Konzerte

Waldeshall Festival
Herbstnebel, Dyrathor, Heathen Foray, Wolfhetan, Nomans Land, Verdunkeln, Adorned Brood, Wolfchant, Agrypnie, Black Messiah, Negura Bunget

16.Oktober 2010

Das Waldeshall ließ sein  Stattfinden verkünden, zum zweiten Mal und da durften wir von EvilRocksHard, die Roadcrew, natürlich nicht fehlen. So machten wir uns zu dritt auf, den langen Weg, nach Thüringen, in das beschauliche Seebach, zum Austragungsort dieses Events. Zu den Bands die geladen waren, machte auch die Black Troll Over Europe Reisegruppe halt an diesem Ort, wodurch es ausreichend Gründe gab für ein Kommen.

Hier die Gründe, in der Reihenfolge ihres geplanten Auftretens, für die Anreise:
Herbstnebel, Dyrathor, Heathen Foray, Wolfhetan, Nomans Land, Verdunkeln, Adorned Brood, Wolfchant, Agrypnie, Black Messiah, Negura Bunget

Wie gesehen sollten Herbtsnebel den Opener geben. Was sie auch taten. Ihre Musik kann als Black Metal bezeichnet werden. Double Base, straighte moll-lastige Gitarrenspuren und ein gegrowle sondersgleichen. Dies alles gepaart mit dem eindeutigsten Anzeichen für Black Metal: Die „Panda“-Zeichnungen, sprich ihre Corpse-Paints, in Schwarz-Weiß gehalten. Die Jungs boten einen guten Auftritt, hatten einige gute groovige Parts, die an der Grenze zu Black’n Roll angesiedelt waren. Lediglich die Songansagen lassen zu wünschen übrig… Darauf angesprochen antwortete die Band: „Welche Songtitelansagen?“, eben selbige… Auf die Lauscher gab „Ein Traum entfacht“, „Mimesis“, „Shining Black Angel“, „Injuria Part II“ und „Freezing Death Crush“.

Ein guter Opener verließ die Bühne nach seinen zugesprochenen 30min Spielzeit, danach sollten eigentlich Dyrathor spielen, konnten aber nicht, da der Sänger krank war und ein Auftritt ohne Sänger keine sinn macht… Dies ist auch der Grund warum Herbstnebel zur angedachten Spielzeit von Dyrathor auftraten. Somit waren Heathen Foray an der Reihe zu spielen. Im Gepäck hatten sie ein neues Album, welches auf den Namen „Armored Bards“ hört. Als Opener wählten sie ein Stück vom Vorgänger-Album, nämlich „Dragons Eyes“, danach ging es aber mit einem neuen Song weiter „The Blight“. Der entsprechend gab es natürlich wieder Gitarren-Posing vom Feinsten, Jürgen’s Finger wuselten über die Bünde hinweg… eine wahre Pracht, wie immer… Zu all dem gesellten sich noch die Songs „Fading Tree“, „Bifrost“ (neu), „Winterking“, „Wolkenbruch“ und als Ausklang, endlich ein Sauflied, „Hopfen und Malz“ (neu). Betrübt hat einen nur die Fananzahl vor der Bühne, leider sehr überschaubar…

Hier muss gleich eine Zäsur her… Der Grund für so wenige Fans lag nicht am Billing, das spricht eigentlich für sich, aber im Nachbarort machte eine andere namhafte Band ihr 15-jähriges-Bandbestehen-Jubiläumskonzert mit eben ein paar anderen Pagan Bands, wodurch man hier eben nicht die Fananzahl hat, die man normalerweise gehabt hätte.

Als nächstes erklommen die Black Metaller von Wolfhetan die Bühne, leider können wir dazu nichts sagen, da wir zu dieser Zeit das Interview mit Adorned Brood führten. Gleiches geschah bei der Band Verdunkeln, da sprachen wir mit Wolfchant und die erste Hälfte von Agrypnie konnte auch nicht verfolgt werden, da da ein Interview mit Heathen Foray anstand.

Danach waren auch schon unsere russischen Freunde von Nomans Land an der Reihe die Fans zu verzücken und sie gaben sich wie immer die größte Mühe, welche auch belohnt wurde. Diese Band live zu sehen macht einfach nur Spaß. Abgesehen von Songs wie ‚Nomans Land’, ‚Valhalla Calls’, ‚Prophecy of the Runes’, ‚Ulsdjar’ oder ‚Far Nord’, die alle live wesentlich fetter sind als sie eh schon auf den Scheiben sind, wurde der Sound jetzt auch wesentlich drückender. Man hörte nun und spürte endlich auch die Tiefen. Bei den vorherigen Bands war einfach zu viel Höhe enthalten. Auch mit der Lightshow gab man sich richtig Mühe. Es passte einfach alles zusammen. Die Jungs arbeiteten von der Bühne mit den Fans und nach kurzer Zurückhaltung funktionierte auch diese zu beiderlei Freude. Jedoch war dieser Auftritt nach ein bisschen mehr als eine Stunde wieder vorbei.

Nun war es an der Zeit für Adorned Brood auf die Bühne zu steigen, zu zeigen wie gut das neue Album ist, welches sie im Gepäck haben. Dieses hört auf den Namen „Hammerfeste“.
Nach einem Intro, einem Instrumental, ging es dann auch gleich mit dem Titeltrack ‚Hammerfeste’ mit der sprichwörtlichen Feuerwehr los. Darauf sollte noch ‚Adorned Brood’, ‚Am Grunde des Meeres’, Lead my Ship’, ‚Bless our Warrior’, Pagan Knights’, ‚Under Yggdrasil’ und ‚Sieben Tage’, das Sauflied von der Band. Bis hier hin war es ein geiler Auftritt von der Band, selbige wie immer alles. Es wurde gebangt, geposed und so weiter. Der Hammer war aber, dass beim Sauflied ‚Sieben Tage’ auf der Bühne Hochbetrieb war. Es fanden zur Unterstützung Black Messiah, Heathen Foray, Nomans Land und N egura Bunget auf der Bühne ein und sangen diesen Song mit. Die bühne war zu diesem Zeitpunktz wegen Überfüllung geschlossen. Später sagten die Bands, dass diese Aktion sich am Anfang der Tour eingespielt hatte und so behielt man dies bei, da man es auch geil fand und für uns, die Fans, war es eine super geile Überraschung, welche nicht zum letzten Male passieren sollte.
Ebenso neu und erfreulich war, dass man an diesem Punkt zum ersten Mal „Zugabe, Zugabe“-Rufe vernehmen durfte, was auch mit ‚Schiff der Toten’ selbstverständlich erfüllt wurde.

Danach war die Passauer Jungs von Wolfchant dran, die an diesem Abend ohne Michael auftraten, somit ein wesentlicher Bestandteil für die cleanen Parts fehlte, aber doch nicht so stark, da man diese doch auch so sehr gut rüber bekam. Man half sich gegenseitig, wie man es auch schon früher getan hatte. Lediglich, dass ‚Rebellion’ nicht der letzte Song wurde, dass war die tatsächliche unmittelbare Folge, ansonsten… Tja, man legte mit einem Intro los, es sollten dann noch solch illustre Songs wie ‚In War’, ‚Mourning Red’, ‚A Pagan Storm’, ‚Midnight Gathering’, Guardians of the Forest’ oder auch ihr Trinklied ‚Never too drunk’ wurden, ohne auf Vollständigkeit oder richtige Reihenfolge zu achten, zum Besten gegeben. Die band war einfach nur geil drauf, wie sie es immer ist, wenn man sie auf der Bühne sieht. Jedoch waren sie heuer sehr Fanverbunden… Einen Schritt weiter und man wäre in Mitten der Fans gestanden bzw. gelegen, da man sich von der Bühne verabschiedet hätte. Mitreisend, elektrisierend, der Hammer. Nach knapp einer ¾ Stunde verließ man erfüllt die Bühne und räumte die Bretter für die nachfolgende Band.

Agrypnie hieß jene Band, die nun an der Reihe war. Bei dieser Band handelt es sich um den ehemaligen Fronter von Nocte Obducta, Torsten „Der Unhold“ Hirsch. Allgemein siedelt man diese Band im Avantgarde Black Metal an, was auch musikalisch zur Geltung und rüber kam. Jedoch meinte es der Soundtechniker zu gut mit der Band, es war schlicht und ergreifend zu laut eingestellt. Man befand sich in einer Halle, es war kein Open Air. Die Band gab alles, allen voran der Fronter, dem man seine Erfahrung anmerkte, durch souveränen Umgang mit den Fans. Auf die Ohren gab unter anderem ‚Fenster zum Hof’, ‚Zivilisation’, ‚Exit’ und ‚Morgenfels’ um nur ein paar der Songs zu nennen die gespielt wurden. Es wurden Songs aus fast allen Schaffensperioden gespielt. Zu dem gab es noch den Hinweis, dass dies der erste Gig sei, seit über einem Jahr. Da klemmte nichts, alles war geölt, manch ein Regler evtl. zu gut. Den Fans schien es nicht zu stören. Auffällig war das puristische Gitarrenspiel, abgesehen davon, dass ab der Mitte ungefähr auch der Fronter eine Gitarre umhängen hatte und man nun 3x E-Gitarristen und 1x E-Bass vorm Schlagzeug sah. Wichtig und einprägsam, was die Band ausmacht sind in meinen Ohren der Fronter mit seiner charismatischen Stimme und der sagenhaft geile Schlagzeuger. Alle Tempowechsel, egal welche Richtung, wurden durch die Stimme und die Drums eingeleitet und geleitet. Die Gitarren sind in meinen Ohren nur Zierde, trotz der Soli-Einlagen, die es gab. Letztendlich ein sehr interessanter Auftritt.

Nun schickten sich Black Messiah an die Bretter beben zu lassen. Der Co-Headliner wenn man so wollte. Nach dem obligatorischen Intro ging es weiter mit ‚Gullveig’, ‚Blutsbruder’, ‚Söldnerschwein’, Irminsul’ ‚Erik der Rote’ und natürlich das ‚Sauflied’. So und genau bei diesem geschah das selbe, was auch bei Adorned Brood passierte Teile von Negura Bunget, die danach dran waren, Adorned Brood, Heathen Foray, Teile von Dyrathor fanden sich auf der Bühne ein, manch einer dem Song angepasst und unterstützten die Band und allen voran Zagan am Mikro. Dieser war angeschlagen, gesundheitlich. Der Tourbus hatte drei Tage keine Heizung, aus dem Gebläse kam nur Kaltluft und das als Sänger, da freuen sich die Stimmbänder. Auch wenn er sich größte Mühe gab, man hörte es, dass es nicht so klang wie „normalerweise“ und man sah es ihm auch teilweise an, dass es schmerzte. Nach dem Song, der irgendwie länger ging als die CD Version, sagte Zagan: „Ich habe ein Leberproblem seit dieser Tour. Was hier gesoffen wird…“ Auch bei Black Messiah erklangen die Zugabe-Rufe und auch hier wurden sie erhört, es gab ‚Moskau’ auf die Ohren, aber die Fans waren irgendwie nicht so ganz textsicher, sei es drum. Die Jungs machten nur Spaß, der Sound hatte ab und an Aussetzer und zu diesem Zeitpunkt gab der Mann hinter den Reglern nicht die beste Figur ab. Ab und an waren einzelne Instrumente im Klangbild sehr Dominant und dieses Problem wurde nicht wirklich schnell gelöst.

Nach dieser Formation war der Headliner aus Rumänien dran, Negura Bunget, die sich mit allerlei Instrumenten auf der Bühne einfanden. Jedoch empfanden einige Fans die Umbauphase für zu lang und so setzten sich einige noch vor Ende des letzten Acts schon ab. Diese Band ist im weitesten Sinne dem Pagan zu zu ordnen. Es wird Folklore gespielt untermalt von Perkussion-Instrumenten, eine schon recht extravagante Musik, die durch aus ihren Reiz hat. Jedoch hat die Band auch andere Historie. Man begann als Symphonic Black Metal und entwickelte sich zu dem Heutigen weiter. Auf die Ohren gab es ‚Tara De Pincolo De Negura’, ‚Pamani’, ‚Cundasterea Tacuta’, ‚Ndrildr’, ‚Hora Soarleui’, ‚Arborele Lumii’ und noch ‚Dacip Hiperboreana’. Ein Problem, dass man schon an den Songtiteln ablesen kann, die Lyrics sind auf Rumänisch und damit ist es schwer einen Fanchor zu bekommen bzw. Fangesang. Trotz alle dem gingen auch diese Herrschaften erfüllt von der Bühne. Zu diesem Zeitpunkt war nur eine Person sehr nervös, Ralf der Tourmanager, denn er sah sich nicht zum angegebenen Zeitpunkt am nächsten Austragungsort, Rotterdam.

Die Fans waren toll, die Orga Vorort funktionierte, die Security war wie sie sein sollte, die Preise waren gut, teilweise auch sehr günstig. Lediglich eine Verbesserung sollte man erwägen: Keine Getränkekarten mehr verkaufen. Man musste sich eine Getränkekarte kaufen für 11 Euro im Wert von 11 Euro, damit konnte man sich Getränke holen bis das Geld aufgebraucht war. Wenn man aber nun nicht genug drauf hatte für das letzte Bier oder Getränk im Allgemeinen musste man sich ein neues kaufen, für 11 Euro. Man hätte zwar den Restbetrag ausbezahlt bekommen, an der Kasse, aber das war manch einem zu viel Aufwand. Ich finde, mit normalen Kassen hätte man dies genauso gut handeln können, evtl. sogar besser.

Aber Seebach/Ruhla und das Waldeshall sind definitiv eine Reise wert und wir werden nächstes Jahr wieder Vorort sein. Eure Roadcrew Güni und Car Sten






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