Konzerte

Angelika Express
Good Heart Boutique, Starter

28.April 2005

Am 28.April traf man sich im Wiesbadener Schlachthof, um einen Abend mit gepflegter deutscher Rockmusik ausklingen zu lassen. Pünktlich um 21.00 Uhr betrat das Trio Starter die Bühne in der Räucherkammer und spielte zur Aufwärmung erstmal ihr swingendes Instrumental ‚Intromental’ ehe sie sich beim Wiesbadener Publikum freundlich vorstellten. Der erste „richtige“ Track ‚Hör auf’ schlug gleich richtig ein und machte Lust auf mehr. Songs über Jungs und Mädchen, Zeitgeist, Medien oder Politik kamen schön rotzig rüber und erfreuten die bislang wenigen Zuschauer. ‚Stern’, ‚Dein Film’, ‚Gen-Ration’ und der Geheimtipp ‚Stellas Weltraummission’ sind nur einige der 15 rockenden Songs, die Starter zum Besten gaben. Leider war die energiegeladene Show des Trios aus Augsburg viel zu schnell vorbei. Einziges Manko war wie bereits erwähnt die nur spärlich besuchte Räucherkammer, so dass nicht die richtige Stimmung aufkam. Das änderte sich schlagartig als die neu gegründeten Lokalheldinnen / -helden der Good Heart Boutique aus Frankfurt die Bühne betraten. Netter Rock’n’Roll, der zum Tanzen einlud. Songs wie ‚Go In Smoke’, ‚Rabbit Song’ oder ‚Believe Me’ kamen gut beim Publikum an und spornten die beiden Frontfrauen Tina und Christina zu immer ausgefalleneren Bewegungen an. Eine gute dreiviertel Stunde durfte sich das Quartett austoben, ehe sie noch eine Zugabe gaben. Hier durfte Publikum entscheiden welchen Song bzw. welches Cover sie zum Abschluss hören möchten. Die Entscheidung fiel auf ‚Love Gun’ von den Rock-Heroen Kiss und somit verabschiedeten sich Good Heart Boutique von den Zuschauern und machten Platz für den Headliner des Abends.

Nach den beiden Vorbands kamen endlich Robert, Jens und Alex auf die Bühne um dem Publikum den Rest zu geben. Erstmal forderten sie etwas Applaus für Starter und Good Heart Boutique, wobei deutlich zu bemerken war, dass der gute Auftritt von Starter mehr Beifall bekam als die chaotischen Mädels mit ihrem Schlagzeuger. Vor der halb gefüllten Räucherkammer wurde erstmal der ‚Feierabend Of Destruction’ gespielt. Nach ‚Das ist Verrat’ und der ‚Selbsthypnose’ waren alle warm und es konnten die etwas schnelleren Songs kommen, doch es wurde vorher etwas langsamer. ‚Pornographie’ der Namensspender ihrer aktuellen Liveplatte war als nächstes an der Reihe. Die Ansage schienen sich seit dem Trebur Open Air nicht geändert zu haben und auch die Setlist erinnerte doch stark an den Festivalauftritt des vergangenen Jahres. Dennoch hatten alle in der Räucherkammer ihren Spaß, denn man kam schließlich wegen der Musik und nicht um die Drei labern zu hören. Der ‚Verkaterte Dienstag’ wurde, wie üblich, wieder von Schlagwerker Alex gesungen, so dass jetzt jeder in der Band mindestens einen Titel zum Besten geben konnte. Der Tiefpunkt, geschwindigkeitsmäßig, war die Ballade ‚Francois Truffaut’ auf die, laut Robert, dann endlich Musik zum Tanzen folgen sollte. Er hielt sein Versprechen mit ‚Eigentlich, eigentlich’, welches die Leute vor der Bühne deutlich zur Bewegung animierte. Nicht nur Tanz, sondern auch Gesang erwartete die Band von ihrem Publikum und so durften Mann und Frau abwechselnd „Rock“ und „Fucker“ aus dem Titel ‚Rock Fucker Rock’ singen. Zum Ende des Konzerts hin kamen dann die ganzen Hits, durch die Angelika Express bekannt wurde. Die „Popkomm Hymne“ ‚Geh doch nach Berlin’ folgte der Single ‚Ich bin ein Amerikaner’ und diesmal sangen die Leute auch ohne Animation mit. Den Schlusspunk setzte ‚Paul muss sterben’ nach dem die Jungs wieder in die Backstage-Räumlichkeiten zurückkehrten. Die Zugabe Rufe blieben aber nicht unerfüllt und so kamen das Trio gleich zweimal nach Verlassen der Bühne wieder zurück um ‚Cocktail für eine Leiche’, ‚Es ist Zeit’ und zum endgültigen Abschied ‚Schnipp, Schnapp’ zu spielen. Damit waren alle Gekommenen zufrieden, da die Drei fast alles gespielt hatten was ihre Discografie hergibt.

Nils Manegold / Winfried Bulach