Konzerte

Die Traktor
Evil Cavies, Born87

22.Dezember bis 23.Dezember 2006

Die Traktor luden am 21. und 22.Dezember zu ihrem Tourabschluss zu einem Doppelkonzert ein. Zu diesem Zweck wurde der Jazzkeller in Hofheim gemietet und die Bühne passend zur Thematik mit dem nötigen Equipment bestückt um ordentlich abzurocken. Doch bevor der Headliner seinen Gig am ersten Abend eröffnen sollte, stand der Auftritt der Vorband, den Evil Cavies, an.

Die Evil Cavies, welche im Sommer den Traffic Jam mit ihrer süßen Skamusik in Verzückung versetzten, sorgten an diesem Abend für gute Stimmung und Atmosphäre, damit Die Traktor später in die Vollen gehen konnte. Erstmal wurde ordentlich genebelt und dann wurde musiziert. 'Feelings', 'Gotta Believe' und 'Empty Bottle' brachten ruck zuck Bewegung in die Bude, so dass das Tanzbein mit vollem Elan geschwungen werden konnte. 'What Are You Waiting For' konnte da ebenso überzeugen wie die Ska Version vom Robbie Williams Hit 'Let Me Entertain You'. Eine Menge Spaß und gute Musik waren angesagt während die Evil Cavies ihre Show präsentierten. Es stimmte einige traurig als sie, nach den letzten beiden Songs 'Still Gone' und dem Abschiedlied, welches allen Goodbye sagte, von der Bühne gingen, doch es sollte nach dem Umbau ja gleich weitergehen.

Nach lustiger Skamusik folgte nun der spaßige Poppunk von Die Traktor auf den der gesamte anwesende Fanclub gewartet hat. Mit einem Pappaufsteller eines leicht bekleideten Mädchens von der Firma Private links von der Bühne und einem Bandbanner im Hintergrund der Bühne. Der erste Die Traktor-Titel des Abends war 'Straight Up', das Cover von Paula Abdul, mit dem sie seinerzeit in den Charts gelandet ist. Das war der Startschuss für einen turbulenten Abend, denn spontan fing der Fanblock an zu Tanzen und das sollte bis zum Ende des Konzerts auch so bleiben. 'Wie Du', 'Jetzt kommt die Zeit' und 'Komm lass uns gehen' waren die nächsten drei Stücke in denen es weiter tumultartig vor der Bühne abging und der eine oder andere auch mal auf die Monitorbox fiel. Als nächstes stand neuerer Stoff auf dem Plan mit 'King Of Fools'. Danach wurde 'Ich will nur dich' gespielt und dann kam es zu einer kleinen Unstimmigkeit in der Setlist, denn 'Kleiderordnung' wurde angespielt, obwohl es mit '9 Live' weitergehen sollte. Die Stimmung und die Temperatur gingen den Abend über immer weiter nach oben, vor allem bei 'Zeitmanagement' und der ersten "Zugabe" 'Punk & Roll', die gleich darauf folgte, denn die Band hatte eine kleine Rast hinter der Bühne eingelegt. Eine Pause ist immer mal gut und so gab's dann erstmal die Ballade 'Rhandy' zum Schunkeln. Publikumsbeteiligung kommt immer gut an, deshalb sollten beim nächsten Stück 'The Lion Sleeps Tonight' zwei weibliche Stimmen auf die Bühne kommen um Unterstützung zu leisten. Einige Knaller hatte sich Die Traktor noch aufgehoben beispielsweise 'Labelcode' bei dem es den ersten Bodysurfer, trotz relativ Surferfläche auf dem Publikum, gab. 'Tiefgekühlt' kam ebenfalls super an, doch lange sollte der Gig nicht mehr gehen. Die letzten drei Werke des Auftritts waren 'Jenny 17', der chillige 'Sommersong' und als Abschiedslied 'Es ist vorbei'. Da es aber der Tourabschluss vor dem gesamten versammelten Fanclub war ließen sich die Mannen nicht lumpen und spielten noch zwei nigelnagelneue Titel, die auf die nächste Platten kommen, nämlich 'Wir sagen Ja' und 'Poppen'. Damit war der "geplante" Teil des Konzerts beendet, doch die Fans wollten noch mehr, deshalb kamen die Jungs noch mal raus. Auf vielfachen Wunsch des Publikums gab es als letztes Opus 'Trekker fahr'n' mit welchem der Abend wunderbar ausklang und alle zufrieden auf dem morgigen Tag warteten.


Freitag Abend bot sich ein ähnliches Bild, denn der Fanclub mit den gleichen Mitgliedern war wieder vollzählig vorhanden um den Saal aufzumischen und zum Tanzen zu bringen.

Diesmal gab Born 87 als Ersatz für eine Band aus Hamburg, die es leider nicht zum Konzert geschafft hatten. Es war kein allzu großes Handycap, denn wie sich zeigen sollte, konnten Born 87 mit ihrem Material, vor allem mit ihren Coverversionen für Stimmung sorgen. Nach den ersten drei Eigenkompositionen riss die Saite des Basses was für eine kleine Zwangspause sorgte, die gekonnt vom Gitarristen überbrückt wurde. Dies tat Die Traktor später aus "Solidarität" ebenfalls, da auch bei ihnen eine Saite riss. Der erste Knüller der Setlist war das gekonnte herunterspielen und -singen von 'When Your Heart Stops Beating' von Plus 44. Schnell wurde klar wer die Vorbilder der Gruppe waren, als später 'First Date', 'Rock Show' und 'Dammit' von Blink 182 folgten. Auch die Show war nicht schlecht, so begab sich beispielsweise der Gitarrist auch mal mitten ins Publikum und spielte dort auf seiner Gitarre weiter. Insgesamt heizten die Jungs dem Publikum ordentlich ein und sorgten für eine positive Grundstimmung, welche nach dem Verlassen der Bühne direkt nach dem Umbau von Die Traktor fortgeführt wurde.

Dass am zweiten Tag eine andere Setlist gespielt wird, war mehr als logisch, doch dass bei der Menge an Material, das die Band bisher veröffentlicht hat soviel Optionen übrig bleiben bei der Länge der Spielzeit hätte man nicht auf den ersten Blick vermutet. Zuerst mal gab's den Klassiker 'Jump' der wie am Abend zuvor wieder ausgelassenes Tanzen und Feiern vor der Bühne zur Folge hatte. Nach 'Jetzt kommt die Zeit' kam eine kleine Pause mit der ordnungsgemäßen Begrüßung des Publikums, bevor es mit 'Kleiderordnung' weiterging. Hier wurde es voller und die Anzahl an Bodysurfern war schon höher als Tags zuvor. Nach dem nächsten Stück gab es erstmals Probleme mit Mikro und Gitarre, da wohl einige Kabel nicht richtig eingestöpselt waren und sich so gelöst hatten. Das Problem wurde zeitnah behoben und dann ging es weiter. Da während des Konzerts Videomaterial aufgenommen wurde, wechselte Arne, der Sänger, erstmal sein T-Shirt, damit beim Zusammenschnitt keine Kleidungsdiskrepanzen mehr erkennbar sind. So lief es dann auch mit dem T-Shirt des Vorabends und den Songs die am Abend zuvor gespielt wurden, wie 'King Of Fools' und 'Großstadtkapitän' weiter. Zwischenzeitlich wurden 12 Kästen Pogorausch erwähnt die wohl dem Konsum unterworfen wurden und dem Punk von Welt die nötige Kraft geben sollten um auf dem Konzert alles geben zu können. 'Schlaflos' war neu in die Setlist gekommen, darauf folgten allerdings die alten Bekannten 'Jenny 17', der 'Sommer Song' und 'Straight Up' von Paula Abdul. Während 'Tiefgekühlt' spielte der Gitarrist zur Abwechslung auch mal auf dem Bass herum und sorgte für noch lockere Atmosphäre und Spaß auf der Bühne. Bei 'Sie war so hässlich' sollten alle auf die Bühne kommen um mitzusingen. Dies wurde auch prompt durchgeführt so dass nun vor der Bühne nur noch wenige Leute, auf der Bühne dagegen der ganze Rest stand, der aus voller Kehle mitsang. Da das Mädchen für alles, welches für die Band alles tut, Kalle, an diesem Abend Geburtstag hatte, sollte er etwas geehrt werden und deshalb sang Arne 'Unchained Melody' an. Dann wurde 'Poppen' als Übergang eingestreut und 'Ti Amo' wurde angestimmt und 'Labelcode' gespielt. Jetzt wurde Kalle erlöst und durfte mit 'Komm lass uns gehen' in Richtung Publikum Bodysurfen. Nun war der reguläre Teil des Konzerts beendet und die Mannen verließen die Bühne. Doch wie am Abend vorher gab es auch am Freitag eine Zugabe. Diesmal war 'Trekker fahr'n' das letzte Stück und befand sich in der geplanten Zugabe zusammen mit dem neuen Song 'Was wir hörn wolln', welches wohl auch auf die neue Platte kommen wird. Zum Abschluss der Tour durfte der Fanclub der Band noch eine kleine Ansprache halten in der man sich bei den Fans, der Band und allen Anwesenden auf der Tour bedankte. So konnte jeder zufrieden und glücklich, aber teilweise auch sehr ausgepowert auf den Weg nach Hause gehen bis zum nächsten Konzert von Die Traktor.

Winfried Bulach