Konzerte

Wacken Open Air 2002

01.August bis 03.August 2002

Wacken - Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2002, das Dorf Wacken (70 km nördlich von Hamburg) schickt sich an, zum 13. Mal Gastgeber des größten Heavy Metal Festivals in Europa zu sein: dem Wacken Open Air!

Nach der langen Anreise und den Strapazen auf der Reise nach Wacken wurden zu aller erst die Zelte auf dem mit Gras bedeckten und Hubbel versehen Campingplatz aufgeschlagen. Der nahe gelegene Spar-Markt war schon am frühen Nachmittag total überlaufen und die wichtigsten Utensilien für das Wacken Open Air waren ausverkauft: Bier und Wasser. Nichts desto trotz versammelten sich tausende von Metalheads auf der Hauptstrasse des Dorfes und warteten auf den Einlass zum Campingplatz mit ihren Autos.

Zum ersten Mal in der Geschichte des WOA waren zwei Wörter über dem Plakat gedruckt: Sold Out! Es war also mit vielen Leuten und einer riesen Party zu rechnen.

Aber man war schlauer geworden aus den Erfahrungen des letzten Jahres und hat Kritik aufgenommen und umgesetzt: Die Toilettenbenutzung - beim 12. Wacken noch kostenfrei - kostete 50 Cent und das Duschen 2,50 €. Aufgrund der doch sehr siffigen Toiletten im letzten Jahr ein kluger Schachzug, obwohl der Preis für das „Geben“ einer „Ware“ auf der Toilette doch sehr hoch war. Dafür waren die Klos dann aber auch bis zum Ende benutzbar.

Der erste Tag des WOA 2002 sollte unter dem Motto "A Night To Remember" stehen, obwohl nur eine der vier Bühnen - Wacken Black Stage, Wacken True Metal Stage, Party Stage und Wet Stage - eingeweiht wurde: die größte Bühne, die True Metal Stage. Diesmal sollte volles Programm nur von 16:00 bis 23:30 nach dem Einlass ab 15:00 erflogen, sozusagen als Appetizer für die beiden kommenden vollgepackten Tage.

16:00 - Das WOA findet mit dem Opener Messiah's Kiss einen würdigen Anfang mit vielen Metallern, die sich um die True Metal Stage vesammelt hatten. Timo Kotipelto, seines Zeichens Sänger von den finnischen Durchstartern Stratovarius, legte gleich darauf auf der Stage einen guten Gig hin. Leider wurde dieser jäh unterbrochen von einem aufziehendem Unwetter, welches es in sich hatte. Zwischenzeitlich musste der Gig von Kotipelto abgebrochen werden, da der Regen und die Stromkabel nicht so gut miteinander konnten und man vorsichtshalber eine kleine Pause einlegte. Der ein oder andere Metaller verzog sich schnellstens zu seinem Zelt, um zu retten, was noch zu retten war, wenn die Sturmleinen nicht gelegt waren. So sah man Tage später noch Zelte, deren Außenhaut nicht mehr vorhanden war und nur noch das Stoff-Innenzelt vor der Nacht und dem Wetter schützte.

Kotipelto:

Stratovarius sind gerade dabei, ihr neuestes Werk aufzunehmen. Somit hatte auch Frontman Timo Kotipelto Zeit, sein eigenes Projekt zu realisieren und sein erstes Album aufzunehmen, sein Einfluss auf das Songwriting bei Stratovarius ist ja eher als gering einzustufen. Und so durfte er gleich am Donnerstag als zweiter Act die True Metal Stage betreten und den Fans einheizen. Eines Vorneweg: Die Bühne hat er nicht abgefackelt, wie er es vorher in einem Interview angekündigt hat wofür wir ihm auch alle dankbar waren. Trotzdem animierte er die Menge von Anfang an zum mitmachen und wenn man schon mal dabei ist, darf auch ein bisschen Werbung erlaubt sein, denn 2003 werden auch Stratovarius wieder beim Wacken vertreten sind. Dass Kotipeltos Album kein Klon seiner Homeband ist, dürfte bei diesem Auftritt wohl auch den letzten klar geworden sein, vor allem der Song 'Lord Of Eternity' kam ungemein straight und direkt rüber, im weiteren Verlauf schlug man auch die sanfteren Töne an ('Battle Of The Gods'). Letztlich aber ein eher durchschnittlicher Auftritt, weil zum einen die Songs (bis auf den erstgenannten) nicht vollends überzeugen konnten und zum anderen die Keyboards enorm genervt haben. Das Geklimper hörte sich teilweise wie ein Kinderspielzeug an und drückte den Stücken leider einen negativen Stempel auf. (Oliver Bender)

Blaze:

Donnerstag, Vorabend: Blaze gibt mit eigener Band im Rücken seine Wackenvorstellung. Waren viele Leute noch kritisch gewesen, ob seiner Zeit bei Iron Maiden, als ihn viele Fans der Truppe nie akzeptierten, so bewies er nun, dass er wirklich ein schnieker Jung ist. Seine eigenen Songs vornehmlich vom Debüt wurden vom Publikum toll aufgenommen und abgefeiert. Blaze lieferte auch allen Grund dazu, war er doch die ganze Zeit in Bewegung, poste herum und gab natürlich auch stimmlich alles. Als dann auch noch Iron Maiden gecovert wurden ('Man On The Edge'), war der Tag für viele Leute endgültig gerettet, trotz Regen, Sturm und Schlamm in der Nacht. Insgesamt war es eine gute Vorstellung, die ich von Herrn Blaze so nicht erwartet hätte. (Christian Kremp)

Doro:

Die alte Dame (nicht Herta) des deutschen Heavy Metals Doro Pesch wollte nach dem Bang Your Head auch noch Wacken aufmischen, was ihr auch trotz einsetzendem Regen einigermaßen gelang. Warlock-Fans kamen auf jeden Fall voll auf ihre Kosten, da einiges aus der ältesten Vergangenheit der Madame gespielt wurde. Diese und der Rest des Publikums, durch Blaze schon in Feierlaune gebracht, nahmen alles dankbar auf und rockten mit. Von Seiten der Band gab es solide Unterstützung und gerade die Saitenfraktion war ständig in Bewegung.

Auch wenn Doro einen zu dicken Arsch bekommen hat, so überzeugte sie auf jeden Fall stimmlich. Fazit: Guter Heavy Metal zur Einstimmung auf Freitag und Samstag. (Christian Kremp)



Ab 8:00 konnte man auf dem Zeltplatz schon die ersten Soundchecks der Bühnen hören und der Großteil der Leute wurde dadurch auch in den Tag begrüßt indem er geweckt wurde. 2 Stunden hatte man dann Zeit, etwas zu frühstücken, was man sich selbst mitgebracht hatte oder man holte sich etwas von den zahlreichen Frühstücksangeboten auf dem WOA Gelände. Leider war das Wetter nur geringfügig besser als am Vortag, kühl und nass begann der erste volle Tag mit Live-Programm von 10:00 bis 03:00 Uhr.

Stormwarrior:

Ich finde es schon recht erstaunlich, wie es Stormwarrior geschafft haben, auf das Wackener Billing zu kommen. Immerhin hat die Band erst kürzlich ihr Debütalbum veröffentlicht und durfte auch gleich auf der True Metal Stage spielen, während sich beispielsweise Mob Rules mit der wesentlich kleineren W.E.T. Stage zufrieden geben mussten. Da wird doch nicht etwa Produzent Kai Hansen seine Finger im Spiel gehabt haben... Wie dem auch sei. Dafür mussten die Jungs schon morgens um 10 Uhr ran und waren sozusagen der Weckruf für die anwesende Metalgemeinde. Trotz der frühen Uhrzeit war es vor der Bühne bereits gut gefüllt, der Mehrheit schien der Auftritt der Band auch zuzusagen. Mir persönlich ähnelte der Auftritt auch dem Level des Albums: Am Anfang top, dann stetig steigend. Der Opener 'Signe Of The Warlorde' ist auch live ein absoluter Killer, hierbei konnte man schon die ersten Headbanger ausfindig machen. Die restlichen Songs wie 'Deceiver' oder 'The Axewielder' waren zwar nett anzuhören, mehr aber auch nicht. Die Band hätte sicherlich mehr Zuhörer gefunden, wäre Kai Hansen anwesend gewesen und hätte wie auf dem Album auch seine Stimme zum Besten gegeben. Das war jedoch nicht der Fall, so bleibt ein Auftritt, der bestenfalls als Wachmacher für die weiteren Gigs taugte. Ein guter Werbezug für die Band, um vielleicht die Kundschaft für die neue Scheibe zu steigern. (Oliver Bender)

Necrophobic:

Früh mussten die schwedischen Black / Deather am Freitagmorgen antreten. Ein paar dunkle Jungs hatten sich dennoch eingefunden und bereuten das wohl auch nicht. Die Band spielte mit tollem Sound (basslastig, aber nichts verschluckend) auf, und brachte natürlich fast nur Songs vom neuen Album "Bloodhyms", welche live sehr viel besser als auf CD kamen. Höhepunkt des Auftritts war der letzte (Titel)Song vom grandiosen Debüt "The Nocturnal Silence". Man hätte sich noch etwas mehr Bühnenshow gewünscht, aber der Band passte wohl auch nicht, dass sie nur 30 Minuten spielen durfte. Sie hätte auch mehr verdient gehabt, vor allem weil die Jungs sich Backstage als sehr umgänglich entpuppten und gar nicht so evil waren, wie man meinen könnte. Außerdem erzählten sie mir, dass sie im Herbst schon wieder ein neues Album aufnehmen, wir sind gespannt. (Christian Kremp)

Rebellion:

Rebellions "A Tragedy In Steel" fand ich für ein Debüt recht gut, zumal man sich nicht gerade den einfachsten Stoff für ein Konzeptalbum ausgesucht hatte. Auf ihrer Tour mit Running Wild hab ich sie verpasst, von daher war ich schon auf den Auftritt gespannt. Enttäuschend fand ich zu Beginn die Leistung des Sängers. Das Ganze hörte sich an wie ein Gejaule ohne auch nur einen Ton zu treffen. Im weiteren Verlauf konnte er sich zum Glück steigern, ohne jedoch sein Können, welches unzweifelhaft vorhanden ist, voll auszunutzen. Die Atmosphäre des Albums konnte logischerweise trotz Einspielungen nicht erreicht werden, dafür wirken die Songs live um ein ganzes Stück härter. Gespielt wurden neben 'Husbandry In Heaven' u. a. die 2 absoluten Album Highlights 'Disclaining Fortune' und 'The Prophecy', dass etwas ruhigere 'Demons Rising' sowie 'Die With Harness On Your Back', Durchschnitt! (Oliver Bender)

Iron Savior:

Auf der letzten Tour spielte man teilweise nur in halbgefüllten Hallen, heute dagegen waren sehr viele Fans vor der True Metal Stage zugegen, um Piet Sielck und seine Mitstreiter zu sehen. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass auf der letzten Tour in Sachen Werbung was schief gelaufen sein muss. Probleme gab es diesmal auch, nämlich in technischer Hinsicht. Der Anfang verzögerte sich ein wenig, weil die Gitarren erst gar keinen Mucks von sich gaben und zudem auch noch völlig überstimmt waren. Piet lies seine Meinung über diesen Zustand auch alle wissen ("so kann ich nicht arbeiten"), nach ein paar Minuten legte man dann zum Glück los. Wegen den Verzögerungen musste letztlich auch ein Song aus der Setlist gestrichen werden. Wenn einer mit dem Sound zufrieden gewesen sein dürfte, dann Basser Jan. Während der ersten 3 Stücke waren die Rhythmusgitarren kaum zu hören, weil sie vollkommen vom Bass übertüncht wurden, selbst die Soli waren nur im Hintergrund wahrzunehmen, hat sich aber trotzdem geil angehört! Zur Band selbst: Von nun an muss man ohne Kai Hansen auskommen und das tun sie sehr gut wie man an dem letzten Album "Condition Red" hören konnte. Auch live kommen die Stücke richtig heavy rüber, Piets Reibeisenstimme wirkte zwar nicht immer ganz druckvoll, dass tat aber der ganzen Sachen keinen Abbruch. Songs à la 'Protector' oder 'Condition Red' knallen einfach richtig, zu meiner Freude wurde auch 'Warrior' von der letzten Scheibe gespielt, ein absolutes Hammerteil! Ältere Stücke wie 'Iron Savior' oder 'Coming Home' sorgten für ein abwechslungsreiches Programm, der Gig hat auf alle Fälle Laune gemacht. Im Herbst gehen die Jungs wieder auf Tour, also lasst Euch das nicht entgehen! (Oliver Bender)

Metalucifer:

Das deutsch / japanische Projekt, bestehend aus Musikern von Desaster, Metal Inquisitor und Sabbat gab in Wacken seine erste größere Vorstellung. Hatte man bisher ´nur´ in kleineren Clubs gespielt, trat man nun hier vor großem Publikum auf der Partystage an. Und natürlich kam der urwüchsige Heavy Metal "in the veins of Judas Priest and early Iron Maiden" bei der Menge glänzend an. Schöne Gitarrenläufe, Solos und guter Gesang von Gezol machten Laune. Das Stageacting war ebenfalls sehenswert, Blumi, in hautengen schwarz-weißen Hosen, frickelte auf den Saiten herum, der 2.Gitarrist (es war nur einer mitgekommen: Elzabigore oder Elizaveat) schlug seine schöne V-Gitarre kaputt und schenkte sie einem Zuschauer. Geiles Geschenk. Die Songauswahl beschränkte sich größtenteils auf das Studioalbum (so viele werden die 7'' usw. auch nicht haben), wobei insbesondere 'Flight Of The Iron Pegazus' live klasse kam. Viele Songs hatten natürlich den Titel 'Heavy Metal'- (z.B. Samurai) und waren schon deshalb perfekt zum mitsingen geeignet. Guter Auftritt. (Christian Kremp)

Nocturnal Rites:

Die Schweden konnte man bereits letztes Jahr auf ihrer Tour mit Iron Savior bewundern, leider waren die Hallen auf Grund von Promotion Problemen nicht so voll wie erwartet. Nun also die Gelegenheit, sich einem größeren Publikum zu präsentieren und die wurde auf jeden Fall genutzt! Die Party Stage machte bei diesem Auftritt ihrem Namen alle Ehre, denn zum einen lieferte die Band eine klasse Show und zum anderen war die recht zahlreich versammelte Menge von Anfang an enthusiastisch dabei. Sänger Jonny musste größtenteils fast nur die Strophen singen, der Chorus wurde zumeist von der Masse mitgegrölt, wobei auch die Freude des Sängers sichtbar wurde. Die Band präsentierte eine gemischte Songauswahl ihrer letzten drei Alben, erfreulicherweise wurden auch 2 ältere Stücke ('The Iron Force' und 'When Fire Comes To Ice') gespielt, die sich als absolute Livekracher erwiesen. Zwischenzeitlich tat auch der Keyboarder etwas für die Fans und kippte Bier in das Publikum. Frontman Jonny lieferte erneut den Beweis seiner stimmlichen Klasse und dürfte guter Laune und in Vorfreude auf seinen Geburtstag am Sonntag die Bühne verlassen haben. Nocturnal Rites haben gezeigt, dass sie zu den besten Power Metal Bands zählen, 'Afterlife' und 'Shadowland' beendeten letztlich eine klasse Show, mit der die Schweden sicherlich einige neue Fans hinzugewonnen haben dürften! (Oliver Bender)

Lock Up:

Lock Up konnten leider nicht spielen, was natürlich sehr schade war, denn eine Knüppelorgie im Stil von Terrorizer wäre nett gewesen. Sei es drum, es gab auch so genug zu sehen. (Christian Kremp)

Dimple Minds:

Sollte irgendjemand geglaubt haben, dass die Dimple Minds nicht gut nach Wacken passen - so nach dem Motto "Öh wir brauchen hier keine Assi und Punks aus der Vorzeit" - wurde er direkt eines besseren belehrt. Die Bremer Jungs (Werder rules!) zockten routiniert ihr Programm runter und brachten von Beginn an Feuer unters Dach der Partystage. Klassiker aus der ollen Vergangenheit wurden mit neueren Songs gemischt, sogar ganz neue Songs vom im September erscheinenden Album wurden rausgerotzt. Nimmt man diese als Maßstab, so wird wohl gute Dimple Minds Qualität ohne Überraschungsfaktor geboten werden. Heranreichen an die Oldies der Band werden sie wohl nicht und so feierte die Menge bei 'Durstige Männer' am Meisten ab. Einzig das vehement geforderte 'Blau auf'm Bau' wurde nicht gespielt, was eigentlich unverständlich ist. (Christian Kremp)

Pretty Maids:

Jahr für Jahr gehen die Dänen nun schon auf Tour, zumeist mit einem neuen Album im Gepäck, dass nennt man Beständigkeit. Und weil einem der Ruf als exzellente Liveband vorauseilt, wird die Teilnahme beim WOA fast schon zur Pflichtveranstaltung. An dieser Band kann man auch sehr schön die Vorteile eines solchen Festivals erkennen: Gespielt werden logischerweise in der begrenzten Zeit nur die absoluten Knüller. Die Maids haben ja nun einiges an Songmaterial vorzuweisen, wobei sie auf ihrer letzten Tour für meinen Geschmack zu viel neue Ware präsentierten. Davon gab es diesmal lediglich das trotzdem geniale 'Virtual Brutality' sowie das schwächere 'I Wouldn't Miss You' zu hören. Ansonsten konnte man sich an Klassikern wie 'Sin Decade', 'Yellow Rain', 'Back To Back' und 'Red, Hot And Heavy erfreuen. Sänger Ronnie Atkins war wie immer gut drauf und lies das Publikum mitsingen. Die Maids lieferten einen fast schon standardmäßig guten Gig ab. (Oliver Bender)

Savatage:

Am frühen Freitagabend betraten Savatage die True Metal Stage, um ein paar Songs aus ihrem reichhaltigen Repertoire zu präsentieren. Mit einem grandiosen Beginn der aus den beiden Rock Opern 'Chance' und 'The Wake Of Magellan' bestand, überzeugten sie sogleich tausende von Metalheads von ihrem "außergewöhnlichen" Können. Nach dem Klassiker 'Edge Of Thorns' wandte man sich der letzten Scheibe "Poets And Madmen" zu und ließ 'Morphine Child' erklingen. Als sich Jon Olivia dann einen Vikingerhut aufsetzte und erzählte, dass der nächste Song vom ersten Album sei, war fast allen klar, dass wir gleich den Klassiker 'Sirens' hören würden. Erneut vernahm man einen neueren Song, ehe die Band von der Bühne verschwand. Jon Olivia stand nun allein mit seinem Hütchen auf der Bühne und gab ein paar Anekdoten zum Besten, ehe man die ersten Töne der genialen Ballade 'Believe' vernahm, leider war es zu hell um sein Feuerzeug im Takt der Musik zu bewegen. Somit war für mich der Höhepunkt des Savatage-Gigs vorbei und die Jungs ließen ihre mächtige Show mit drei Zugaben ausklingen. Das Einzige was ein bisschen störte war der Zeitpunkt zu dem Savatage auf die Bühne musste, denn abends um 17.45 Uhr kam die Atmosphäre der Songs nicht so gut zur Geltung. (Nils Manegold)

Destruction:

Konnte ich auf Tour mit Sodom, Kreator und einer Band, die so schlecht war das ihr Name hier nicht genannt werden soll, nur einen Teil des Sets verfolgen, bot sich hier endlich die Möglichkeit Destruction über eine Stunde zu begutachten. Und der Mob rastete von Beginn an ('Curse The Gods' in der neuen Version) bis zum Ende der Zugaben aus. Vorne wurde im Publikum gemosht, dahinter gepogt und darüber gedivt was das Zeug hielt. Auch wenn die Gitarre etwas zu leise abgemischt war, knallten die Songs doch ohne Ende. Von den Klassikern aus den Achtzigern bis zum "Antichrist"-Album wurde so ziemlich alles abgedeckt. Natürlich fehlte der eine oder andere Hit, aber wer ein solches Repertoire an geilen Songs hat und eine (zu) kurze Spielzeit, der kann eben nicht alles spielen. Zudem noch zu erwähnen ist die Light- und Feuershow die sich ebenfalls sehen lassen konnte und noch zusätzlich Stimmung in die Menge brachte. Einziger Wehrmutstropfen, mein Queenbutton ging im Gerangel und Moshen verloren. Trotzdem cool und eines der Highlights des Open Airs. (Christian Kremp)

Children Of Bodom:

Einer der Headliner des Wacken Open Airs standen am späten Freitagabend an: Die finnischen Metal-Götter Children Of Bodom. Sehr viele Leute sammelten sich um die Black Stage und als Alexi Laiho und Co die Bühne betraten und mit 'Silent Night Bodom Night' ihren in meinen Augen besten Song hinknallten kannte das Publikum z.T. keinen Halt mehr. Ein riesen Moshpit und viele fliegende Haare konnte man aber nicht nur bei dem Aushängeschild des "Hatebreeder"-Albums erkennen, auch 'Deadnight Warrior' und 'Red Light In My Eyes' von "Something Wild" - dem ersten COB Album - wussten zu überzeugen. Sehr positiv kam die Mischung der Songs rüber: viel Altes und ein Schuss neues Material vom aktuellen Album "Follow The Reaper" wie z.B. der Singleauskopplung 'Hate Me'. Neben der sehr geilen Musik bekamen die Fans auch gleichzeitig noch ein Lektion in Sachen Schimpfwörter von Frontmann Alexi beigebracht und ich könnte mir vorstellen, dass ein neuer Rekord aufgestellt wurde, der da heisst: "Wie oft kann ich das Wort F**k in einer Stunde wiederholen?" Trotzdem waren Children Of Bodom einfach total geil und gehörten für mich zu den Top-Acts des diesjährigen Wackens! (Thomas Schmitt)

In Extremo:

00:45 - 01:45, Dunkelheit in Wacken. Nur das WOA-Wahrzeichen - Der Bulle - stand in Flammen und gab spärliches Licht. Die Mittelalter Metaller von In Extremo hatten eine gute Zeit erwischt, um die Fans mit ihrer Feuershow zu beeindrucken, die nicht zu knapp ausfiel! Feuerwogen, Pyroexplosionen und Sprühfeuer zeigten eindeutig, dass der einstige Unfall auf der Bühne längst vergessen war und die Berliner mit ihrer Show kein bisschen eingebüßt hatten. Auch wenn es etwas kühler war an diesem Abend, nicht etwa hervorgerufen durch den Opener 'Der Wind' oder die 'Merseburger Zaubersprüche', 'Vollmond' und auch der 'Spielmannsfluch' heizten den tanzenden Leuten gehörig ein. Hinzu kamen die 'Lebensbeichte' und der Klasse-Song von "Weckt die Toten"-Album 'Ai Vis Lo Lop', bei dem Sänger ´Das letzte Einhorn´ alias Michael die Fans immer wieder selbst singen ließ. Alles zusammengesetzt ergab einen riesen-Gig, bei dem keine Wünsche offen blieben - Kompliment! (Thomas Schmitt)



Der letzte Tag des WOA dieses Jahres war angebrochen und diesmal wurde man nicht durch Musik oder Regen aus dem Schlaf geholt, diesmal war es die knallige Sonne, die das Zelt so sehr aufheizte, dass es fast unmöglich war, länger als 10:00 Uhr zu schlafen. Aber wie könnte ein perfekter Tag besser anfangen als mit klarem blauen Himmel und einem ausgewogenen Frühstück mit Erdbeermarmelade und Bohnensuppe?

Amon Amarth:

Leider nicht von Beginn an konnte ich Amon Amarth verfolgen, die aber dann völlig überzeugten und mit tollem Sound im Rücken das Publikum auf ihre Seite ziehen konnten. Die Hünen aus Schweden bangten sich trotz der frühen Stunde und wahrscheinlichem Kater, wer die Jungs tags zuvor trinken sah, locker durch ihr ca. einstündiges Set. Einmal mehr wurde man durch die knallige Doublebass und traumhafte Melodielinien in andere Zeiten entführt. Wer die Jungs noch nicht gesehen hatte, dürfte nun verstanden haben warum sie einen solch guten Ruf genießen. Das zahlreiche Publikum vor der Blackstage ließ die Band jedenfalls nicht hängen und spendierte viel Applaus. Fehlt nur noch ein neues Album zum Glück. (Christian Kremp)

Angel Dust:

Leider haben Angel Dust eine Woche vor Fetsivalbeginn gecancelt. Wie mittlerweile bekannt ist, hat sich die Band aufgrund interner Probleme aufgelöst. (Oliver Bender)

Nuclear Assault:

Holla, hektischer Thrash Metal aus New York und das nach mehr als einem Jahrzehnt Abstinenz, so zeigte sich die Band um den Anthrax Mitbegründer und Dauerbekifften Basser Danny Lilker in der alten Welt.
Und die Kuttenträger kamen. So im vorderen Mittelfeld des Publikums befanden sich einige ältere (so Mitte 30) Herren und Frauen, die enorm bang und textfest waren. Trotz eines leicht verwaschenen Sounds thrashte Nuclear Assault los und ihr Stil war auch total livekompatibel. Ein schöner Moshpit mit Divern garniert wurde spätestens ab dem 2.Song aktiv. Diese wurden von allen Alben genommen und deckten alles Hörenswerte ab, was die Jungs je verbrochen haben. Zwar etwas gealtert, überraschte vor allem der Gesang von Sänger John Conelly, der immer noch genauso shouten kann wie auf Platte. An D.R.I. musste ich auch noch denken (Thrashard- "Banging heads and broken jaws cause there are no laws, in the pit") als ein blutüberströmter Fan aus dem Pit herausgewankt kam und die 80er waren zumindest für eine Stunde etwas näher gerückt. Exodus jedenfalls konnten später bei weitem nicht an Nuclear Assault anknüpfen (siehe Besprechung). (Christian Kremp)

Shakra:

Die Schweizer Hard Rocker tourten bereits letztes Jahr durch die deutschen Landen und lieferten u. a. auch im kleinen aber feinen Schwimmbad in Heidelberg eine gute Show. Sänger Pete hatte damals schon gesundheitliche Probleme, was ihm aber auf der Bühne, überhaupt nicht anzumerken war. Leider hat er mittlerweile aufgrund einer Epilepsie die Band verlassen, neu an Bord gekommen ist Mark Fox. Mit ihm ist es den Schweizern zwar gelungen, einen Mann zu verpflichten, der annährend die selbe Stimmlage wie Pete hat, jedoch meiner Meinung nach sowohl sangtechnisch als auch showmäßig seinem Vorgänger nicht das Wasser reichen kann. Statisch, so würde ich die Vorstellung des neuen Mannes beschreiben, nicht zu vergleichen mit Pete, der teilweise wie ein Wirbelwind über die Bühne fegte. Ziemlich nervtötend waren vor allem die Mitsingphasen für das Publikum bei dem Song 'Power Ride', es macht nicht unbedingt einen einfallsreichen Eindruck, 10 mal hintereinander "Na na na" in derselben Melodie zu trällern, da sollte man sich vielleicht mal was anderes einfallen lassen. Was nicht ist, kann ja noch werden. Ansonsten war der Gig von Shakra eine willkommene Abwechslung zum Wackener Full Speed Programm, viele Songs der letzten Scheibe "Power Ride" wurden zum besten gegeben, mit 'Nothing To Lose' hat man sich zudem eine geniale Nummer für den Schluss aufgehoben. (Oli Bender)

Immortal:

Die Söhne der nördlichen Dunkelheit machten bei sengender Hitze und Sonne ihre Aufwartung und brachten ein Stück Kälte und Winter zurück.
Mit einem exzellentem Auftritt konnte die Band trotz der frühen Stunde abräumen, was allerdings auch nicht sonderlich schwer ist bei solch einem Backprogramm. Bis auf eine Ausnahme (Name ist mir leider entfallen) wurden nur Songs der letzten drei Alben gespielt. Eine mächtige Doublebass trieb die Songs an, der Bass und die Gitarre waren nordisch kalt und Abbath kratzte mit seiner markanten Stimme die Vocals dazu. Bis auf ein paar kleine Fehler im Gitarrenspiel gab es keine Probleme und z.B. 'Damned In Black', sowie auch die Songs vom neuen Album, 'Tyrant' und 'One By One', zauberten eine fantastische Atmosphäre auf die Bühne, die mir ein ums andere Mal einen Schauer über den Rücken herunter laufen ließ. Hätte die Band abends oder nachts gespielt wäre alles perfekt gewesen, aber auch so schon Daumen hoch für die Norweger. (Christian Kremp)

Exodus:

Was hatte ich mich auf diese Band gefreut. Trotz (oder gerade wegen) des Todes von Ursänger Paul Baloff im Februar waren die Bay Areaner gekommen und an der Menge von Zuschauern war zu erkennen, dass nicht nur ich mich auf die Band freute.
Sänger Steve "Zetro" Souza (2.Sänger ab "Pleasures Of The Flesh") kam auf die Bühne und los ging's. Und wie? Scheiße. Wenn ich auch aufgrund meiner späten Geburt nie verstanden habe warum Zetro oft kritisiert wurde, nun war es klar. Den Opener 'A Lesson In Violence' von "Bonded By Blood" erkannte ich erst beim Refrain!! Doch nicht nur er war daran schuld. Wer diesen Sound verbrochen hat, sollte sich am Besten nie wieder hinter ein Mischpult setzten. Thrash Metal braucht Gitarren wie die Jungfrau ein Kind. Ohne geht es nicht, nur Schlagzeug und Bass sind zu wenig. Natürlich wurden die Klassiker gespielt und die Meute ging auch kräftig mit, aber Heathen und Nuclear Assault zeigten wie man es besser macht. Zwei neue Songs wurden auch gespielt (Album ist in Arbeit) und sie konnten bedingt überzeugen. Trotzdem größte Enttäuschung bei Wacken 2002. (Christian Kremp)

Hypocrisy:

Peter Tätgtren - Dieser Name steht für Qualität. Hypocrisy spielten am späten Nachmittag in der immer noch prallen Hitze und wussten sehr wohl, wie diese noch zu steigern ging. Der Klassiker 'Roswell 47' durfte da nicht fehlen, genau wie der Hammer-Song 'Abducted'. Vor 'Apocalypse' - für mich der Song des Wacken 2002 - gab es auch ein kleines Eingeständnis des großen Peter: "Hypocrisy lieben deutsche Fans!" erklang aus den Lautsprechern, kurz darauf noch ein kleiner Appell an das gute Bier in Deutschland und gleich hauten die Jungs wieder in die Vollen mit 'A Coming Race'. Und wer außer Peter Tätgtren hätte es verdient, auf dem Wacken eine Zugabe zu spielen? Natürlich kamen Hypocrisy nach lauten "Zugabe" Rufen noch einmal auf die Bühne und überzeugten auch noch den letzten Skeptiker mit 'Fractured Millenium', die Schweden wieder einmal live zu besuchen. Klasse Gig! (Thomas Schmitt)

Sinergy:

Auf Sinergy war ich recht gespannt, weil ich von Kimberly auf der letzten Tour mit Nightwish enttäuscht war. Damals konnte sie ihre kraftvolle Stimme zu keinem Zeitpunkt auf der Bühne umsetzen und traf einige Töne gar nicht. Leider haben wir den Anfang verpasst, da aus irgendwelchen Gründen die Auftritte von Sinergy und Vanden Plas getauscht wurden, mitgeteilt wurde das nicht, aber was soll's. Stimmlich war auch dieser Auftritt nicht das Gelbe vom Ei, die hohen Vocals lies die Frontfrau völlig aus. Wollen wir es ihr mal zu Gute halten, dass sie gesundheitlich nicht in bester Verfassung war. Ansonsten hat mir der Auftritt der Band recht gut gefallen, vor allem das Gitarrenspiel, welches schon auf dem letzten Album zu begeistern wusste, wurde sehr gut umgesetzt. Bei der Setlist wurden alle drei Alben berücksichtigt, Songs wie 'Sin Trade', 'Beware The Heavens' und 'The Sorcerer' sorgten dafür, dass man in den 40 Minuten recht kurzweilig unterhalten wurde. Passend zu dem Song 'Spit On Your Grave' rief Kimberly zum allgemeinen Spuckkontest mit Alexi Laiho auf: Rotze hochziehen und jemanden anspucken, der einem nicht passt. Bis auf die erste Reihe (die übrigens ins Leere spuckte) beließ man es dabei, diesen Part Laiho alleine zu überlassen. Alles in allem war es sicherlich kein Fehler, sich Sinergy anzuschauen. Dennoch: Zweimal habe ich die Band jetzt gesehen und ich hoffe, dass es Kimberly vielleicht beim dritten Mal gebacken kriegt, live auch mal ähnlich dynamisch zu singen wie auf den Alben. (Oli Bender)

Sabbat:

Japan Teil 2. Das Black / Thrash Urgestein (seit 1984) aus dem Land der aufgehenden Sonne begann Samstagabend während Blind Guardian spielten, dennoch war genügend Publikum vor der Partystage aufgetaucht. Auch Nifelheim wurden in der ersten Reihe gesichtet. Mit guter Lightshow und Gezol, wie gehabt in Unterhose und Patronengurt, wurde im Stile von Venoms ´Black Metal´ abgerockt. Die herrlich kranke Stimme führte durch den unübersichtlichen Backkatalog der Band (10'', 7'', LP, verschiedene Cover usw.) und zeigte, dass wenn auch Norwegen und der Black Metal momentan am Boden liegen, es dennoch geile Undergroundbands gibt, die die Fahne hochhalten. Kein Hochglanz-Black Metal mit Girlieshirtauflage, sondern grober, harter, kantiger Metal wurde runter gerissen und selbst Danny Lilker (Nuclear Assault) ließ verlauten er möge die Jungs ("I really like these crazy Japanese guys"). Warum allerdings eine verbotene japanische Kriegsflagge (die rote Sonne auf weißem Untergrund) aus dem 2.Weltkrieg aufgehängt wurde, ist mir wirklich unverständlich. Hoffen wir, dass es nur der Stolz auf das Land im Allgemeinen war und nicht auf die Taten im Krieg. Ansonsten aber sehenswert. (Christian Kremp)

Heathen:

Ouhh yeah, Heathen, Bay Area, Achtziger, Thrash, geil. Die Reunion extra für Wacken war lange von mir erwartet worden und nun endlich war es soweit. Ich sah Heathen und die Boys enttäuschten niemanden. Wenn auch nicht unglaublich viele Leute vor der Partystage waren (selbst Schuld, wer lieber Edguy kuckt) bot der Fünfer alles was das Herz eines Thrash Metal-Fans begehrt: Solos, Coole Riffs, knarziger Bass und einen göttlichen Sänger. Wenn auch der Sound zu Beginn noch etwas dünn war, wurde er im Verlauf der Show doch immer besser bis Heathen fast wie auf Platte klangen. Trotz nur zwei veröffentlichten Alben kann die Band fast nur auf Hits zurückgreifen und so blieben Songs wie 'Goblins Blade' leider auf der Strecke. Highlights waren - neben vielen anderen - auf jeden Fall 'Death By Hanging' und 'Heathen's Song'. Dabei überzeugte die gesamte Band allen voran Lee Altus on the guitar und Sänger David White-Godfrey. Lee spielte die Solos wie auf Platte ohne Fehler und David präsentierte sich in Hochform und klang nicht einen Tag älter als zu "Victims Of Deception" Zeiten. Zudem veredelten am Ende der Show zwei knapp bekleidete Ladies den Auftritt, indem sie sich am Sänger und am Bassisten rekelten. Wem es gefällt der hat hingeschaut, der Rest hat gebangt.
Fazit: Tolle Show, geile Songs, zufriedene Fans, aber leider viel zu kurz. Hier galt dann auch: "Fists are in the air, banging everywhere..." Einer der besten Auftritte in Wacken. (Christian Kremp)

Edguy:

Rein von der Bühnenshow her haben mir Edguy mit am besten gefallen. Neben dem riesigen Mandrake Bühnebild loderten Fackeln, wurden stellenweise Feuerwerkskörper abgefackelt sowie die Bühne in Brand gesetzt. Gespielt wurde ein bunter Mix aus der bisherigen Bandhistorie, angefangen bei 'Fallen Angels' über 'Mandrake' bis hin zu 'Babylon' und dem klassischen Abschluss mit 'Out Of Control'. Absolut genial wie immer bei Edguy Live Shows 'Pharao', der wie schon auf dem Jubiläumsgig in einer Langzeitversion gespielt wurde mit einem ruhigen Basssolo von Tobias Exxel. Allein dieser Song war schon den Auftritt wert, da verzeiht man Tobi auch gerne die Aussage, es wäre ihm aufgrund der Stimmung des Songs lieber gewesen, es hätte in Kübeln gepisst. Zum Glück hatten wir das schon hinter uns. (Oliver Bender)

Blind Guardian:

Als Headliner auf den Plakaten, riesige Erwartungen und sogar extra T-Shirts für den Gig auf dem Wacken Open Air machten es Blind Guardian nicht leicht, einfach mal so auf die Bühne zu gehen und eine geilen Gig abzuliefern.
Wie fast immer ging es los mit einem Sprechchor des Intros der "Nighfall In Middle Earth"-Scheibe, welches mit dem Opener 'Into The Storm' endete. Das Bühnenbild entsprach demselben, wie auf der vorausgegangen Tour: Weiße Tücher durch buntes Licht zum Leben erweckt. Ergänzt wurde das ganze durch zwei überdimensionale Laken mit Drachen rechts und links an der Bühne befestigt. Sehr erfreulich wieder war, dass Hansi Kürsch und Kollegen viele alte Songs klamperten und diese mit einem Schuss neuem Material versahen. So folgte nach 'Time Stands Still At The Iron Hill' das sehr lange aber geile 'And Then There Was Silence', wiederum gefolgt vom Klassiker 'Valhalla'. Sollte man kein Platz in den vorderen Rängen der True-Metal Stage gefunden haben, wurde der schon obligatorische Mit-Sing-Song 'The Bard's Song' leider unterbrochen von dem ab und an schreienden Sänger von Blitzkrieg, der auf der sich in der Nähe befindlichen Party Stage seinen Gig ablieferte, was aber wie gesagt nur von den weiter weg stehenden Leuten wahrgenommen wurde. Zwei Stunden - so viel wie keine andere Band auf dem WOA 2002 - waren vorbei und man konnte behaupten einen sehr guten Gig von Blind Guardian gesehen zu haben, eben einen Festival Gig!!! (Thomas Schmitt)

Kreator:

German 80ies Thrash die Zweite: Samstagabend nachdem zuerst Blind Guardian die Weicheier bedient hatten (hi, hi) spielte Kreator dann mal richtigen Metal. Mit der "Violent Revolution" Scheibe im Rücken war nicht viel verkehrt zu machen und unterstützt von einer tollen Lightshow (auf Tour war's noch geiler) spielte die Ruhrpottkapelle knackig auf und bot neben den Hits vom letzten Album einige Klassiker aus der Bandhistorie. Knaller waren natürlich 'Servant In Heaven / King In Hell' sowie die Uraltkamellen 'Flag Of Hate' und 'Tormentor'. Vermisst habe ich vor allem 'Riot Of Violence' von der 'Pleasure To Kill', die nur mit dem Titelsong gewürdigt wurde. Kreator eine gute Liveband zu nennen, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Also wie immer sehenswert und noch lange nicht am Ende. (Christian Kremp)

U.D.O.:

Ja, Ja, Herr Dirkschneider spielte Samstagabend noch mal am Ende auf und nicht nur ich war wohl gekommen um ein paar alte Accept-Songs zu hören. Und die gab's dann auch. Zunächst gab es aber mal der Titelsong vom aktuellen Album "Man And Machine" zu hören und er zeigte eine ordentliche stimmliche Performance. Doch dann kamen sie 'Midnight Highway', 'Balls To The Walls', 'Fast As A Shark' als Zugabe und dann als Krönung des Auftritts, wenn nicht des ganzen Festivals, 'Princess Of The Dawn' vom "Restless And Wild"- Album. Fast 10 Minuten spielte die Band und das Publikum sang so begeistert mit, dass Udo selbst es kaum fassen konnte. Die eigenen Songs von U.D.O. waren zwar nicht schlecht, aber an die Klassiker konnten sie trotzdem nicht anknüpfen. Die Instrumentalfraktion war enorm spielfreudig und präsentierte sich, von perfektem Heavy Metal Sound getragen, voller Routine. Nach 4 Zugaben war dann Schluss und Wacken für mich dann auch beendet. (Christian Kremp)



Abreise war leider angesagt nach einem denkwürdigen Festival! Leider mussten im Nassen die Zelte abgebaut werden, da es in der Nacht mal wieder geregnet hatte...

Trotzdem blickt man mit einem weinenden Auge zurück zum Ortsschild "Wacken (Kreis Steinburg)" bei der Abfahrt und sagt leise für sich Servus und bis zum nächsten Jahr - Rain Or Shine!

Trotzdem muss ich noch einige Tipps loswerden, für Leute, die zum 14.Wacken Open Air 2003 zum ersten Mal auf das Festival fahren wollen: Ihr solltet folgendes beachten:

Der wichtigste Tipp: Habt Spaß und macht Party!

Fazit:

Wacken 2002 war ein geiles Festival, leider etwas verregnet, aber die Vielzahl der Bands und die Qualität der Musik machten doch sehr viel Laune. Einziger Wehrmutstropfen war die Verkündigung von Änderungen im Spielplan, die leider nicht per Mikro allen bekannt gegeben wurde, sondern am Rockhard Stand angeschrieben war: So tauschten Torfrock und Candlemass die Plätze, was bei vielen Candlemass-Anhänger große Frustration auslöste, als die eigene Band bei der Reunion schon gespielt hatte. Auch Sinergy und Heathen wurden nochmals nach vorne verschoben, nachdem die Setlist der Party Stage sowieso wegen der Absage von Angel Dust verschoben wurde. Aber dies soll den Eindruck vom Wacken nicht trüben: es war schweinegeil!

Fotos: Metaltix