber das war alles nicht so positiv. Da gab es Zweifel, auch finanziell gesehen negative Angebote, die sogar unter dem eines Soloalbums lagen. Ohne jetzt Namen zu nennen gab's dann auch Sprüche wie: Das ist alles viel zu kompliziert was ihr da macht, dass will doch keiner hören. Im Nachhinein kann ich mich darüber nur totlachen. Die Leute, von denen es kam, die hört man heute nicht mehr.
Nachdem Edguy zu Nuclear Blast gewechselt sind, seid ihr nun das Aushängeschild des Labels. Bringt das gewisse Vorteile mit sich?
Im Endeffekt schon. Wir wären hinter Edguy die Nr. 2 gewesen, jetzt sind wir die Nr. 1. Edguy sind jetzt bei Nuclear Blast zufrieden, waren aber auch nicht mit AFM unzufrieden. Es ging bei denen eigentlich nur um eine Veränderung, was manchmal auch ganz gut ist. Die Band hat jetzt lange Jahre mit AFM gearbeitet und möchte vielleicht auch das nächste Level erreichen. Das geht manchmal nur, wenn man auch sein Umfeld drastisch ändert. Vom Zeitpunkt her hat es natürlich gut gepasst, da Edguy in der Phase gewechselt sind, als wir dabei waren, die Prioritäten nach oben zu verschieben. Ich finde es auch wichtig, dass bei AFM noch andere gute Bands wie z. b. Doro, U.D.O. und die 3 Bands, die mit uns auf Tour sind. Wobei wir international gesehen, wahrscheinlich etwas besser verkaufen.
Euer aktuelles Album "Aeronautics" hat gehalten, was der Vorgänger versprach. Habt ihr damit gerechnet, dass das Album dermaßen exzellent einschlagen würde?
Wir waren schon unsicher. Der Erfolgsdruck war sehr groß, vor allem weil die erste Scheibe sowohl von Presse als auch von den Fans super aufgenommen wurde. Man hofft natürlich, dass man wieder in diese Richtung kommt. Aber das wir es übertreffen würden, hätte ich nicht erwartet, weil ich auch den Unterschied zum ersten Album gesehen habe, als das Produkt fertig war. Der Sound war anders, die Songs sind anders. Da fragt man sich natürlich auch, wie nehmen die Leute das auf? Viele müssen sich ja erst über Monate dran gewöhnen und die Euphorie war nicht sofort nach dem Release da bei den Fans. Das kam erst so nach und nach. Natürlich werden wir auch mit der ersten Scheibe verglichen, die von den Fans über 2 Jahre gehört wurde. Obwohl der Vergleich hinkt. Du kannst nicht ein Stück, dass du 2-3 Mal gehört hast, mit einem vergleichen, dass du schon 50 Mal gehört hast. Man hofft natürlich dann auch, dass es den Leuten gefällt. Das trifft schätzungsweise auch auf 90% zu. Den anderen 10% gefällt das Erste besser und sie wollen vielleicht auch das Zweite nicht gut finden. Das ist aber auch ok, man kann es nicht jedem recht machen. Trotzdem mag ich beide Alben total gerne.
Aber du gibst schon zu, dass der Erwatungsdruck auf euch lastet. Es gibt ja auch viele Bands, die einfach nur ihr Ding machen und denen es egal ist, was die Fans drüber denken?
Diese Einstellung kenne ich von diversen Helloween Alben, dass geht auch meistens nach hinten los. Nein, wir setzen uns schon selbst unter Druck. Natürlich bringt es nichts, jeden Tag beim Songwirting dran zu denken, das blockiert eh nur. Aber wir machen uns natürlich schon vorher darüber Gedanken. Ab einem gewissen Grad muss man das aber auch abschalten. Wichtig ist vor allem, dass man sich selbst vertraut und das tut, was man kann und nicht, was man möchte. Es bringt nichts, jetzt unbedingt einen Song im Stile von 'Heroes' zu schreiben. 'Wounds' geht zwar ein bisschen in de Richtung, aber generell wollen wir das gar nicht. Das sind mehr grundsätzliche Dinge. Wir haben jetzt nicht den Aufbau, die melodiösen Einflüsse oder die Arrangements kopiert, sondern mehr nach Motto gearbeitet.: Jetzt machen wir mal ne positive Nummer.
Wie würdest du die Entwicklung der Band in den letzten 2 Jahren beschreiben?
Für die Presse und die Fans gibt es uns ja erst 2 Jahre. Masterplan existieren ja schon ein wenig länger (3 ½ Jahre) und wurden direkt nach dem Helloween Split gegründet. Die Zeit ist trotzdem unheimlich schnell vergangen. 3 Jahre sind zwar eine lange Zeit, aber für eine Band, die dann aber doch recht schnell diesen Level erreicht hat, wo man sagen kann: Jetzt hat man ein Fanbasis, schon mit dem zweiten Album. Beim Ersten heißt es immer, mal gucken wie das Zweite wird. Da sind die Fans natürlich auch unsicher, vielleicht war das Debüt nur eine Eintagsfliege. Da hatte ich auch Angst vor, dass wir "Aeronautics" vielleicht vergeigen und weg vom Fenster wären. Von daher ist es ein tolles Gefühl, an das dritte Album heranzugehen mit dem Wissen, dass es eigentlich nur noch nach oben gehen kann.
Ihr habt bei beiden Alben ein fantastisches Booklet bzw. Coverartwork in edlem Gewand. Von wem stammen die Ideen dazu und wer war für die Umsetzung verantwortlich?
Beim ersten Album war das Teamwork von zwei Leuten. Einmal war es Rainer Laws, ein Freund von Ulli, der auch schon in der Vergangenheit für Helloween gearbeitet hat. Er hatte sich angeboten, weil er auch den Text zu 'Into The Light' geschrieben hat. Er wollte für uns das Artwork machen und hatte die Idee, das Ganze in der Form eines Buches zu machen. Es war aber nicht so, dass man sagen konnte: Hey, superklasse, das lassen wir so. Es waren einfach nur ein paar Bilder von uns drin, ohne richtiges Konzept. Wir waren alle nicht zufrieden damit und uns einig, dass man noch was dran machen muss. Die Feinarbeit hat dann Thomas Ewerhard gemacht, von dem auch die Idee mit den vier Elementen kam. Die Symbole hatten wir zwar schon am Anfang, aber nicht das klare Konzept. Die Band und die Plattenfirma äußern zwar schon ihre Meinung zu den Vorschlägen, arbeiten jetzt aber nicht kontinuierlich an der Umsetzung von Cover und Booklet mit. Beim zweiten Album war es ähnlich. Wir wollten die Thematik des Fliegens mit einfließen lassen, hatten auch schon ne Idee, die der Plattenfirma aber nicht so gefallen hat, weil es nicht zu uns passte. Das ist auch super, wenn die Leute mitdenken, wenn man sich selber mal falsch sieht. Die Idee mit dem Cockpit kam, glaube ich, von Jorn oder Ulli. Das ganze Innlet mit den 50er Jahre Maschinen hat dann wieder Thomas Ewerhard übernommen.
Euer Sänger Jorn Lande war auch bereits vor Masterplan durch sein Mitwirken bei Ark und den Soloalben als außerordentlicher Sänger bekannt. Wie eng hängt ist der Erfolg mit Jorn verknüpft oder andersrum: Glaubst du, dass ihr mit einem anderen Frontmann ähnlich erfolgreich wärt?
Das ist schwer zu sagen, aber ich denke schon, dass wir ähnlich erfolgreich gewesen wären. Lass es 10-20% weniger sein. Es gibt natürlich auch Käufer, die nur Jorn gut finden, die er vielleicht auch durch seine Soloalben mit zu uns rübergezogen hat. Aber ich denke auch, dass die Songs und das Konzept sehr wichtig sind. Es wir manchmal etwas überbewertet, wenn man denkt, dass der ganze Erfolg nur von einem Bandmitglied abhängt. Trotzdem ist Jorn mein absoluter Lieblingssänger und wir sind sehr froh, ihn zu haben. Die Songs klingen durch ihn auch besser. Aber man weiß es nicht. Ich hatte mit Russell Allen, der auch ein genialer Sänger ist, schon die Pre Production gemacht. Wahrscheinlich hätten dann aber auch die Melodien wieder anders geklungen.
Wenn wir jetzt generell über das Business sprechen: Ihr tourt jetzt als Headliner, Brainstorm haben diesen Status mittlerweile auch erworben, Kamelot schon etwas länger. Glaubst du, dass sich Qualität in diesem Business immer durchsetzt oder man auch wenig Glück benötigt, um nach ganz oben zu kommen?
Bei uns hat es wenig mit Glück zu tun, sondern umso mehr mit harter Arbeit. Wir geben uns beim Songwriting viel mehr Mühe, als wir das jemals zuvor getan haben. Ebenso bei den Arrangements: Jedes kleine Teil eines Songs, vom Anfang bis zum Ende, wird durchdacht, wir überlassen da nichts dem Zufall. Wenn man z. B. merkt, dass man Sachen kürzen kann, um das Stück interessanter zu gestalten. Diese akribische Arbeit haben wir bei Helloween nicht betrieben. Im Prinzip gehen Ulli und ich noch mal über jeden Part drüber und feilen so lange daran, bis es uns gefällt. Das funktioniert auch so gut, weil wir beide uns in solchen Dingen unterscheiden. Vor allem beim ersten Album war das eine tolle Erfahrung: wir haben uns 4 Wochen hingesetzt und haben das Ganze wir ein Puzzle zusammengesetzt. Letztlich kommt natürlich auch die Qualität der Einzelnen zum Tragen, sprich: Ulli, ist ein super Drummer Jorn ein klasse Sänger usw., da spielt Glück nicht so eine große Rolle. Jetzt kommt natürlich noch der zweite Part dazu, Plattenfirma und Promotion. Klar könnte man jetzt auch sagen: Bei einem Major Label, dass uns ein Budget von einer Millionen gibt, hätten wir vielleicht schon das Dreifache verkauft. Dann wären wir zwar berühmter, hätten aber trotzdem nichts verdient, weil wir die Million erst mal wieder reinholen müssen. Ich denke auch, dass das Fernsehen in dieser Beziehung eine Macht ist. Wenn man dort präsent sein kann, hat man schon viel gewonnen, weil man einfach mehr Leute anspricht.
Wie man ja aktuell bei Nightwish bestens verfolgen kann. Noch mal zurück zu eurem Auftritt heute Abend. Ihr habt in der Vergangenheit immer mal wieder ein kleines Helloween Medley gespielt. Werden wir da auch was zu hören bekommen?
Wir werden heute nur unseres eigens Material spielen. Das Medley war einfach nur ein Statement von Ulli und mir, um zu zeigen, wo wir herkommen. Deshalb haben wir auch noch einen Song von Jorns Soloalbum gespielt, weil das Gleiche für ihn auch gilt. Ansonsten spielen wir nichts von Helloween. Das finde ich auch gut so. Es gibt nichts schlimmeres, als wenn man mal in einer Band gespielt hat und sein Leben lang drauf zurückgreifen muss. Ich meine das jetzt nicht negativ auf Helloween bezogen, aber Ulli und ich wollen das einfach nicht. Nimm z. B. Gamma Ray: Die müssen ja immer noch Songs wie 'Future World' spielen. Für die Fans ist das normal, aber eigentlich ist das von einer ganz anderen Band, auch wenn Kai das Stück geschrieben hat. Das wäre nicht so mein Ding, nach 10 Jahren immer noch die gleichen Sachen zu spielen. Da würde ich mir dann überlegen, lieber mal was Neues hinzukriegen.
Zum Schluss noch eine Frage zu eurem Namen. Ich habe mal gelesen, die Band sollte gar nicht Masterplan heißen, sondern Grapusch, angelehnt an deinen und Ullis Nachnamen. Hättet ihr das wirklich durchgezogen? Klingt ja nicht gerade nach den neuen Senkrechtstartern...
Da gab's ne Menge Vorschläge, wir haben fast über 2 Monate nach einem Namen gesucht. Wir hatten auch mal Mr. Torture im Angebot, als Anlehnung an einen Helloween Song. Aber das war auch Schwachsinn, wir sind irgendwie nicht vorangekommen, weil wir uns das Ganze nicht so wirklich vorstellen konnten. Ich hatte dann mal einen Aufruf auf meiner Homepage gestartet, wo die Fans Vorschläge unterbreiten konnten. Da hat dann auch ein mexikanischer Fan geschrieben, der mit Masterplan ankam und der Begründung: Ihr seid doch Meister der Musik und habt eure Zukunft in den eigenen Händen, warum nennt ihr es nicht Masterplan? Da dachte ich nur: Cool, dass ist stark. Jetzt nicht unbedingt der Name, sondern wie er das erklärt hat, eigentlich ganz einfach. Der Name hat jetzt mit Metal nicht so viel zu tun, aber man ihn auch super rufen: Mas-ter-plan! Das ist auch wichtig. Ulli hat's dann gleich gefallen und dann sind wir dabei geblieben. Wir haben dann noch ein bisschen geforscht, es gibt ja einige Firmen die sich so nennen, in Brasilien gibt's ne Band mit diesem Namen, die aber zum Glück keiner kennt, ha ha. In Amerika gibt's noch Rap Band mit dem Namen. Da haben wir auch schon gedacht, hoffentlich haben wir jetzt keine große Formation vergessen, ha ha. Aber das ist alles glatt gelaufen.
Masterplan ist ja auch in der Wirtschaft ein Begriff, von daher schon verwunderlich, dass noch keiner drauf gekommen ist...
...das Beste war noch, als mich ein Kumpel fragte: Weiß du überhaupt, was der Masterplan ist? Das war die Vision von Adolf Hitler, der u. a. ja auch Germania als Inbegriff der deutschen Herrlichkeit errichten lassen wollte. Das war mir auch nicht bekannt. Germania hätte mir als Bandname gut gefallen. Zum Glück haben wir es gelassen, sonst wären wir noch als die neuen Neonazis abgestempelt worden.
Oliver Bender