Zwei Redakteure von uns machten sich auf die Stätte des heutigen Austragungsortes zu besuchen, was die Rockfabrik in Ludwigsburg sein sollte um dem Treiben beizuwohnen. Es gaben sich die Ehre: Obscura, eine neue Formation am Tech Death Firmament, Evocation mit ihrem klassischen Death Metal und die nicht zu beschreiben müssenden Herren von Dying Fetus und Cannibal Corpse.
Der Opener waren die Herren von Obscura, die sofort loslegten wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Im Gepäck hatten sie ihr neustes Album, was auf den Namen "Cosmogenesis" hört und von dem einiges dargeboten wurde. Erfreulicherweise, waren die Fans nach drei Songs so infiziert, dass sie diese Band auch feierten. Was bei den Songs wundert, denn normalerweise hätte schon nach Beginn der ersten Takte die Erde beben müssen, bei dem Dargebotenen. Ebenso erfreulich war, dass der Sound sehr gut war auch wenn die Lautstärke durch aus ein wenig höher hätte sein dürfen. Aber sei es drum. In dieser über 30minütigen Show wurden u.a. folgende Songs gespielt: 'Anticosmic Overload', 'Choire Of Spirits', 'Universe Momentum', 'Incarnated', 'Desolate Spheres' und 'Centric Flow'. Die Jungs waren ein sehr guter Auftakt, sowohl qualitativ als auch optisch, ganz abgesehen davon, dass die Halsmuskeln so schon recht gut warm werden konnten.
Nach einer kurzweiligen Umbauphase war es dann auch soweit, dass Evocation die Bühne betreten konnten. Auch ihnen war anzumerken, dass sie Bock hatten. Es wurde gleich das Gaspedal im klassischen Deathmetal-Stil durchgetreten und erst gebremst als der Gig zu Ende war. Auch sie konnten die Anwesenden überzeugen durch Bühnenpräsenz und Agilität auf selbiger. Es wurde auch was fürs Auge geboten. Die Fans dankten es mit den üblichen Tänzen, die man nicht nennen muss, hoffe ich. Es wurden zelebriert: 'Veils Were Blown', 'Feed The Fire', 'Angel Of Torment' oder auch 'Tomorrow Has No Sunrise', um nur mal die Mehrheit der Songs zu nennen die gespielt wurden. Auch sie wurden gefeiert von der Bühne entlassen, sichtlich erfreut und erleichtert gingen sie dann auch von folgender.
Während der Umbauphase, für den ersten Headliner des Abends, konnte man feststellen, dass die Anwesenden sich ausgiebig dem Merchständen widmeten und sich mit Utensilien eindeckten, nicht nur der Headliner, wie gesagt die Warm-Ups überzeugten auf ganzer Linie. Zudem trugen die fanfreundlichen Preise der Location dazu ein, seinen Wasser-/Flüssigkeitshaushalt zu erneuern bzw. den gewünschten Pegel zu erreichen.
Nun war es aber soweit und Dying Fetus betraten die Bühne, unser geliebter amerikanischer Death Dreier, ausgestattet mit einem neuen Album "Descend Into Depravity", von dem in der Folge auch einige zelebriert wurden, erklomm die Bühne und dann ging es auch schon los, mit einem Intro.
Außergewöhnlich war, dass die Herren tatsächlich agil auf der Bühne unterwegs waren, kurze emotionale Ansagen tätigten und sogar Possing...Eine Weltneuheit, man kannte die Herren nur als Felsen in der Brandung, ohne Regung, präzise an ihren Instrumenten, aber ohne das zuvor genannte. Gerade aber dies zeigte den Fans, dass die Herren doch Humor haben, womit die Fanaktivität sichtbar höher ausfiel als bei früheren Konzerten und was wäre ein Dying Fetus Abend ohne was? 'Grotesque Impalement', was für den Einen 'Singing In The Rain' ist für den gemeinen Deathmetaler eben dieser Song. Die Meute bangte und pogte ohne Ende, eine wahr Freude. Ohne jetzt mehr ins Detail gehen zu wollen, die Jungs machten die Fans einfach nur fertig, ein Hammersong nachdem anderen, kaum Verschnaufpausen für Augen, Ohren und Nacken. Kurzweilige Soloeinlagen gehörten heuer auch dazu, selbstverständlich gab es keine Rückkopplungen, ein passender Sound, nämlich glasklar wie es sich für solche Instrumentalisten gehört. Ein fetter und nachhaltiger Abend mit vielen Überraschungen ging dann mit Dying Fetus zu Ende.
Aber eine Band fehlte noch, die mit Abstand am häufigsten getragene Band bei den Fans: Cannibal Corpse. Unsere freundlichen Splatter-Vertoner eben auch aus den USA, mit dem unaussprechlichen am Rohr...
Was dürfte man mehr erwarten als einen geilen Abend. Nichts anderes als einen geilen Abend. Auch diese hatten eine neue Scheibe im Gepäck, aber die Scheibe war ausverkauft und konnte somit am Merchstand nicht mehr Vorort käuflich erworben werden, einer von zwei negativen Punkten. Die Show war wie immer, emotional, mitreißend und vergnüglich - gerade durch manch eine kurzweilige Einleitung für den darauffolgenden Song, so geschehen bei 'Fucked With A Knife'. Ebenso gefeiert wurde 'I Kill You', ein Gassenhauer folgte dem Nächsten und die Fans quittierten es entsprechend.
Aber nach einer gewissen Zeit stellte man eine gewisse Routine fest, an Posing, Fan-Künstler-Interaktion, man fühlte sich schon fast versucht zu sagen langweilig. Aber vielleicht liegt es auch nur an der zuvor genannten Routine, womit eben keine großen Zusätze zu erwarten wären. Das wichtigste ist: Die Band hatte Spaß und spielte ohne jeden Fehl und Tadel, noch wichtiger die Fans waren zufrieden und hatten ihrerseits Spaß und somit kommen wir zu einem guten Abschluss.
Dieser Abend in Ludwigsburg, war seine Reise wert. Geile Gruppen gesehen, neue kennen, alte noch mehr zu schätzen gelernt. Alles in allen, auch die Preise sei es Getränke oder Merch, war es ein gelungener Abend. Somit bleibt nur noch zu sagen: Bis zum nächsten Mal Ludwigsburg und an die Bands: Stay Brutal!
Car Sten, Güni
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