Die Nokia Night Of The Proms sind das musikalische Highlight während der Weihnachtszeit und begeistern schon seit Jahren in den kälteren Tagen sowohl Jung und Alt. Die großen Stars des internationalen Musik Business geben sich mittlerweile hier die Ehre, eine erstaunliche Entwicklung, wenn man bedenkt, dass im ersten Jahr bei der Aufführung 1985 ein gewisser Toots Thielemanns auf der Mundharmonika und Thjis van Leer auf der Querflöte das Publikum unterhielten. Mittlerweile heißen die Acts Status Quo, Simple Minds, Foreigner usw. Lediglich Musik Legende John Miles war von Anfang an dabei und begleitete die Gala kontinuierlich im Laufe der Jahre. Auch wenn bei dieser Veranstaltung nur die wenigsten Künstler etwas mit Hard Rock oder Metal zu tun haben, so waren wir doch als Musikfans sehr an einem Besuch dieser Show interessiert.
Das Konzept der Konzerte basiert auf dem Fundament Pop Meets Classic, Welthits von großen Bands und Künstlern werden mit Orchesterunterstützung vorgetragen. Dem Anlass angemessen fabrizierten auch die Techniker eine beeindruckende Bühnen- und Lichtshow, die die Münchner Olympiahalle in einem angemessenen Rahmen zum Strahlen brachte. Die Show startete mit dem Auftritt der Cutting Crew, der es vorbehalten war, das Publikum mit ihren Hits ‚I’ve Been In Love Before’ und ‚I Just Died In Your Arms Tonight’ zu eröffnen. Zwischendurch wurden von dem Sinfonie Orchester des Öfteren klassische Interpretationen dargeboten (u. a. Rossini, Tschaikovsky), von denen es meiner Meinung nach ruhig ein paar weniger hätten sein können. Doch diese Zwischenstücke überbrückt man gerne, wenn einem Klassiker wie ‚Big In Japan’ und ‚Forever Young’ von Alphaville sowie ‚Music’ von John Miles live vorgetragen werden. Beeindruckend waren auch die Soli von David Garret, der als einer der besten Nachwuchsgeiger vorgestellt wurde sowie das geniale ‚O Fortuna’ vorgetragen vom Chor Fine Fleur, ein Song wie geschaffen für das weite runde der Olympiahalle, akustisch klang das Stück wie der Himmel auf Erden. Überhaupt muss erwähnt werden, dass der Sound im weiten Rund der Olympiahalle fantastisch zur Geltung kam, obwohl die Boxen nicht übermäßig laut eingestellt waren. Nach dem Auftritt der Pointer Sisters folgte eine kurze Pause, bevor es dann mit meinem persönlichen Highlight weiterging: Foreigner! Die Rocklegende aus den Staaten fegte mit ‚Cold As Ice’ gleich über die Bühne, bevor den meisten Zuschauern bei ‚I Want To Know What Love Is’ wohl ein Schauer über den Rücke gelaufen sein dürfte. Nicht zu toppen war jedoch der Song ‚Urgent’ der von Gitarrist Mick Jones mit einem Soli eingeleitet wurde und einen genialen Übergang fand. Das berühmt berüchtigte Saxophonsolo in der Mitte des Stücks riss alle vom Hocker und wurde zudem in einer längeren Liveversion gespielt. Beim Abgang wurde die Band mit einem tobenden Applaus verabschiedet, schon allein wegen Ihnen hat sich die Show schon gelohnt. Mit Simple Minds war noch ein weiterer Hochkaräter am Start, die für die eigentlich vorgesehenen Schweden von Roxette eingesprungen sind.
Die Begeisterung für diese Show packte von Anfang bis Ende auch das Publikum. Die Halle war in Steh- und Sitzplätze unterteilt, wobei man klar sagen muss, dass an diesem Abend nur die wenigsten gesessen haben dürften. Einziger Wehmutstropfen war der Moderator, der ein bisschen auf den Nerv ging und am Anfang mit dem Publikum den Jubel bei seinem Einlauf probte, damit das Ganze auch ja richtig im Fernsehen rüberkommt. Typische Medienpolitik, über die ich mich hier aber nicht weiter auslassen will.
Fazit: Wer die Show mal sehen will, sollte sich jetzt schon um Karten bemühen, denn die Konzerte sind immer und frühzeitig ausverkauft. Wer eine Karte hat, kann sich schon mal auf einen mitreißenden und unvergesslichen Abend freuen!
Oliver Bender
- Alphaville Info
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- Cutting Crew Info
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- Foreigner Info
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- Pointer Sisters, The Info
- Pointer Sisters, The Website
- Simple Minds Info
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