Konzerte

The Busters

28.Januar 2005

An einem mehr oder weniger verschneiten Freitag Abend ende Januar luden die Busters aus Wiesloch die Darmstädter ein, in der Centralstation das Wochenende einzuläuten. Pünktlich um halb neun trafen wir ein, um auch noch einen schönen Platz in der ersten Reihe, wenn auch nur am Rand, zu ergattern und auf den Startschuss der skantastischen Show zu warten. Eigentlich sollten die Busters um 21 Uhr auf die Bühne kommen, aber da der Auftritt im Herzen der hessischen Wissenschaftsstadt stattfand musste man selbstverständlich die akademische Viertelstunde mit einplanen. Legt man diese Tatsachen zu Grunde war auch der Showauftakt um 21.15 Uhr genau im Zeitschema.

Die Konserven-Musik ging aus, das Licht erlosch und die zehn Instrumentalisten der Busters betraten die Bühne der Centralstation und brachten die Menge erst einmal mit ihrem obligatorischen Einstiegsinstrumental zum Vorglühen. Als sich Sänger Richard zu seinen Kollegen begab, war es an der Zeit für Süßes namens 'Candy'. Ein schönes Instrumental zum einwippen und ein Brecher zum Abgehen und schon ist der geneigte Skanker auf Betriebstemperatur und legt eine flotte Sohle auf's Parkett. Ohne Pause folgte der Ohrwurm 'Let's Talk About', der mit dem Anfangsriff von 'Skank Down' abgeschlossen wurde. Es folgte eine kurze Pause, in der Sänger Richard das Publikum begrüßte und die eine Hälfte des Publikums ansporne ein wenig Spaß zu haben, da aus seiner Sicht die linke Hälfte der Halle schon voll auf der Höhe war. Die rechte Seite der Centralstation ließ sich das nicht zweimal sagen und konterte bei dem Kultsong 'Skank Down'. Nun war aber wirklich die komplette Halle in Fahrt, doch was war das, gerade so richtig aufgewärmt schon das erste Liebeslied ('Every Night'), zum erholen? Sicherlich nicht, denn auch bei hier wurde getanzt, nur ein wenig langsamer. Nach ihrer Japan Tour und die dort aufgeschnappten Impressionen brachten neue Songs zu Tage. Den Anfang der neuen Songs machte der grandiose Song 'Tokyo Skazone', der im Stile von 'Ruder Than Rude' voll nach vorne geht. In Japan wurden sie schon vor einiger Zeit mit der Hommage 'Sukiyaki' (?) bedacht und konnten nun nicht mehr umher diesen japanischen Song, sowohl auf ihrer Japan-Tour als auch hier in Darmstadt zu präsentieren. Die Busters klingen also auch auf Japanisch richtig gut. Nun war es aber endgültig an der Zeit in die "Mottenkiste" zu greifen und die Klassiker herauszuholen. Ob nun 'Apple' von "Sexy Money" oder 'Ruder Than Rude' von ihrem grandiosen Debütalbum, jeder Fan wurde bestens bedient. Auch die letzte Scheibe "Revolution Rock" kam mit 'Dirty Money', 'Revolution Rock' oder das instrumentale Stück 'Dr. Phibes' nicht zu kurz. Letzteres hatte es in sich, denn am Ende des Stückes wurde Gitarrist Alex als Metaller geoutet. Angeblich hätte er bei Metallica anfangen sollen, er war den Jungs aber zu gut ;) Was folgte war klar: Alex spielte 'One' an und Spaßvogel Stephan am Piano nutzte die Zeit und veralberte mal ein wenig die Death Metal Fraktion durch ohrenbetäubendes Gebrülle ins Mikro. Das Thema Spaß wurde auch in einem der folgenden Songs ('The Rule Of Having Fun') verarbeitet, ehe es an der Zeit war sich den ernsten Dingen des Lebens zu widmen. Organist Markus packte das Schifferklavier aus und plötzlich machten alle Elf ein unglaublich ernstes Gesicht. Der Grund war jedem klar, denn mit 'Mickey Mouse In Moscow' huldigte man die großen Männer der russischen Geschichte. Nach 'Dead Or Alive' und 'No Risk, No Fun' verabschiedeten sich die Busters auch schon wieder von der Bühne und ließen 90 Minuten wie im Flug vergehen. Die energischen Zugabe-Rufe brachten das Elftett nochmals auf die Bühne. Als alter Tauben-Fan war ich quasi vom Hocker gerissen als sie als erste Zugabe ihre Version des Brieftauben-Klassikers 'Zu spät' spielten. Meine Güte kann es denn noch besser kommen? Nun ja einige Klassiker fehlten ja noch und zum anderen wurde eine junge Dame namens Judith auf die Bühne geholt, um ihr Geburtstagsständchen in Form von 'Birthday Song' entgegenzunehmen. Nach Farin Urlaubs Song 'Liebe macht blind', den er nur für die Busters geschrieben hat, war es schon wieder an der Zeit sich zu verabschieden. Doch auch diesmal ließ man sich nicht lange bitten und machte mit 'Is This The Way', 'Summertime' und 'Watching' zum einen die 30 Songs und zum anderen die zwei Stunden voll und verneigte sich anschließend vor dem wirklich grandiosen Darmstädter Publikum.

Nils Manegold