Konzerte

Metal-Meeting
Desaster, Agathodaimon, Necronomicon, Verdict, Karkadan

26.April 2003

Es ist Samstagnachmittag als sich drei begeisterte Redakteure dieses schönen Familienmagazins von Evil Rocks Hard aufmachten um in Ludwigshafen das Metal Meeting zu besuchen. Dieses wurde von den Herrschaften des Warriors Of Steel Clubs organisiert.

Bevor die Bands die Bühne bestiegen gab es noch eine Metalbörse, bei der diverse Anbieter aktuelle Platten und Raritäten, sowie Accessoires anboten.

Um 19 Uhr war es dann soweit die erste Band erklimmte die Bühne: Karkadan. Anfängliche Slayer-Allüren wurden schnell abgelegt und der eigentliche Sound von Karkadan trat an den Tag. Guter Thrash / Speedmetal. Jedoch als Opener hat man es nicht immer leicht, folglich waren nicht alle der rund 500 Gäste in der Halle. Aufgrund dessen konnte die Spiellaune, die die Herren versprühten nicht jeden sich im Gebäude befindlichen erreichen und erst recht nicht begeistern. Aber für ihre 45-minütige Show, bei der am Ende doch so ca. 200 Besucher anwesend waren, erhielten die Herren einen, ihrer zelebrierten Show angemessenen, Beifall. Eine wirklich gute Leistung der Herren. Respekt!

Danach kamen die Herren von Verdict. Diese mussten ein bisschen um ihren Fellgerber bangen. Denn jener kippte aus Gesundheitlichenproblemen am Vorabend, bei dem Gig in Limburgerhof, mehrmals vom Hocker und am Ende ging gar nichts mehr. Somit standen die Vorzeichen nicht unbedingt auf grün. Den Schluss vorwegnehmend: Der Drummer hielt durch und die Thrasher konnten ihren Auftritt ohne Zwischenfälle, aber mit sehr viel Begeisterung Seitens der Besucher, 45 Minuten plus die ein oder andere Zugabe beenden. Eine persönliche, kritische Anmerkung: Der Sodom-Touch kam zu stark bei einzelnen Songs zum Vorschein. Sonst eine solide Vorstellung. Auch hier wieder meinen Respekt und weiter so!

Nun war es Zeit für Necronomicon. Abgesehen, dass sie das aufwendigste Bühnenbild hatten (sie waren die Einzigen die eins hatten) waren sie ein guter Warm-Up für den Mainevent des abends. Die Thrasher, deren Bandgründung in den 80-ern zu suchen ist spielten einen lupenreinen Thrash á la Kreator, Sodom etc. Sprich alles was in ihrer Alterskategorie so üblich ist. ;) Die Zeitreise die man bei Necronomicon mit machen durfte machte wirklich Spaß. Die Matte konnte man die ganze Zeit in Bewegung halten, selbst die Midtempoparts regten zum gepflegten Kopfschütteln an. Man hatte immer das Gefühl bzw. man bekam dieses vermittelt, dass es den Herren Spaß machte hier und jetzt zu spielen. Da ab Necronomicon jede Band 60 Minuten spielen durfte hatte man eine ganze Stunde lang Spaß und so sahen es auch die Anwesenden oder aus welch anderem Grund hätten diese „Zugabe“ skandieren sollen. Aus dem puren Masochismus raus? Nee, so krank sind Metalheads nicht. Necronomicon waren geil und wieder Respekt!

Und wie es eben so üblich ist bei einer Veranstaltung bei der mehrere Bands auftreten so gibt es auch eine Band die aus dem Rahmen fällt, Agathodaimon. Der Grund, dass die Herren unmittelbar vor Desaster spielen durften kann einzig und allein nur an ihrem Bekanntheitsgrad liegen. Denn das musikalisch dargebotene oder auch die nie gegenwärtige Spielfreude können unmöglich für ein solch hohes Ranking verantwortlich sein. Das was von diesen Herren geboten wurde dürfte normalerweise nur zum Opener reichen. Einzig ein Bandmitglied zeigte dass es ihm Spaß machte hier und jetzt auftreten zu dürfen, es war der Basser. Der Drummer saß im Halbdunkel also konnte dieser nur akustisch wahrgenommen werden, der Frontmann…??? Um es positiv zu formulieren, er scheint ein introvertierter Mensch zu sein. Der Gittarist hatte viel mehr mit seinem 6-Saiter und mit seinen Haaren zu tun (das diese nicht den Boden berühren) als Spielfreude zu zeigen. Bezeichnend war als der Frontmann einen Song anstimmte aber die Instrumente nicht einsetzten. Also, das ganze noch mal von vorne. Auch das Publikum stand den Herren von Agathodaimon mit gemischten Gefühlen gegenüber. 1/3 wollte, dass sie sich „verpissen“, 2/3 wollten am Ende noch eine Zugabe. Musikalisch wollen sie Deathmetal spielen, oh nein, gibt es so was wie Prog-Deathmetal? Wenn ja gehören sie dazu. Unnötige Breaks an den unmöglichsten Stellen. Die Songs wurden kastriert. Sorry Leute, entweder macht ihr Progmetal oder Deathmetal, beides in einem Topf, das geht schief.

Nun zu was sehr erfreulichen, Desaster. All das was ich in Sachen Spielfreude Agathodaimon vorhalte wird in positivsten Zügen von Desaster zelebriert. Die Herren brannten ein wahres Feuerwerk ab. Hier passte wirklich alles. Die vermittelte Freude heute Abend hier spielen zu dürfen, Spaß am spielen zu haben und ein Publikum dass ihnen dankte. Nach jedem Song wurden die Herren frenetisch abgefeiert, zu Recht. Knüppel-aus-dem-Sack und drauf. Deathmetal der Spitzenklasse. Ein wahrer Genuss sowohl für die Ohren als auch für die Augen. Auch diese Herren durften (leider nur) eine ganze Stunde spielen, aber an einer Zugabe kamen sie nicht vorbei. Danke Jungs, dass es euch gibt.

Bei dem Wort vorbei muss eines klargestellt werden, der Abend war definitiv noch nicht vorbei. Die Liveacts waren vorbei aber die Party noch lange nicht. Nach den Bands konnte sich der geneigte Metalhead noch in den Keller begeben wo eine Openend Party stattfand. Auch zum übernachten bot sich die Möglichkeit in diesem Keller. Dieser Einladung folgten einige. Wann genau das Metalmeeting endete ist uns entfallen, aber macht ja nix!

In diesem Sinne Keepm Music Evil

PS: Merkt euch eines: Ludwigshafen ist eine Reise wert. Ende dieses Jahres folgt das nächste Metalmeeting. Wir werden euch rechtzeitig informieren!

Carsten Rothe / Arwén Weber / Günni



Zum Metalmeeting wurde mal wieder in die BASF-Stadt gerufen und die Metaller kamen. Nachdem mir dann fast der Kühler auf der Fahrt hochgegangen wäre, konnte man sich dann herrlich inmitten der kuttenbehangenen Meute verlustieren. Plattenstände, Aufnäher und Bier boten sich an. Doch auch schon bald erklangen die ersten Töne aus dem Konzertsaal (darf man das bei einem Metalkonzert sagen?). Karkadan kamen auf die Bühne und boten eine sehr ordentliche Show, Black und Death Metal gaben sich die Klinke in die Hand und bei einigen (geilen) Riffs schaute Herr Thrash auch noch vorbei. Sehr aktiv auf der Bühne mit gutem Sänger und Gitarristen, war das einzige Manko dieser Meute, dass sie die vorhandenen guten Passagen nicht noch weiter ausbaute und unnütze Zwischenparts wegließ. Dennoch ein guter Anfang, der auch soundmäßig im oberen Drittel lag.

Verdict ballerten dann mit einer guten Kante mehr Death Metal los. Sehr brutal und trotzdem eingängig, mit einem versierten Frontmann ausgestattet, schaffte es die Band die Zuschauer zu überzeugen, da bei uns der Hunger allerdings noch überzeugender war, überließen wir die Band dem restlichen Publikum, wo sie sicherlich auch in guten Händen war. Ordentlich.

Nachdem der Magen beruhigt war, traten nun Necronomicon auf die Bühne. Diese Thrashformation existiert bereits seit den 80ern (Debüt in 85) und legte auch gleich mit Urdeutschem hektischem Thrash Metal los. Sänger / Gitarrist Volker, sowie der Schlagzeuger sind von der Erstbesetzung noch übrig. An Gitarre Numero 2 und Bass sind neue Herren der Schöpfung vertreten. Sehr schnatz ging es ab und die 80er waren ein Stück näher, nur leider und das sage ich als großer Fan des Thrash, gelang es der Band nicht, mich zu überzeugen. Zuerst Mal war der pompöse Bühnenaufbau zwar ganz nett, die Band wurde ihm aber nicht gerecht. Viel zu viel hektisches Geknüppel, ohne das die durchaus vorhandenen Mitmoshparts wirklich ausgebaut wurden. Mehr als einmal stand man da und dachte, „ja und jetzt genauso weiter“, aber dann wurde - durchaus gekonnt - in den nächsten Part übergeleitet. Schade denn eigentlich war das schon in Ordnung und bei einer Band aus den 80er will ich nicht irgendwas von Potential erzählen.

Eine Band aus meinem Wohnort Mainz war dann am Zuge: Agathodaimon. Bei dieser Truppe habe ich das Problem, dass sie mir live gefällt, aber auf Platte zu wenig bietet, was diesem Auftritt allerdings nicht schaden konnte. Auch hier gab es einige Line-up Veränderungen zu bemerken: Mindestens ein neuer Keyboarder und ein Bassist. Der Sound stimmte und der Black Metal der Truppe konnte unters Volk gebracht werden. Mit den Jahren, immerhin erscheint bald das 4. Album, haben sich bei den Jungs auch einige Death Einflüsse eingeschlichen, doch das tat dem Auftritt keinen Abbruch. Hart, mit viel Körpereinsatz wurde ein richtig guter Gig gezockt, der leider durch Gitarrenprobleme getrübt wurde. Der Herr Stock und Herr Taste behoben dies jedoch sehr gekonnt mit einem gänzlich unmetallischen Zwischenspiel. Schön spontan. Auch ein neuer Song wurde gespielt, unterschied sich jedoch nicht wirklich vom alten Material. Am Ende gab es dann noch ‚Banner Of Blasphemy’ den Knaller vom Debüt. Sehr professionell und gut.

Desaster waren dann als letzte dran und durften auch auf einem größeren Drumkit spielen. Leider sollte dies trotzdem der erste Auftritt der Koblenzer unter meinen Augen werden, der nicht völlig gelungen war. Gerade Schlagzeug und Gesang waren so penetrant laut, das die Gitarre - Desaster haben ja eh nur eine - hart zu kämpfen hatte. In punkto Show waren die Jungens schon immer richtig gut und auch hier bewiesen sie, dass sie klasse herumposen können. Die Menge moshte sich durch die Setlist, die mit einigem neuen Material von der „Divine Blasphemies“ gespickt war. An den Titeltrack und an ‚Symphony Of Vengeance’ kann ich mich noch sicher erinnern (wenn man nicht mitschreibt), möglich waren auch ‚Nighthawk’ und ‚Alliance Of The Powerthrone’. Doch am geilsten gingen eben immer noch die Klassiker ‚Fields Of Thriumph’, ‚Ride On For Revenge’ von der 7“, ‚Teutonic Steel’, ‚Profanation’, ‚Sworn To Revenge’ und natürlich die beiden Hits ‚Necropolis Kathargo’ und ‚Metalized Blood’. Sataniac zeigte sich als würdiger Ersatz für Okkulto und lieferte eine gute und vor allem fannahe Show ab. So muss das. Leider ergab sich trotz dieser guten Aspekte kein famoses Konzert, da einfach zu viel verloren ging, stellt euch ‚Profanation’ (fast) ohne Gitarren vor, da fehlt halt was. Beim nächsten Mal wird’s besser, denn die anderen Desaster Auftritte, die ich bis jetzt gesehen habe, waren durch die Bank geil.

Am Ende zeigte sich der Burger King noch äußerst freundlich, da die Herren uns ca. 15 Burger schenkten, die wir vor der Halle in kürzester Zeit loswurden. Nach diesen Geschenken, schenkte ich mir dann die anschließende Metal Disko und fuhr schnell wie der Wind, back to the root zum Zuckerhut.

Christian Kremp






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