Der Montagabend sollte mit einer gelungenen Show dreier Punkrock-Akts ausklingen, doch bereits nach dem Einlass wurde schnell klar das der angekündigte Support Name Taken nicht auftreten wird, also blieb mehr Zeit für Hopesfall und Tsunami Bomb. Pünktlich um neun kam Agent M und ihre Mannen auf die kleineren Bretter der Räucherkammer und legten auch gleich mit ihrem obligatorischem Opener 'El Diabolo' los. Ohne Pause wurde mit 'Say It If You Mean It' ein weiterer Song von ihrem Debütalbum "The Ultimate Escape" draufgelegt, anschließend fand man die Zeit sich beim Wiesbadener Publikum vorzustellen. '5150' war der erste Song von ihrem grandiosen aktuellen Album "The Definitive Act", ehe sich der Vierer seiner Anfänge widmete. Nahtlos wurden Songs wie 'The Invasion From Within' und 'No One's Looking' von ihrer EP "The Invasion From Within", sowie das etwas neuere 'I Bought You' heruntergerotzt, so dass man teilweise das Gefühl hatte Tsunami Bomb spielen ein mörderisches Medley. Pausen waren also Mangelware, dafür wurde umso mehr gerockt was das Zeug hält. Von ihrer Debüt-EP "Mayhem On The High Seas" gab es im übrigen nur den Brecher 'Breakaway'. Agent M und ihre Mannen konzentrierten sich lieber auf ihre beiden full-length Alben und feuerten mit Songs wie 'Roundabound' oder 'Jigsaw' eine schöne Salve Punkrock in die Menge. Besonders gut kamen 'Russian Roulette' und der Singalong 'Dawn On A Funeral Day' beim Publikum an. Eine großartige Zugabe wurde nicht gespielt, dafür gab es mit 'Take The Reins' einen richtigen Knaller zum Abschluss der knapp einstündigen Show. Schade das Tsunami Bomb erst zwei EPs und zwei Alben draußen haben, ich hätte gerne noch mehr von ihnen gesehen, denn das Quartett bot eine solide Punkrockshow, die beim Publikum richtig gut ankam.
Nachdem Agent M und ihre Jungs ihren Gig beendet hatten, waren die Mannen um Chad Waldrup an der Reihe ihr Equipment auf der Bühne aufzubauen. Da die Bands gleichberechtigt auf Tour waren, hatten Hopesfall die gleiche Zeit für ihren Auftritt wie ihre Vorgänger. Die Anzahl der Songs sollte sich allerdings deutlich unterscheiden, denn was Tsunami Bomb in durchschnittlich zwei Minuten durchpowered dauert bei dem Fünfer etwas länger. Der erste Song kam von ihrer aktuellen Scheibe "A Types" und trug den Titel 'Per Sempre Marciamo'. Was bei Agent M angefangen hatte setzte sich fort, denn die relativ zahlreichen Amerikaner begannen auszuflippen und noch enthusiastischer herum zu stumpten und sich gegenseitig in die anderen Zuschauer zu werfen als vorher. Die Größe der Räucherkammer schien genau zu passen und die dort angebrachten Stangen dienten manchem durchgedrehten Ami als Möglichkeit über der Menge herumzuhageln. 'It Happens' und 'Breathe From Coma' zeigten deutlich, dass die Präsentation des momentanen Werks im Vordergrund der Tour stand, aber das war in Anbetracht der Stimmung egal, denn die neueren Songs waren qualitativ besser als die alten viel aggressiveren und unverständlicheren Veröffentlichungen. Die eben genannten Stücke erfreuten sich dennoch sehr großer Beliebtheit auch wenn nur einige wenige davon gespielt wurden. Die Pit wurde während dieser Zeit deutlich ausgedehnt und nahm wohl den Großteil des Raums vor der Bühne ein. Der vorletzte Song des Konzerts stammte vom letzten Album "The Satellite Years" und trug den Namen 'Dana Walker'. Die Fans wussten, dass der Auftritt nun fast vorbei war und gaben noch mal alles, bis der letzte Ton der abschließenden Ohrattacke beendet war, bei der es sogar einen Bodysurfer gab. Alle waren zufrieden und genossen noch ein wenig den angebrochenen Abend in der Räucherkammer.
Nils Manegold / Winfried Bulach