Vor dem Prime Club drängelt sich schon um 19 Uhr eine große Menschenmasse. Der Anlass liegt auf der Hand - das letzte Europa Konzert von Taproot mit Pulse Ultra.
Bis jetzt schien es nicht so als waren Taproot eine sehr bekannte Band in Deutschland, doch durch vorherige Touren mit Größen wie Deftones und Linkin Park scheinen sie sich auf eine ´Underground-Weise´ etabliert zu haben. Nun war es endlich soweit für Taproot ihre eigene Headline Tour zu starten und nahmen dabei auch gleich Pulse Ultra mit, ihre erste Band auf ihrem Label.
Ich hatte das Glück Pulse Ultra schon Mal in den Staaten beim Ozzfest gesehen zu haben und wusste daher was ich von Ihnen zu erwarten hatte. Pulse Ultra fegten sofort los. Ihre ersten paar Lieder kamen beim Publikum leider nicht sehr gut an. Die Menge brauchte eine Weile um sich an den Sound der Band aus Montreal, Kanada zu gewöhnen, aber nach dem Ozzfest Ohrwurm ‚Slip In Sin’ und dem Hit ,Never The Curlpit’, lag die Menge Pulse Ultra zu Füssen. Das Moshpit war verrückt, ich und ein anderes Mädel haben uns so richtig mit den Kerlen angelegt, wobei ich nicht ohne Blauflecken davon gekommen bin. Pulse Ultra schienen sich auf der kleinen Prime Club Bühne richtig wohl zu fühlen und machten dem Publikum, vor allem den Frauen, mächtig viele Komplimente „So many f**cking beautiful women here! The most beautiful on this whole tour!”.
Da es ja die letzte Show der Tour war, wimmelte es nur von kleinen Überraschungen. Bei dem letzten Lied von Pulse Ultra, stürmten Taproot sammt Instrumente auf die Bühne und das auch noch als Pulse Ultra verkleidet; sah schon schräg aus! Die beiden Bands jammten das letzte Lied zusammen und bekamen tosenden Beifall.
Ungefähr 15 Minuten später kamen Taproot auf die Bühne und legten sofort los. Die Menge ging sofort ab und es wurde gepogt und gedrückt was das Zeug hält. Taproots Sänger Stephen motivierte die Menge immer wieder, und wollte, dass die Fetzen so richtig fliegen. Irgendwann wurde es dann doch zu heftig und er forderte auf, die Leute am Bühnenrand doch eher nicht ins Moshpit zuziehen. Auch Taproot wurden von Pulse Ultra während ihrer Show überrascht. Bei ‚Emotional Times” kamen Pulse Ultra auf die Bühne und brachten ihren Kollegen von Taproot Wodka mit. Die zwei Bands stießen an und weiter ging es. Der Drummer von Pulse Ultra blieb auf der Bühne und sorgte mit seinen Trommeln für extra Sound. Was mich sehr begeisterte war eine Aktion von Sänger Stephen, der sich ganz plötzlich in die Menge schmiss, sein Mikro auf die Bühne zurück schleuderte und anfing mit der Menge zu pogen! Sogar der Photograph der am Bühnenrand stand wunderte sich sehr und verlor ihn aus seinem Blickfeld. Doch nach ca. 5 Minuten kam Stephen wieder auf die Bühne und meinte nur “Thank you…thanks to all the f**kers that just beat me up in the moshpit! I loved it!” Und das meinte er noch ernst.
Obwohl Taproots zweite CD „Welcome” weicher ist als die erste, schien mir das Konzert an sich doch sehr ´hart´ zu sein, was daran liegen könnte, dass die Setlist sehr gut zwischen härteren und nicht so harten Liedern gemischt war. Mein Kompliment! Überhaupt fand ich Taproot als Liveband sehr sehr überzeugend waren und kann gewissenhaft sagen, dass es eine der besten Liveshows war die ich je gesehen habe. Taproot; auf jeden Fall empfehlenswert!
Irena Brown