Man schreibt Freitag den 24.Juli als sich die Roadcrew von EvilRocksHard aufmachte gen Greifenstein zu reiten um dem dort stattfinden Celtic Rock Festival seine Aufwartung zu machen. Hierbei handelt es sich nicht um irgendein Festival, dieses findet auf der Burg Greifenstein statt. Diese besteht mehr als "nur" einem Turm, es sind noch große Teile der Burganlage erhalten. Somit ist dies eine exponierte Location - aber es ergibt sich daraus auch, dass dieses Festival nur eine begrenzte Anzahl von Gästen aufnehmen kann, deren 2000.
Eines kann schon vorweg genommen werden diese Zahl wurde leider nicht erreicht, das Wetter war einfach Ar***loch. Anscheinend darf nur ein Festival Kultstatus für Regen sein Eigen nennen, dass im hohen Norden.
Einlass am Freitag war 16.00 Uhr, damit man sich auf dem Gelände auskennen lernte, die Toiletten finden konnte, die auf dem Festivalgelände aus richtigem Porzellan bestanden - kein Dixi-Porzellan - denn man durfte gegen eine Spende, kein muss, die Burgschenketoilette benutzen. Allein schon hier mal einen riesen Dank an den Burgverein, der sehr aufgeschlossen ist gegenüber Neuem. Zudem fanden sich diverse Merchstände und auch das leibliche wohl wurde gut bedacht. Für den Geist konnte man sich von Nonalcoholic bis hin zu Met und Bier begeistern lassen. Interessant war auch, dass man bei manchen Ständen mit Wertmarken zahlen musste, die am Eingang zu erwerben waren, bei anderen wurde die gängige Währung angenommen. Wertneutral gesagt, mal was neues. Die Preise waren alle im fairen Bereich. Zudem bot der Stand von Black Bards noch spezielle Festivalkonditionen an, die original Preise nochmals gemindert und ab einem Kaufwert von 25,- Euro oder mehr gab es auch noch eine CD gratis.
Begonnen wurde auf der Bühne um 17.00 Uhr mit Noise Drug. Die Truppe die man gerne als "Novize" bezeichnen darf, spielten ein geiles Programm, hatten richtig Bock, Spaß und Spielfreude. Dieser Funken sprang auch sofort auf die Anwesenden über, womit auch die Interaktion zwischen Bühne und Publikum ihren Lauf nehmen konnte. Ebenso erstaunlich war, dass es kaum Soundprobleme gab, denn leider haben Opener sehr oft mit den Tücken der Technik zu kämpfen...
Geboten haben die Herren Songs wie 'The Next Generation' oder auch 'Schizophrenia', musikalisch ist die ganze Geschichte sehr schwer zu verorten. Das Schubladensystem hat bei dieser Band Löcher, kaum hat man sie in die obere reingepackt, schon im nächsten Moment sind sie in einer anderen. Ihr Repertoire zieht sich von Black Metal Doublebass-Schießbude, bis zu Rock'n'Roll, über Nu-Metaleinlagen...Quer durch den Garten...Geile Show. Demnächst bringen die Buben ihren ersten Silberling auf den Markt, in eigen Produktion, also Augen auf...
Nach einer 20-minütigen Umbauphase, die für jede Band eingeplant war, begaben sich die Herren, der umstrukturierten Band Agathodaimon um 18.00 Uhr auf die Bühne. Mit einem neuen Album im Gepäck betraten die Herren die durch die Sonne erstrahlte Bühne und legten los wie Schmitt's Katze. Nach diversen Line-Up-Wechseln präsentierten sich Agathodaimon sehr agil auf der Bühne, spielten mit dem Publikum und gaben einfach alles. Attribute die in der Vergangenheit nicht so ausgeprägt waren, ein Meilenstein für die Band. Ebenso verhält es sich mit dem neuen Album "Phoenix" - man könnte versucht sein zu sagen, dieser Titel hat eine doppelte Bedeutung...
Von diesem Album wurde u.a. 'Alone In The Dark' präsentiert. All dies zuvor genannte trug dazu bei, dass die Anwesenden in ihrer, ureigenen Art, es der Band dankten - durch Beifall und den Moshpit. Die Herren sind ja auch nicht unbekannt, mehrfach wurde der Song 'Sepents Embrace' gefordert und wurde erhört...Growls und Screams, ab und an cleane Vocals, Hooks und geiles Riffing, variables Drumming, ab und an mit einem progressiven Einfluss, mal Black-Metal-Stile, dann wieder mit Gothic versehen. Das ist Agathodaimon 2009. Nach 40 Minuten verließ die Band die Bühne, glücklich und zufrieden, ebenso die Fans...
Um 19.00 Uhr war es an der Zeit Infinite Horizon zu begrüßen. Diese Band sieht sich dem Heavy Metal verschrieben mit sehr vielen Ausflügen in angrenzende Gefilde, Progressive, Power oder auch Melodic. Die Herren spielten Songs aus ihrer ganzen Schaffenszeit, jedoch vergaßen sie es die Songs anzusagen, womit man aufgeschmissen war, wenn man die Songs nicht kannte und dazu noch aus einer anderen Ecke des Metals kommt - so wie ich!
Fakt ist, das aktuelle Album 'Sonic Reducer' wurde auch performed, der Einsatz der KEys ließ jeden Song unglaublich fett erscheinen, Genre üblich gab es auch Soli vom feinsten und Teile der Songs wurden im Duett vorgetragen, meist die Refrains. Die Stimme, ja, so ein Tier haben die am Rohr, Marc hätte gar kein Mikro gebraucht. Einen sehr hohen Wiedererkennungscharakter, charismatisch. Das sind Infinte Horizon. Und Fans? Die fanden es geil, schwangen im Takt die Mähne und die Pommesgabel zum Gruße. Jedoch, nach 60 Minuten On Stage war auch hier Schluss, man musste der Stagecrew platz machen die den Auftritt der nächsten Band vorbereiteten...
Adorned Brood erklommen frisch gestärkt die Bühne, denn man hat den "Ritterschlag" erhalten - man spielt auf Wacken. Wann? Samstag 18-19.00 Uhr. Ihr Opener, der auch der erste Song auf ihrem aktuellen Album "Noor" ist, genannt 'Storm' ging man gleich in die vollen, denn dieser Titel war mehr als ein Song, es wurde zur Kurzumschreibung des ganzen Auftrittes. Man brannte ein Feuerwerk der guten Laune ab, dazu noch der astreine Sound. Was bleibt dem Publikum denn anderes übrig bei so einer Show, als mit zu feiern? Nichts, und so feierte man die Band, den Tag, das Festival und sich selbst.
Die Titelauswahl trug natürlich zu dieser Feier bei. Wie sonst möchte man die Aussage "Wir möchten mit euch singen!" umsetzen, wenn man nicht den ein oder anderen "älteren" Trinksong im Repertoire hat, auf die eigene Art umgestaltet...Mit 'Sieben Tage' und dem 'Drunken Sailor' brachen alle Dämme, gepflegte Moshpits, Ansätze des Crowdsurfens und allenthalben gute Laune. Dazu noch Songs wie 'Am Grunde des Meeres', 'Sons Of The Damned', 'Schiff der Toten' oder der letzte Song des Abends 'Under Yggdrasil' - Metalhead was willste' mehr? Richtig, eine Zugabe...Diese konnte aus zeittechnischen Gründen nicht gewährt werden. Tat aber der Stimmung keinen Abbruch, viele Fans nutzen die Umbauzeit um sich mit ihrer Neuentdeckung, merchandise-technisch, ein zu decken. Ein fulminanter Auftritt fand damit ein Ende, wie es ihm gebührte: Tosender Beifall!
Eine hohe Messlatte wurde gelegt, die Ingrimm erst einmal erreichen musste...Aber wer diese Band kennt, weiß da geht was...Auch Ingrimm erklommen ähnlich gestärkt und geadelt die Bühne, denn auch sie werden auf Wacken spielen, Freitag ab 22.00 Uhr...Doch nun zu Greifenstein zurück.
Es war der Band schon immer wichtig, dass es nicht die Verpackung macht, sondern der Inhalt, folglich wurde auf eine Lightshow im speziellen verzichtet, man widmete sich lieber dem Publikum und den eigenen Songs und die darin schlummernden Stärken.
Das ein Spielmannszug Drive bzw. Pfeffer im Hintern hat ist klar, aber gleich ein ganzes Fass? So nämlich ging es ab auf und vor der Bühne, jeder Song wurde gefeiert, ja sogar zelebriert - die pure Spielfreude. Bei den Songs wurde altes, neues und sogar zukünftiges gespielte. Der Reihe nach, natürlich wurde mit aktuellem Material begonnen, wie 'Krieger', zum Beispiel folgte später noch, aber mit spezieller Ankündigung 'Teufelsweib'. Hierzu wurden die Fans gefragt wer ein solches Wesen sei, mehrere schrien hier, als nun eine "auserwählt" wurde und auf die Bühne gebeten wurde, verblieb diese lieber in der Masse und der Song musste ohne "Anschauungsobjekt" gesungen werden...Zu all dem gesellten sich, ohne auf Releasedates zu achten 'Der letzte Tanz', 'Skudrinka' und als letzter Song 'Der Stern'. Als Ausblick auf das Kommende wurde der Song 'Eisenwind' uraufgeführt und begeistert aufgenommen.
Auch hier wurde Zugabe skandiert und man gewährte es ihnen. Es folgte als aller aller letzter Song 'Vogelfrei'. Auch hier wurde während und auch noch danach die Band, zu recht, gefeiert.
Nun begann die letzte Umbauphase für diesen Tag um man spürte, es lag was in der Luft und damit ist nicht der starke und kalte Wind gemeint, die Spannung stieg, denn der Headliner war nun an der Reihe, Tyr unsere Wikinger von den Färöer-Inseln schickten sich an das Celtic Rock zu rocken...
Als Opener wurde passend der Opener des neuen Albums "By The Light Of The Northern Star" genommen, genannt 'Hold The Heathen Hammer High'. Die Jungs sprühten vor Spielfreude, es bedurfte nicht des berüchtigten Funkens, dieser war schon vor Beginn übergesprungen.
Heri, der in allen Belangen charismatische, Frontmann und seine Mannen zogen alle Register. Lightshow, Posseing, Soli und wie es sich gehört für solch eine renomierte Truppe, die Coolness. Man spürte einfach diese Souveränität, bei jeder einzelnen Note. Man hatte die Fans in der Hand. Gelegentlich folgten Ansagen oder auch kleinere Einleitungen zu Songs, wie z.B. zu 'Hail To The Hammer', eine kurze Begründung zur Aussage "Religion is bullshit!". Außer den genannten Songs wurden auch noch 'The Edge', 'Dreams' einer der geilsten Songs überhaupt und das sehe nicht nur ich so, fragt die Besucher, 'Trondur I Gotu' oder auch 'Wild Rover'. Ohne auf Vollständigkeit und richtige Reihenfolge zu bestehen.
Allgemein muss der Band für die Zusammenstellung ein großes Lob ausgesprochen werden, eine dramaturgisch super zusammengestellte Setlist. So triumphal ihr Einzug so auch ihr Abzug von der Bühne, zeitlich hatte man kein großes Fenster, da die Band um 3.00 Uhr am Flughafen sein musste, denn dann ging es direkt nach Spanien weiter, als organisatorisch, denn die Greifensteiner sollten auch noch ihre Nachtruhe bekommen. Die Burg liegt mehr oder minder im Dorf...
So endete der erste Tag. Glücklich und frohen Mutes durfte man sich zu seinem elt oder Auto aufmachen, das Erlebte verarbeiten und gleichzeitig Spannung für den kommenden Tag aufbauen. Die Nacht bot schon wettertechnisch einen kurzen Ausblick, was man erleben dürfte: Regen, starker Wind und eine gewisse Kühle...
Mit dem Wind in den Haaren, außerhalb des Zeltes oder Autos, öffnete man nun richtig die Glusen, begrüßte den Kater und den neuen Tag...Um 11.30 Uhr öffnete das Festivalgelände seine Pforten und man strömte in freudiger Erwartung auf das nun Folgende ein...
Um 12.00 Uhr war es an der Zeit den Opener für den Samstag auf der Bühne zu begrüßen, Killing Culture schickten sich an ihre Musik dem Publikum kund zu tun.
Musikalisch bewegte man sich in den Sphären von Sepultura zu ihrer "Chaos A.D." Zeit, soll heißen teilweise eine Schießbude durch das Doublebass, progressives Gitarrenspiel und entsprechendem Gesang. Auch hier wurden nicht so viele Songs angesagt, vernommen habe ich 'Living To Die'. Um die Anwesenden zum Tanzen zu bewegen, hatte sich die Band was ausgedacht: Man erklärte den Fans, es gibt einen Contest, wer am meisten abgeht bekommt ein T-Shirt von der Band. Eine schöne als auch nette Geste der Band. Insgesamt wurde dies zweimal ausgerufen. Gegen Ende setzte der Regen ein, nicht zum letzten Mal an diesem Tage. Aber das Ende der Band war auch nicht ruhmreich. Die Zugabe rufe der Fans sollten erhört werden, zu erst begann der Leadgitarrist mit einer kurzen Instrumental Nummer, von Pantera, diese wurde abgebrochen und dann entscheid man sich Slayer zu covern, hörte aber wieder abrupt auf, da der Text nicht wirklich rüber kam...Bis zu dieser Zeit, war es ein guter gelungener Auftritt einer jungen Band, aber der Schluss hat ihnen mehr geschadet als genützt.
Danach waren Thorney Roses an der Reihe ihren variantenreichen Rock unter die Fans zu bringen. Als Opener wählte man 'Experience', was durch aus auch doppeldeutig verstanden werden könnte...Diese Female-Fronted Band bot eine saubere, sehr gute Show.
Die Keys verpassten manch einem Song eine gewisse orchestrale Note, was das Klangbild ungemein fetter erscheinen ließ. Ebenso übernahm der Tastenmann streckenweise die Backingvocals. Und was wäre Rock ohne ausgefeilte und raffinierte Gitarrensoli? Nichts, somit gab es auch hiervon immer wieder einige zum Staunen und zum Nachmachen für zu Hause. Des Weiteren wurden 'Falling Deeper', 'Sweet Scene' und als letzter Song, bei dem es, oh Wunder, mal wieder regnete, 'Leave', wie passend...
Nach einer 20-minütigen Ab- und Umbauphase betraten Dyrathor, eine deutsche Pagan-Black-Band die Bühne um sich zu präsentieren und für ihr in naher Zukunft erscheinendes, selbst produziertes Album, anzukündigen. Es ist eine junge Band, nicht nur im Sinne von Bandbestehen, auch das Alter, aber das tat dem Sound keinen Abbruch, zu Mal sie ja hier zum zweiten Male spielten, denn auch 2008 waren sie Gäste in Greifenstein...
Es wurden u.a. geboten 'Ariuvist' und 'Kampf um Samsey'. Die Lightshow fiel der wieder erstrahlernden Sonne zum Opfer. Im Genre üblichen Growl- und Screambereich lagen die Vocals, aber ab und an wurde auch cleaner Sprechgesang vernommen. Das Besondere bei dieser Kombo ist der Einsatz der Violine, sei es als Rhythm- oder Leadinstrument. Sehr variantenreich kompositorisch als auch die Show als solche. Aber nicht jeder von der Band machte einen souveränen Eindruck, manch einer fühlte sich (noch) nicht so richtig zu Hause, aber dies ist eine Randerscheinung.
Nach einer weiteren Umbauphase erklommen die steigerischen Pagan-Metaler von Heathen Foray die Bühne, die mit ihrem Debütalbum "The Passage" für mächtig furore sorgten. Dass sie den Vergleich mit den Größen ihres Genres, obwohl dies nicht ihr Ansinnen war, so Jürgen, nicht scheuen müssen durfte nun live beobachtet werden. Vor Beginn wurden erst noch Glückwünsche für das Brautpaar von der Bühne gesendet, da zuvor eine Hochzeit stattfand. Es gibt nämlich ein Standesamt auf der Burg und das solch eine Location nicht nur für Festivals taugt, das man ja. Aber dann...Mit 'Dragon's Eyes' ging gleich richtig fett und gewaltig los und wer glaubte, die Band würde einen Gang zurückschalten, der wurde maßlos enttäuscht. Es folgten noch Songs wie 'Fading Tree', 'Chance', 'Ancient Rites' oder 'Wolkenbruch' im offiziellen Teil. Nachdem heftigst "Zugabe!" gefordert wurde, kam noch 'Theatre Of Battle".
Der Gig war richtig geil, da man die schon oft genannte Spielfreude spürte, den Spaß und auch die Interaktion mit den Fans klappte hervorragend. Weniger gut war, dass man vor lauter Enthusiasmus ab und an vergaß wie die Songs heißen...
Aber der Aufforderung "Wir wollen euch schwitzen und tanzen sehen!" wurde folge gelistet, mit dem Moshpit. Der Leadgitarrist spielte sogar ab und an eine "Doppelläufige"-Gitarre, so eine Art Slash-Gedächtnis-Teil und der 12-Saiter machte den Sound richtig fett. Zu all dem gesellen sich noch diverse Soli und...es kam mal, oh was neues, Regen! Trotzdem ernteten Heathen Foray, was sie säten, tosenden Beifall und zufriedene Gesichter.
Jetzt war es an der Zeit den Exportschlager aus Rumänien zu begrüßen, Interitus Dei, begannen ihren mit massiv Metal durchsetzten Gothic-Stile aufzuführen. Auch sie hatten ein neues Album im Gepäck, "Emotion", womit auch der Opener des Gigs genannt wäre. Danach erfolgte eine kurze Aufklärung warum der Chef-Vocalist sich so behäbig beweget: Er erholt sich gerade von den Folgen eines schweren Unfalls - in anbetracht dessen, muss man sagen Respekt, manch eine andere Band hätte den Gig abgesagt. Schnörkellos ging man in der Folge zu Werke. Es wurden u.a. noch 'When Metal Meets The Flash', 'Bigger And Proud' oder auch 'Rain Of Fire' gespielt. Während des Gigs kam die Sonne und damit auch wieder vermehrt Leute vor die Bühne. Das Klangkonstrukt wurde in meinen Ohren aufgewertet, da so ziemlich jeder Song, gleich bei welcher Band, Live fetter und härter bzw. schneller gespielt wurde, als auf den Tonträgern. Auch Interitus Dei bekamen ihren Beifall und bedankten sich und verließen die Bühne. Ein Grund solider und guter Auftritt war damit beendet.
Passend zum Opener 'Blood Rainbow' fing es an zu kübeln, unglaublich. Darkness Ablaze, souverän wie sie nun einmal sind, forderten die Fans auf direkt vor die Bühne zu kommen und einige folgten der Aufforderung und diese bekamen es gedankt, durch einen geilen und ambitionierten Auftritt. Die Band allen voran der Frontmann, Theo, mühte sich nach Kräften das Wetter vergessen zu lassen. Vor dem Song 'Encloser No.7' gab es noch ein Drum-Solo, was als Intro genutzt wurde. Theo's Growls waren präzise ebenso wie die Instrumente, es gab und gibt keinen Schwachpunkt auszumachen. Aber eines ließ man sich doch nicht nehmen: Theo ging in den Photograben um sich bei den treuen, wasserfesten Fans zu bedanken, man klatschte ab und bangte gemeinsam. Als offiziellen Abschluss gab es 'Once Called For Redemption', der Beginn lud zum Schunkeln ein, wenn man den Song nicht kannte, natürlich ging es ab und wie...Als Fans begannen "Einer geht, einer geht noch rein...", blieb der Band nichts anderes übrig als noch einen einzuschenken. Nach dieser Zugabe war dann endgültig Schluss und ein bemerkenswerter Auftritt ging zu Ende!
Zum nächsten Act, Orden Ogan, wird der Bericht ein wenig kürzer, da, gleich die "schlechte Nachricht" vorne weg, kein einziger Song angesagt wurde...Ich habe mit Tobi (g) vereinbart bis ich eine Playlist bekomme nur von Pussy-Songs zu reden - Sei gegrüßt Tobi. Und hier nun die Setlist, die ich von der Band bekommen habe...Danke Jungs...'To New Shores Of Sadness', 'Reality Lost', 'The Mystic Symphony', 'Lords Of The Flies', 'Something Pretending' und 'Angels War'. "Die Reihenfolge war irgendwie anders aber so ähnlich...", so die Band.
Ja, diese Melodic Power Metaler sind eine wahre Ohrenweide, Gefriggel von Bund 1 bis Ende, in einer Geschwindigkeit, herrlich. Geile Arrangements innerhalb der Songs, geiler Aufbau, mit einer guten Dramaturgie innerhalb. Selbst die Choreinsätze wurden eingespielt um das Album in seiner ganzen Vielfalt auf die Bühne und von dort den Fans vorohren zu führen. Auch die Performance stimmte, alle Gitarreros in Formation zum im Takt posen...
Auch die Fans wurden natürlich eingebunden. Diese sollten auf den Zuruf von der Bühne "Hallo Publikum" mit "Fuck you Pussy" antworten, nachdem zweiten passte auch dies und war so ein kleines Goody am Rande, was die Band noch sympathischer erscheinen ließ. Ja und hier verließen sie mich, vielleicht kann ich kürze den ein oder anderen nachreichen...
Drum geh ich gleich zu einer Perle des Festivals, die belgische Formation von Gwyllion schickten sich an, mit ihrer Frontfrau Annelore, aufzuspielen. Nach dem Opener erfolgte eine Ansprache, anfänglich auf deutsch aber dann auf Englisch. So eine anmutige und klare Stimme bekommt man selten geboten. Es gab keinen Missgriff gesangstechnisch trotz dieser Witterung. Der Regen kühlte das ganze Areal ab und der Wind trug sein übriges dazu bei, dass Sommerfreuden nicht aufkamen. Es wurde geposed was das Zeug hielt und als klanglichen Gegensatz übernahm der Leadgitarrist die Backingvocals. Jeder bekam Raum und Zeit für ein kurzes Solo.
Das Programm stammt aus der ganzen Schaffenszeit der Band, Somit kommt man zu solchen Songs: 'Lost In A Dream', 'Beyond Goodbye', 'Rage' oder auch 'Running', dessen Beginn stark an Psycho erinnert, aber Psycho hatte keine Female-Voice und erst recht kein Thrash- bzw. Doublebass, ergänzt wurde dieser geile Song der durch alle Genres ging mit kurzweiliger Humppa-Einlage. Man nutzte die komplette Spielzeit aus, überzeugte auf ganzer Linie, gab alles und konnte somit zufrieden von der Bühne geben, wie Annelore auf Nachfrage beistimmte.
Mit Cumulo Nimbus wurde es mittelalterlich, dieser bayrische Spielmannszug mit weiblichen Geschöpfen an Flöte und Violine, ich wiederhole mich, aber hier muss es eben auch sein, war von Anfang an sympathisch. Als es mit der Technik, zum ersten Mal, nicht sofort klappte, ja, da unterhält man sich eben mit dem Publikum und macht ein paar Spässle...
Als die Technik kurz darauf wieder alles im Griff hatte, ging es los und man bekam Songs aus all ihren Schaffenszeiten wie 'Flammentanz', 'Englischer Tanz' oder 'Wirtshaus', es gab auch einen Vorgeschmack auf das demnächst erscheinende neue Album "Totensonntag", mit dem Song 'Aderlass'. Es wurde eine volle Flasche Met wurde in die erste Reihe gegeben, das nenne ich Mal Fanverbundenheit, ob die jedoch für alle reichte ist zu bezweifeln.
Auch die Interaktion war selbstredend hervorragend. Auf die Frage ob man eine Ballade spielen solle oder was auf's Maul, wurde nicht eindeutig vom Publikum beantwortet somit gab es eine Ballade auf's Maul. Eine mächtige Schippe an Performance und Spielfreude wurde aufgelegt...Als ob das nicht genug wäre wurde Zugabe skandiert und auch gewährt, mit 'Kommt alle mit'. Danach ging einer der Gewinner dieses Festivals, mit tosendem Applaus, von der Bühne. Diese Band hat nur Spaß gemacht und man darf gespannt sein auf das neue Album, welches durch Black Bards veröffentlicht wird.
Mächtig schwer hatten es direkt danach The Claymore. Von Mittelalter zu Power Metal, die Leute waren irgendwie schon auf Party eingestimmt, nicht nur Cumulo sondern auch der Headliner, verspricht eine solche zu feiern...Wie gesagt ein schweres Erbe. Aber die Fans nahmen The Claymore gut an, die Band dankte es ihnen mit einem unglaublich harten Set an Liedern, die auch aus allen Schaffenszeiten stammten. Man legte los wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Andreas, der Frontmann, konnte sich beruhigen angesichts dieses geilen Haufens vor seiner Bühne. Egal ob 'Avalon' oder 'Sign' angestimmt wurde oder das doch inhaltlich bedrückende 'Tolerance Denied' oder 'Slaine The Almighty' oder auch ein neuer Song der auf dem kommenden Album sein wird 'Behind The Enemy Lines', alles, restlos alles wurde förmlich aufgesogen. Die Partystimmung hat sich einfach fortgesetzt. Kurz und knapp: Fett, gewaltig, heftig, gib ihm...
Dazu noch die auf die Musik gut abgestimmte Lightshow, auch wenn der Nebel eher an "Vom Winde verweht" erinnerte. Auch sie wurden aufgefordert eine Zugabe zu spielen und man folgte dieser mit dem Song 'Soulseeker'. Spaß, Spaß und nochmals Spaß - das war The Claymore.
Als alle schon von der Bühne waren bekam Andreas noch die schöne Aufgabe die Gewinner einer Rock Area Verlosung bekannt zu geben bevor endgültig die Band von der Bühne musste.
In der Umbauphase, die ein wenig länger dauerte als angedacht konnte ein Phänomen beobachtet werden. Während zuvor zwischen den einzelnen Bands die Getränke aufgefüllt wurden, da man die Stimme öfters ölen musste oder das Getränk im Bermuda-Dreieck, besser bekannt als Moshpit, verschollen ging, so blieben doch jeder an seinem Platz und fieberte dem Beginn von Korpiklaani zu.
Nach einiger Verspätung und gedämmten Licht auf der Bühne betraten die Heroen einzeln, aber immer mit Beifall versehen, die Bühne. Man hielt viel versprechend eine Vodkaflasche in die Höhe, man kann auch sagen man wurde mit dem Zaunpfahl für den Openersong erschlagen, richtig, 'Vodka' auch gleichzeitig der Opener für das aktuelle Album, welches seit Ende Juni im Fachhandel zu erwerben gibt, genannt: Karkelo.
Gut 'Vodka' war schon früher bekannt als Auskopplung, wo man es u.a. auf dem Legacy-Sampler entdecken durfte. So, hiermit kann ich eigentlich schon aufhören zu schreiben, Korpiklaani, hallo? Muss man da noch mehr schreiben? Party, Party, Saufen, Saufen - immer gute Laune. Souverän, spielfreudig, haben schon bevor sie auf der Bühne sind die Anwesenden fest im Griff.
Nach 'Vodka' kam, ohne weitere Ansage, 'Journey Man', erst hiernach folgte, wie passend zur Begrüßung und kurzen Vorstellung wer man sei der Song 'Korpiklaani'. Auch sie spielten aus nahe zu allen ihren bisherigen Alben Songs, so durfte man fröhlich mit feiern bei 'Happy Little Boozer', 'Huppiaan Aarre', Pine Woods', 'Cottages And Sauna' oder der letzte Song 'Let's Drink'. Mit ihnen endete auch der offizielle Teil dieses Festivals und wahrlich es war eine Reise wert.
Fazit: Mit der Mischung aus lokalen Bands, bekannter werdenden Bands - die ohne Zweifel geil waren und internationalen Topacts wurde ein buntes Feld des Metals bedient. Für das Wetter kann niemand was, wobei ich ir sicher bin, es wären mehr Gäste gekommen, wenn nicht...ja wenn nicht...Die Organisation, die Technik, die Leute vor Ort - einfach bombastisch. Da muss schon ein Lob an den Veranstalter herausspringen. Gerne erwähnt die Security in solchen Berichten, da gibt es auch nichts zu meckern. Die Jungs und Damen haben ihren Job sehr gut erledigt, zeigten Präsenz, waren hilfsbereit und blieben ansonsten im Hintergrund, eine saubere und solide Leistung, wie man es haben möchte.
Letztendlich bleibt zu hoffen, dass dieses Festival nächstes Jahr wieder stattfinden wird. Vom Veranstalter wurde alles richtig gemacht. Zum Schluss noch ein Grußwort an den Valhalla-Pub in Gummersbach, der mit Teilen seiner Security als auch mit einem Metstand zugegen war. Skal!
Car Sten