Konzerte
Festival des Artefact
Volbeat, The Hives, Skunk Anansie, Apocalyptica & Steve'n'Seagulls
25.Juni bis 25.Juni 2016
Festival des Artefacts in Strasbourg, Frankreich, der Samstag (25. Juni 2016)
Auf dem Gelände Le Zenith hatte man einiges an Verpflegungsständen in Großraumzelten untergebracht, so dass jeder trockenen Fußes und Hauptes seine mehr zahlreichen Essensmöglichkeiten zu sich nehmen konnte. Von Hotdog über Döner zu Sandwiches mit diversen Belägen und Crepes war alles vorhanden was man in Frankreich erwartet hätte. Ebenso verhielt es sich bei den Getränken. Die Preise für Speis und Trank liegen in den üblichen Rahmen, keine Auffälligkeiten. Innerhalb gab es ein Bon-Chip-System, das sehr gut funktionierte. Man konnte so viel bzw. so wenig Geld „wechseln“ wie man wollte, sogar nur 50 Cent gingen. Plastikchips nicht wie auf diversen anderen Festivals Papierfetzen. Zu dem gab es noch ein Zelt mit „Relax“-Potenzial: Ein DJ mit einigen Tischkickern war enthalten. Dazu gab es auf dem Vorplatz noch eine „Vorkapelle“, ähnlich des „Pausenclowns“ auf dem F.E.K.9 in Geiselwind, alles wurde in Landessprache vorgetragen. Somit konnte auch das Wetter, das an diesem Tag wirklich zu wünschen ließ, Regen, teils sehr stark und wenn es mal nicht regnete gab es den frischen, kühlen Wind. Merchstände suchte man vergeblich, da der Veranstalter keinen Merch hatte und von den Bands anscheinend nur Volbeat dieses dabei hatten. Selbst CDs wurden nicht angeboten. Daher, also ab in die Halle …
Den Opener des Tages machten die Finnen von STEVE’N‘SEAGULLS, wer glaubt es gäbe nur Eläkläiset, die mit ihren Interpretationen gute Laune verbreiten könnten, sieht sich nachdem Gig dieser Band eines besseren belehrt. Die Jungs spielen mit Banjo, Mandoline, Quetschkomode, Kontrabass, Balalaika, Akkustikgitarre und Schlagzeug metallische Urgesteine oder Hall of Fame – Songs. Den Opener nahm man heuer von Nightwish als Tarja noch am Mikro war mit ‚Wishmaster‘. Darauf sollten u.a. noch ‚Seek & Destroy‘, ‚The Trooper‘, ‚Nothing else Matters‘, ‚Aces High‘ oder auch ‚Born to be Wild‘ zum Besten gegeben werden. Die Jungs hatten einen durchschlagenden Erfolg. Fans die sich noch zu Beginn draußen aufhielten folgten dem Frohlocken und so war die Halle schon sehr schnell ordentlich gefüllt. Nach über einer Stunde verließen die Herren die Bühne, sichtlich erfreut und die Fans füllten die Becher um die Stimmen wieder zu schmieren.
Metallisch sollte es weitergehen, die Herren von APOCALYPTICA waren dran die Metalfahne zu schwenken. Auch sie zeigten sich von ihrer Schokoladenseite und es wurde gepost als gäbe es kein Morgen. Musikalisch hatte man einiges zu bieten, viele geliebte „alte“ Klassiker, aber auch eigene Songs von den beiden letzten Alben und dazu noch ihren Fronter der dabei für die Lyrics zuständig ist, hatte man auch dabei. An eigenen Songs gab es u.a. ‚Reign of Fear‘, ‚Grace‘ oder auch ‚I don’t Care‘ und dazu eben noch diese und ein paar mehr Klassiker wie ‚Hall of the Mountain King‘ oder ‚Seek & Destroy‘. Zwischen durch nahm man mal kurz Kontakt zum Publikum auf, welches alte wie neue Songs feierte, sowie die Band als solche. Da lässt man sich auch nicht lumpen und gibt gleich Vollgas, noch kurz ein kurzer Hinweis auf eine neue Scheibe im Sommer, ein kleiner Hinweis wie lange man als Band schon unterwegs ist, das übliche eben. Ein grundsolider Auftritt, der richtig Spaß machte.
Aber nun war es Zeit für ein Powerpaket, verpackt in einen weiblichen Körper, diese Dame ist anscheinend pure Energie. Trotz Kinesiotapes im oberen Rückenbereich tobte und tanzte sie über die Bühne. Die Rede ist von der SKUNK ANANSIE Fronterin Deborah Anne Dyer aka Skin. Die Nähe zu den Fans ist ebenso ein Markenzeichen und das sie keine Berührungsängste hat zeigte sie als sie sich singend auf Crowdsurfing-Reise begab. Die Bühne hoch und runter, links rechts, vor und zurück. Dazu noch die Songs, von denen die meisten von älteren Outputs stammen, aber auch Songs vom aktuellen Album „Anarchytecture“. Um nur mal ein paar zu nennen: ‚Hedonism‘, ‚Tear the Place up‘, ‚That sinking Feeling‘ oder ‚Twisted‘. Skin gab alles und der Funke ging über auf das Publikum, es wurde gesungen und getanzt, geklatscht auch auf den Rängen, den Sitzplätzen. Eine perfekte Vorbereitung für die nachfolgende Band, dass die Fans schon warm sind und sofort loslegen können …
Ihres Zeichens aus dem Lande Ikeas kommen THE HIVES mit ihrem Rock, der teilweise schon punkige Züge hat, ihren maßgeschneiderten schwarz-weißen Outfits. In keine Schublade passen wollen, spielten die Schweden auf, hatten ihre Ninjas dabei, die den Drummer mit Ersatzsticks versorgten oder ein Kabelwirrwarr vermieden. Ebenso wurde noch ihr sechstes Mitglied erwähnt, der Songwriter und Producer. Der Rhythmus ging durch und durch, man konnte sich dem nicht entziehen, irgendwann zuckt der Fuß. Verantwortlich hierfür waren u.a. diese Songs: ‚Hate to say I told you so‘, ‚Midnight Shifter’, ‘Abra Cadaver’, ‘Go Right Ahead’, ‘The Hive declare Guerre Nucleaire’, ‘B is for Brutus’, ‘Walk Idiot Walk’ oder ‘Main Offender’. Immer gab es was für das Auge, eine nahezu perfekte Show. Sei es der Fronter durch seine Mimik, seine Sprungeinlagen oder die Gitarrenfraktion die sich durch diverse Aktionen in die Netzhaut einbrannten. Ein richtig geiler Gig, der Spaß machte, aber auch die Vorfreude und die Rechnung, wenn die Vorbands schon so abgehen, was macht dann erst der Headliner, der müsste ja nachlegen, denn der ist ja auf einer Tournee um sein neustes Album der Welt kund zu tun …
Nun war es endlich soweit, viele der Fans waren anscheinend nur wegen ihnen nach Strasbourg gekommen: VOLBEAT – der Headliner des Abends. Es passte bisher alles, das Licht, der Sound, die Kulisse, die Fans und das auf dem Cover des neuen Albums enthaltene gehörnte etwas war auf den im Hintergrund angebrachten Monitoren immer präsent. Nun kamen sie Rob, Kaspar, Jon und ihr Mastermind und Fronter Michael Poulsen, sozusagen Mr. Volbeat. Amtlich ging es dann auch gleich mal los. Keine Experimente, altbekanntes und erprobtes Kickass-Material wurde zum Besten gegeben um mal Hallo zusagen, in Songs drückte sich das so aus: Den Opener des neuen Albums ‚The Devil’s Bleeding Crown‘, ‚Heaven nor Hell/A Warriors Call‘ und ‚Sad Man‘s Tongue‘. Wenn das mal kein Auftakt ist. Die Jungs gaben alles, es wurde gepost, gelächelt, ein Hammersong nach dem anderen. Eine sehr geile Show. Die Lightshow war perfekt. Spaß und Unterhaltung die ganze Zeit über. Die Dänen wissen eben wie man frohlockt, könnte man meinen. Weiterhin gab es noch auf die Ohren, ohne auf Vollständihkeit zu achten: ‚Let it Burn‘, ‚For Evigt‘, ‚Goodbye Forever‘, ‚Doc Holiday‘, ‚Seal the Deal‘ oder ‚The Mirror and the Ripper‘, ein Song der nicht fehlen darf. Das ist wie Obituary ohne ‚Slowly we Rot‘ – geht nicht so auch hier. Wie aber jeder gute Abend, so endete auch dieser, aber jeder Besucher hatte ein Grinsen ins Gesicht gemeiselt bekommen.
Strasbourgs Festival des Artefacts war am Samstag mit 6000 Besuchern sehr gut besucht, leider nicht ausverkauft wie am Vortag, aber trotzdem super gut gefüllt. Das ist ein Festival mit Potenzial und man darf nur hoffen, dass dieses schöne Festival auch 2017 wieder an den Start gehen wird. Denn eine Reise ist es allemal wert. Für die die es versäumt haben und sich jetzt fragen sollten warum: Es gab Early Bird Tickets und sogar noch Last Minute Tickets, keine Ausrede, ihr habt verpasst.
Die Pommesgabel zum Gruße!!!
Eure Roadcrew!!!
Eure Roadcrew!!!
Car Sten