Konzerte

Feuer und Eis Festival
Krawallbrüder, Unherz, Varg, Explizit, Enorm, Berserker uvm.

25.Oktober bis 25.Oktober 2014

Feuer und Eis in Alsfeld

Es war mal wieder soweit, das AGF Radio rief zur Zusammenkunft und mal folgte. Hauptsächlich Anhänger des Punk- und Deutschrocks folgten diesem, für sie, bekannten Ruf. Doch auf der Billingliste fanden sich auch zwei Bands deren Teilnahme im ersten Moment verwunderte, aber auch für diese Badns kamen Fans, nämlich aus dem Metalbereich.

Die Bands die spielten liest sich wie folgt: Wilder Hagen, Explizit, Enorm, Berserker, Thekenproleten, Unherz, Crematory, Varg, Wilde Jungs, Krawallbrüder, Toxpack und Maerzfeld. Ein schon beeindruckendes Billing, was da auf die Beine gestellt wurde.

Den Opener gaben die Jungs von WILDER HAGEN, die mit ihrem schön rotzigen Sound, gleich eine Kickass-Mentalität einfließen ließen, es reicht schon wenn man sich nur mal den Song ‚Freunde ein Leben lang‘ anhört. Für die Anzahl von Fans die bisher auf den Gelände waren, waren die meisten vor der Bühne. Zudem hatten die Jungs eine geile Lightshow und einen guten Sound. Danach folgten die Jungs von EXPLIZIT die mir ihren rosa Jacketts, außer der Sänger, ein wenig an J.B.O. erinnerten, doch schon bei den ersten Takten endeten die Ähnlichkeiten. Die Jungs spielten ein Metalriff nach dem anderen welche den Rahmen ihres Deutschrocks darstellten, der Fronter poste ohne gleichen und lebte förmlich diese Songs und dabei war auch uninteressant ob es jetzt bei ‚Scheiß drauf‘, ‚Drogenkind‘ oder dem Song ‚Ex-Plizit‘ war. Bei letzteren zeigte der Leadguitarrist was ein amtliches Solo ist und man fühlte sich zu einem Sleeze-Rock oder Hair-Metal-Gig versetzt… Eine Flying-V um den Hals gehängt, auf den Bünden 15-24 wirbeln, die groß bis zur kleinen E-Saite penetrierend, ja, da konnte dieser Gedanke schon aufkommen. Aber auch so war es Hingucker, erst recht als die Damen auf die Bühnen gebeten wurden, lediglich eine folgte und das „Plankziehen“ klappte dann auch nicht so, aber Stimmung gab es satt, Danke!


Ein schweres Erbe für ENORM, die Berlinerbuben, die, man mag es kaum glauben, einen besseren Sound hatten als ihre Vorgänger, denn dies war schon fett. Besonders bemerkenswert ist der Song ‚Die Farbe unserer Herzen‘ – ein klares Statement dazu, dass Deutschrock nicht braun und nicht rot ist. Der schwächste Song war der letzte, warum ‚Amor‘ genommen wurde, kann ich nicht verstehen, es ist ein Herz-Schmerz-Song, manche sagen Liebessong, ich meine der letzte Song sollte nochmals alles Beine bewegen. Aus angegebenem Grund war der letzte Song dann so auch der Song, bei dem viele Fans schon zum Bierstand oder auf den Vorplatz gingen um dem Rauchgott ein Opfer zu bringen. Geiler Gig, geile Setlist, bis auf die Position des Songs ‚Amor‘. BERSERKER aus Berlin waren nun dran die Halle beben zu lassen, mit Schröder am Mikro und Frank „The Tank“ an der Leadguitar ging die Polonäse los, der Hauch von Rotzrock a la Rose Tattoo oder der Götter Motörhead zog ein, ein Gewitter mit Donner und Blitzen zog herein – geil und Asskick bis zum Abwinken und darüber hinaus. ‚Berserker‘ – ‚Ich bin bereit‘. ‚Ich hab‘s satt‘ ‚Friss oder stirb‘ – ‚Meine Meinung‘. ‚Was uns bewegt‘? ‚Ich bin bereit‘ An dieser Stelle Grüße an Frank, ich habe es versucht aus Titeln einen Kurzbericht zu Berserker zu basteln…


Ja die THEKENPROLETEN waren nun dran ihr Spiel und ihren Spaß zu verbreiten, auch sie zockten eine sehr engagierte Show, mit einem sehr agilen Fronter, man könnte fast sagen omnipräsent. Egal ob es sich um den Song ‚Wir sind wir‘, ‚Griechischer Wein‘, ‚Mädchen‘, ‚Baggerfahrer Erika‘ oder auch ‚Thekenproleten‘, nur um ein paar Nummern zu nennen. Auch viele Fans haben sich vor der Bühne versammelt um dieser Band die Aufwartung zu machen.


UNHERZ, meine Pfälzerbuben, um ihren Fronter Felix waren  nun dran zu übernehmen mit ‚Therapie‘ oder ‚King Kongs Schwester‘ im Gepäck kann nichts schief gehen. Wenn man dann noch ‚Auf gute Freunde‘ spielt, bei dem der Fronter von den Thekenprolten die Guestvocal-Part übernahm, hat man das Publikum in der Tasche, denn dieses tut sehr gerne mitsingen. Bei ‚Pogobraut‘, was an diesem Tag mehrfach zu traf, denn auch die Damen übten sich nicht in Zurückhaltung, kam dann noch Dirk von Explizit auf die Bühne um Felix zu unterstützen. Die Gitarren waren wieder über jeden Zweifel erhaben, jedes Solo passte. Jedoch der Sound auf der Bühne machte, was für dieses Festival außergewöhnlich ist, Mucken. Bei uns kam alles an, nur auf der Bühne hörte man nichts oder zu laut oder zu leise – ungewöhnlich. Die Band zog das Programm durch, professionell wie immer. Vielen Dank an Unherz für diesen geilen Gig!!!


Aber, ab diesem Zeitpunkt lief es nicht mehr rund beim Sound. Nicht nur, dass nun die vermeintlichen Ausnahmen kamen, die erste war CREMATORY. Als gestandene Gothicmetal-Band könnte es bei diesem Billing ein wenig schwerer sein, Fans zu gewinnen, aber machbar auf jeden Fall, denn die Fans hier sind absolut fair. Man spielte auch Klassiker gepaart mit aktuellen Songs der aktuellen Platte ‚Fly away‘ oder ‚Hellbound‘ aber dann liefen eben noch Sachen die nicht sein sollten: Nachdem ersten Song kam mäßiger Beifall, da sagte der Fronter „Bemüht euch nicht!“ oder der Leadgitarrist meinte sagen zu müssen, „Entschuldigt, wir singen auch auf Englisch“… Um es mit den Worten der reinkarnierten Götter zu formulieren: Ihr macht es uns leicht euch zu hassen! So heftig wurde es nicht aber die Fanzahl vor der Bühne sank von Song zu Song. Schade…


Nun waren alle Augen auf VARG gerichtet, die mit ihrem Pagan-/Viking stil auch aus dem Rahmen fallen, aber positiv, so viel kann man schon sagen. Die Jungs überzeugten und machten auf ganzer Linie Spaß. Auch sie hatten technische Probleme wodurch sich der Gig verzögerte, aber danach gab es  nur noch eine Richtung: Vorwärts! Mit ‚Blutaar‘, ‚Apokalypse‘, ‚Schwertzeit‘ oder ‚Frei wie der Wind‘ wusste man zu überzeugen. Den Deutschrockern metalisches Verhalten zu zeigen war schon geil, sei es die Wall of Love oder das Üben eines Circle Pits. Die Jungs sahen dioeses Festival als eine Art Missionsreise an, die metalische Welt den Deutsch- und Punkrockern näher zu bringen – mit Erfolg, geiler, engagierter Gig!!! Das Horn zum Gruße!

Nun war es wieder an der Zeit zurück zu kehren, zu den Bands die dieses Festival ausmachen. Diesen Wandel vollzogen die Männer von WILDE JUNGS, auch sie eine bühnenerfahrene Truppe, mit all dem ausgestattet was man braucht. Präsenten Fronter, kickassmucke, alles wie man es haben möchte. Dazu noch eine volle Halle mit tanzfreudigen Fans. Jedoch viel hier auf, dass es leider nicht viele, aber spürbar weniger Fans gab als im Jahr zuvor. Ob es am Billing lag, die Rückkehr der Götter in Hockenheim, man weiß es nicht, aber egal nächstes Jahr wird eh alles anders, dazu später mehr!

Dann waren die Krawallbrüder dran, für die, nach den Shirts gehend, die meisten Fans angereist waren, auch bei ihnen gab es die Verzögerung, was dazu führte, dass sich alles nach hinten verschob. Aber die Jungs zockten eine geile und souveräne Show, mit viel Spaß, Liebe und Showeinlagen. Man weiß eben, was man seinem Publikum schuldet. Songs wie ‚Was lange währt‘, ‚Blut und Tinte‘, der Heimatsong ‚Saarland‘, ‚Gott mit uns‘, ‚Zweite Heimat‘, ‚Schmerzfrei‘ oder ‚Trinker‘ um nur ein paar Songs zu nennen mit denen die Band die Fans in Verzückung und in den ein oder anderen Pogokreis trieb. Jedoch hatte der verspätete Start seine Folgen. Schon gegen Ende des Gigs, als es absehbar war, dass demnächst Schicht ist, sind einige Fans gegangen. Man hatte schon die offizielle Spielzeit von Toxpack, dem zweiten Headliner erreicht, als die Brüder noch spielten und man musste „schlimmes“ befürchten.

TOXPACK spielten wesentlich später als angegeben und viele Fans waren nicht mehr da, es gab einen ziemlichen Schwund, was dazu führte, dass die Band ihr neues Album nicht der Menge präsentieren konnte wie gedacht oder geplant… Dabei haben die Jungs ein richtig fettes Album hingelegt, mit dem schönen Namen „Friss!“. Die Band dürfte wohl leicht angefressen gewesen sein, ließ sich aber nichts anmerken und spielte ihr Programm runter, leider aber sehr schade für die Band.


Noch härter traf es MAERZFELD, die kamen gar nicht mehr zum Zuge. Sehr schade für die Jungs, sorry.

 

ABER nächstes Jahr wird es besser und vor allem größer, lauter und länger. Das Feuer und Eis Festival wird von einem 1-Tages-Festival in ein 3-Tages-Festival umgebaut, dementsprechend mehr Bands werden spielen, fast alle von diesem Jahr und dann noch u.a. Unantastbar, Onkel Tom, Rotz & Wasser, Herzlos, Saints & Sinners, jedoch das Größte und Neuste, der ultimative Headliner wurde erst am 31.10. bekanntgegeben, jeder wünschte es sich, hoffte, bangte, manche spekulierten – jetzt ist es offiziell: FREI.WILD sind der Headliner für dieses schöne Festival, neu und doch so bekannt. Darum holt euch ein Early-Bird-Ticket, es gibt nur 1500 Stk. davon, sputet euch, denn auch die Hallentour des Headliners zum kommenden neuen Album wird schnell ausverkauft sein und hier habt ihr noch diese geilen Bands on Top!

So viel von eurer Roadcrew, see you next year in 57299 Burbach/Siegerland!

Andy und Car Sten






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