Konzerte

Fimbul Festival
Tarabas, Gernotshagen, Odroerir, XIV Dark Centuries, Skyforger, Heidevolk, Waylander, Black Messiah, Bifröst

25.September 2010

Zum zweiten Mal öffnete das Fimbul Festival in Fürth seine Pforten und da durfte die Roadcrew natürlich nicht fehlen, so machten sich drei Redakteure auf den Weg um diesem Treffen der Giganten des Pagan-Metals beizuwohnen. Richtig gelesen, Gigantentreffen oder wie sonst soll man das Billing beschreiben, welches dort Vorort war?

Eröffnen sollte Tarabas, eine Pagan Metal aus Deutschland, recht jung an Releases aber unglaublich druckvoll innerhalb selbiger. Es wurde ein sehr gut aufgelegter, ohne technische Probleme versehener Auftritt. Die Band versprühte Spielfreude ohne Ende, es wurden unter anderem folgende Songs dargeboten 'Das neue Land', Titeltrack ihres aktuellen Albums, und 'Bruderschaft'. Da das Festival in einer Halle stattfand kam auch sofort die Lightshow sehr gut zur Geltung. Nach ca. einer halben Stunde war der Gig vorüber und die Fans waren elektrisiert für den Tag und erst recht für die nachfolgende Band...

Odroerir, welche eine neues Album im Gepäck hatten, die Fortsetzung des Vorgängers, "Götterlieder II". Mit ihrem episch-melancholischen Pagan, der auch Instrumente die man bei Mittelalterbands findet integriert, kam sehr fesselnd rüber. Schon bei der Begrüßung wurde klar, es würde ein sehr lustiger Nachmittag...Die Begrüßung lautete: "Wir haben eine traurige Nachricht für euch: Wir haben keinen Met dabei, da unser Imker eine schlechte Ernte hatte. Somit müssen wir uns mit Bier behelfen, können aber kein Met an euch ausschenken.". Gerade die Kombination aus Male- und Female-Fronted Voices machte das Besondere aus, abgesehen von den musikalischen Arrangements als solchen. Auf die Ohren gab es 'Menosgada', 'Des Thors Hammers Heimholung' oder auch 'Oedrerir'. Aus dem Konzept kam die Band als sie die Ansage bekamen ihr letztes Lied sei gekommen. Die Band ging von einem 60 minütigen Gig aus, welcher aber nur 30 Minuten dauern durfte...Somit mussten ca. vier Songs gestrichen werden. Trotz alle dem war die Band glücklich und die Fans erst recht. Man kann von einem halb frenetischen Beifall sprechen, neue Fans hatte die Band definitiv gefunden.

Gernotshagen, die darauf folgen sollten muss man nicht besonders vorstellen, die Jungs sind hinlänglich bekannt. Folgerichtig begann man auch mit dem ersten Song ohne Begrüßung. Erst vor dem Song 'Klagensturm' folgte die Begrüßung. Wieder ohrenscheinlich war die besonders gute Technikcrew, die keine Unannehmlichkeiten verlauten ließ. Der Gesang, zwischen cleanen und Growlparts wechselnd, war einfach nur brillant gesungen und abgemischt. Die Lightshow passend für die jeweiligen Songs. Dazu kam noch die Ankündigung und Uraufführung von neuen Songs, welche auf dem irgendwann erscheinendem neuen Album enthalten sein werden, wie zum Beispiel 'Einsam'. Natürlich musste man auch auf ihre liebste Ballade, so die Band, nicht verzichten 'Waffenbruder' oder dem Hinhörer schlecht hin 'Dem Skinir...'. Die Band wusste voll zu überzeugen, hatte schon nachdem ersten Takt die Masse voll im Griff. Das Spiel zwischen Fans und Bühne funktionierte ohne Fehl und Tadel. Auch die Zugabe Rufe wurden erhört, zumal diese vom Drummer untermalt wurden, es wurde 'Herigest' aufgespielt. Dieser Auftritt, auch wenn er nur gefühlte 10 Minuten dauerte, war sowohl eine Augen- als auch Ohrenweide. Wer aber dachte es könne so nicht weitergehen, der wurde bitter enttäuscht.

XIV Dark Centuries erklommen die Bühne, die Bude war wie schon zuvor, rappel voll und...Here we go...Die Herren boten eine Hammer-performance, fanfreundlich und auch auf fansbezogen. Nach ihrem Opener folgte 'Thing', dazu gesellten sich noch weitere wie 'Hinauf zum goldenen Turm', 'Ahnenland' oder auch 'Toringi'. Zu dem gab es insgesamt drei neue Songs von ihrem "irgendwann erscheinenden Album". Festzustellen ist und darf man, dass sich an der Art und Weise des Musizierens nichts ändert, jedenfalls nicht bei den gespielten neuen Songs, somit kann ein musikalisches Konzeptalbum ausgeschlossen werden. Viel mehr bewegt man sich auf alten, guten Pfaden, wie bei 'Zeit der Rache' sehr schön zu erhören war.

Selbstredend wurden die Ansagen im weitesten Sinne gegrowled, manchmal auch clean. Der teilweise geforderte Fanchor schmetterte auf die Bühne, zur Freude der Band. Auch wieder Top die Technik, perfekt ausgepegelt kam die Mucke im Fanohr an, ebenso super die Lichtshow, die ihren Namen verdiente. Den ganzen Abned aber, nicht nur hier. Letztendlich musste ein viel zu geiler Auftritt der den Fans gefiel als auch der Band, enden, viel zu früh - gefühlt jedenfalls. Es war Zeit für den Umbau für die Vorabheadliner aus Litauen...

Skyforger schickten sich an mit ihrem Pure Latvian Pagan Metal Fürth zu rocken und die Gäste waren dazu mehr als bereit. Im Gepäck hatten die Herren ihr neustes Album "Kurbads" schimpft es sich und es ist eine Ohrenweide. Aber natürlich wurde nicht nur von diesem Album gespielt. Aus fast ihrer ganzen Schaffenszeit wurden Songs gespielt. Wie um Beispiel 'Kauja Garozas Sila', 'Death Island', 'In The Tirelis Swamp' oder 'Thunderforge' und noch manch anderes. Besonders interessant ist, dass der letzte Song 'Sea Song', ein Song ist, der auf keinem Album enthalten ist, somit eine Premiere darstellt. Vom aktuellen Album wurde unter anderem 'Black Rider', 'Devilslayer' oder auch 'Son Of The Mare' gespielt. Die Jungs versprühten so viel Spaß, auch der Wechsel beim Vocalisten Kaspars, der für die verschiedenen Folk-Instrumente und verschiedenste Flöten zuständig ist. Hammer wie agil und bangend man sein kann, wenn man eine Flöte zur selben Zeit spielt...Selbstredend wurde die volle Spielzeit bis zur letzten Sekunde ausgenutzt und selbst da hatten die Fans noch nicht genug und skandierten Zugabe, jedoch konnte diese nicht erfüllt werden, man flugs mit dem Umbau um den Weg zu bereiten für den Headliner des Abends auch wenn wir noch nicht bei der letzten Band angekommen sind. Wir kommen jetzt zu erst zu unseren Niederländern, ähm Gelderländern...

Heidevolk, die mit "Uit Oude Grond" auch ein neues Album im Gepäck hatten und gleich mit dem Opener selbigen Albums anfingen 'Nehalennia', schon zuvor wehement gefordert von den Fans war der nächste Song das gewünschte oder geforderte? Es kam 'Saksenland', spätestens jetzt brachen alle Dämme, die Bude war jetzt rappel rappel voll, also so richtig voll und von der ersten Reihe bis zur letzten nur ausgelassene Langhaarige, singend oder bangend oder beides. Eine super Stimmung und die Band war hin und weg. Erst recht als es eine Mitsing-Einlage gab: Ein bestimmter Rhythmus, Intonation von 'Saksenland', mit der entsprechenden Stimmlage wurde vorgesungen und die Fans wiederholten es mehrfach aber so überzeugend, dass selbst die Band als sie weitermachen wollte, erstaunt stoppte und aus der Verlegenheit heraus forderte man solle diese Passage schreien...was getan wurde...Gänsehaut-Feeling nicht nur vor der Bühne.

Außerdem gab es noch folgende Songs auf die Ohren 'Vulgaris', 'Wilde Heer', 'Wodan Heerst', 'Vlammenzee' und noch 'Ostara'. Damit es aber zu diesem Song kommen konnte, brauchte die Band eine Wall-of-Death, verwunderlich da zuvor keine gefordert wurde, aber der Band wurde erfüllt. Jedoch ging man recht zaghaft an diese Sache ran, womit auch ein ausuferndes Pogo nicht entstand, es wurde wieder gebangt was das Genick her gab. Ein fulminanter Auftritt der die Fans überzeugte und die Band sehr erfreute. Die Jungs hatten schon Spaß aber mit solch einem Publikum, wird dieses Gefühl noch gesteigert. So glücklich zogen die Herren nun von dannen, der Headliner des Tages, der aufspielte wie ein solcher, der Spaß verbreitete wie Headliner es zu tun hat...Geil, einfach nur geil.

Jetzt kommt aber ein kleines aber...Aber einige Fans gingen obwohl noch nicht alle Bands gespielt hatten, es standen ja noch drei Bands aus: Waylander, Black Messiah und Bifröst. Man rechnete mit dem Schlimmsten für Bifröst, denn schon bei Waylander war der Saal nicht mehr so gefüllt wie bei Heidevolk, was mich sehr überraschte...Sei es drum, die Bühne wurde umgebaut, bereitet für...

Waylander, die aus Irland kommenden Herren mit ihrem Blau-Anstrich an Arm, Bein und Gesicht erklommen die Bühne und spielten ihren Pagan-Stiefel. Sehr viele Songs wurden von ihrem ersten Album, "Reawakening Pride Once Lost", entnommen, als da wären 'Hero's Lament' oder 'King Of The Fairies'. Aber auch spätere Releases wurden mit Songs bedacht. So wurden unter anderem die Songs 'Die In The Upper World' oder auch 'Born To The Fights' gespielt. Die Männer gaben alles trotz geringer Fanzahl vor der Bühne, viele mussten ihren Flüssigkeitshaushalt aufstocken. Aber all dies schockte die Band nicht, die zogen ihren Plan durch, spielten mit den vorhandenen Fans, machten Stimmung und verbreiteten Spaß. Die Iren waren irre, Iren eben. Jedoch wurde auch jetzt wieder die Spielzeit kürzer nach dem Headliner. Womit sie einen kürzeren Auftritt, aber erfüllt und glücklich verließen sie die Bühne, so sagten sie uns nach dem Auftritt.

Nun wurde die Bühne zurecht gemacht für die Ruhrpott-Heiden von Black Messiah. Diese Band muss man nicht groß vorstellen und so ähnlich dachte die Band wohl auch, im Hinterkopf wohl die verkürzte Spielzeit...All dies führte dazu, dass nach dem Intro 'Into Remembrance' es gleich ohne Schnörkel zu 'Gullveig' ging. Ebenso sofort war der Fangesang da und von Minute zu Minute kamen mehr Menschen vor die Bühne. Außerdem gab es noch, ohne auf Vollständigkeit zu achten, 'Blutsbruder', 'Erik der Rote', 'Sauflied', 'Söldnerschwein' und als letzten Song 'Battle Of Asgard' auf die Ohren.

Nun trat aber eine Sache zu Tage die es vorher nicht gab, die Technikcrew hinter dem Mischpult muss wohl müde gewesen sein, Black Messiah und die danach spielenden Bifröst-Buben hatten einen schwammigen Sound. Die Violine kam nicht so zur Geltung wie sie es eigentlich sollte, selbst Nachjustierungen halfen nicht. Den Fans fiel dies anscheinend nicht auf oder störte nicht, es wurde fröhlichst gefeiert und gesungen, sehr zur Freude der Band. Am Ende war die Band glücklich und wieder auch die Fans, lediglich der Wunsch nach einer Zugabe konnte aus Zeitgründen nicht erfüllt werden. So sagte man recht schnell Servus. Aber wer die Herren nochmals sehen will muss nur schauen wo die Black Troll Over Europe Tour halt macht, denn dort sind die Herren auch mit von der Fete.

Der letzte Umbau des Tages fand nun statt, Bifröst machten sich auf die Bühne zu erklimmen und den Abschluss eines geilen Festivals zu bilden. Auch die Jungs hatten ein Album im Gepäck, nämlich ihr erstes, genannt "Heidenmetal" und von selbigen wurden einige Songs gespielt so zum Beispiel 'Mönch', 'Odin', 'Ragna', 'Normannen Zorn', 'Fest der Trolle', 'Berserker' oder auch 'Herr des Waldes'. Aber schon nachdem ersten Song gab es ein Problem auf der Bühne, mit einem Instrument welches für eine ungewollte Pause sorgte, dazu aber am Ende mehr...

Als alles wieder gerichtet war, ging es weiter und auch bei dieser Band durfte festgestellt werden, dass immer mehr Fans von vor dem Saal in den Saal kamen und selbiger sich wieder mehr füllte. Womit meine schlimmsten Befürchtungen zum Glück nicht erfüllt wurden. Die Jungs sind einfach gut, darin ist der Grund zu sehen, dass sich noch so viele Fans vor die Bühne begaben. Angelockt von den wohlklingenden Klängen dieser Band. Lediglich die Forderung nach einer Zugabe konnte nicht erfüllt werden, wegen dem Problem mit dem besagten Instrument. Sehr glücklich und geschafft verließen die Buben die Bühne die sie rockten unter Beifall, wie es sich gehört für eine solch gute Band. Die Band bedankte sich artig und verließ die Bretter die die Welt bedeuten und damit endete auch das Festival.

Nun haben wir aber noch eine Besonderheit, als Belohnung für die Unterstützung von Bifröst von Seiten Fans, hat uns das Label der Band, Einheit Produktionen, zwei T-Shirts zur Verlosung gegeben. Ihr müsst zwei Fragen richtig beantworten, die man beantworten kann, wenn man dort war, dann mir eine E-Mail schreiben mit dem Betreff: Bifröst und ihr habt, wenn ihr schnell genug seid ein T-Shirt gewonnen. Hier die Fragen...

1. Welches Instrumente sorgte für eine Verzögerung und wegen selbigen konnte keine Zugabe gespielt werden?
2. Aus welcher Stadt stammen Bifröst?

Antworten bitte an carsten@evilrockshard.de

Fazit: Die Preise waren fair, sowohl bei den Getränk als auch bei den Speisen. Genügend Merchstände waren auch Vorort um die Kleidungsfrage zu klären, bei diesen Ständen gab es einige Angebote aber ansonsten die normalen Preise, wie man sie kennt. Aber die Auswahl, die war bestechend. Die Security tat das was man von ihr erwartet: Man blieb im Hintergrund aber wenn von Nöten stets präsent.

Wer nicht dabei war sollte sich dieses Festival merken und nächstes Jahr erscheinen, denn es ist eine Reise wert. Alleine das Billing und dann noch das drum herum, Atmosphäre allenthalben. Man kann es nur mit Höchstnoten ausstatten. Was auch noch wichtig ist: Die Sanitärenanlagen waren und sind sehr gepflegt und immer Einsatzbereit und in ausreichendem Maße vorhanden.

Wir werden nächstes Jahr wiederkommen und hoffen viele von euch Vorort begrüßen zu dürfen. In diesem Sinne Horns Up und Skal, Heidengemeinde!

Eure Roadcrew
Güni / Sybille / Car Sten






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