Konzerte

Blackmore's Night

13.September 2008
Johannes-Brahms-Saal, Karlsruhe

Blackmore’s Night riefen und fast alle waren gekommen. Trotz nicht gerade günstiger Tickets sprach der fast ausverkaufte Johannes Brahms-Saal abermals für die Anziehungskraft der „Nach Deep Purple“ Ära von Ritchie Blackmore und seiner Gattin und Frontsängerin Candice Night, die an diesem Abend einem bunt gemischten Publikum ihre einzigartige Musik näher brachten.

Über die Vorband legen wir an dieser Stelle den Mantel des Schweigens, denn was die jungen Damen (die sich Adas die Feen nannten) dort fabrizierten, war sowohl gesanglich als auch musikalisch nicht eines Auftrittes würdig und weit von dem Zauber der gewählten Mittelalter Thematik entfernt. Dennoch klatschte das Publikum anständig mit, was mal wieder die Freundlichkeit der Deutschen in solchen Situation veranschaulichte ...

Nachdem die Feen gen Sonnenuntergang verschwanden, dauerte es geschlagene 45 Minuten, bis sich der Saal endlich verdunkelte und die ersten Melodien vom Intro des neuen Albums erklungen. Mit ,Queen For One Day’ eröffnete die Band dann den Abend. Gleich zu Beginn stellte sich hierbei heraus, dass dieser Gig natürlich nicht den Charme sonstiger Blackmore’s Night Konzerte (sprich in Burgen und Ruinen) haben konnte, zum anderen kam die Akustik in der Halle nicht besonders gut rüber; insbesondere Ritchie’s Gitarre ging zu sehr in der Instrumentenvielfalt der Band unter. Beim darauf folgenden ,Under A Violet Moon’ setzte teilweise das Mikro von Candice aus, was aber an diesem Abend glücklicherweise der letzte Patzer der Technik sein sollte. Wie immer legte die Band einen sehr beherzten Auftritt hin, was natürlich abermals an der charmanten und offenen Art von Candice Night lag, die symphatisch durch den Abend führte. Zwischendurch gab es auch die gewohnten kleinen Scherze mit ihrem Gatten, die leider nur in den ersten Reihen Lacher erzeugten, da hierbei akustisch auf den hinteren Plätzen nicht viel ankam. Die Setlist bot an diesem Abend einen Mix aus altbekannten Klassikern der Band, fröhlichen Tanzliedern und natürlich auch Darbietungen von Ritchie’s früheren Bands Rainbow und Deep Purple. Sehr majestätisch wurde ,Worlds Of Stone’ interpretiert, das mit zu den Highlights des Abends zählte. Neben der gefühlvollen Ballade ,Soldier Of Fortune’und dem standesgemäßen ,Ghost Of A Rose’ stellte einmal mehr ein Song wie ,Diamonds & Rust’ seine Wandelbarkeit unter Beweis, der gesanglich und musikalisch von der Albumversion abwich. Als die Band dann schließlich zu ,Back Home Again’ anstimmte, gab es kein halten mehr und die Besucher verließen ihre Sitzplätze, um den Rest der Show vor der Bühne zu verfolgen. Es folgte weitere „Ah“ Effekte mit der Einspielung des bekannten ,O Fortuna’ und Ritchie’s Darbietung der deutschen Nationalhymne. Gegen Ende des Auftritts gab es noch ein Sahnehäubchen obendrauf; die Band verabschiedete sich (zunächst) mit ,Temple Of The King’ von Rainbow, welches u. a. auch schon von Axel Rudi Pell und Angel dust gecovert wurde und ähnlich wie ,Diamonds & Rust’ durch seine Vielfältigkeit und Eleganz beeindruckte.

Als in allem ein gelungener Auftritt von Blackmore’s Night, der im Vergleich mit den Opene Air Auftritten natürlich nicht zu vergleichen ist.

Fotos hätten wir gerne gemacht, war allerdings auf Grund des unkoordinierten Ablaufs vor Ort leider nicht möglich.

Oliver Bender






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