Nach drei mehr oder weniger ruhigen und unmusikalischen Wochen stand nun endlich am 23.Januar das erste Konzert des neuen Jahres an. Reel Big Fish und Friends luden ins Nachtleben, um einen unvergesslichen Abend zu verleben. Schrieb ich ins Nachtleben? Falsch, denn wegen großer Nachfrage wurde der Gig kurzer Hand in die gute alte Batsche verlegt.
Um kurz vor neun war eben diese Halle ziemlich voll und man wartete nur noch auf die beiden Supportacts Sugarcult & The Starting Line. Nach einigen Minuten des Wartens kamen dann auch endlich die vier Jungs von Sugarcult auf die Bühne, um den Leuten ein wenig einzuheizen. Ohne großartig Worte zu verlieren legten sie mit ‚You’re The One’ los. Des Weiteren durften wir Songs wie ‚Stuck In America’, ‚Hate Every Beautiful Day’ oder ‚Bouncing Off The Walls’ miterleben. Bei ‚Pretty Girl (The Way)’ zog sich Sänger Tim die Hose runter und spielte nur in Pullover und Unterhose bekleidet das Lied sowie die Show zu Ende. Einziger Wehrmutstropfen ist, dass ihr Longplayer „Start Static“ erst im März in die Läden kommt und bis dahin wahrscheinlich schon wieder vergessen sein wird.
Nach einer kurzen Umbaupause enterten die Jungspunde von The Starting Line die Bühne. Die vier Jungs aus Florida hatten sofort das Publikum auf ihrer Seite als sie verlautbarten das sie aus dem Sonnenstaat kommen. Ohne Höhen und Tiefen lieferten sie einen guten Gig ab, bei dem sie unter anderen Songs wie ‚Leaving’ oder ‚Saddist Girl Story’ zum Besten gaben und die Mehrheit begeistern konnten.
Um kurz vor halb elf ging dann endlich das Licht zum dritten Mal aus und das obligatorische Reel Big Fish Intro erklang aus den Boxen. Dem Zuschauer bot sich ein illustrer Anblick, denn Sänger Aaron kam im weißen 80er-look Trainingsanzug, Tyler im seidenen Schlafanzug (jedenfalls sah es so aus) und Dan kam mit Lodenmantel und Wollmütze auf die Bühne. Aber es gab ja kein Schönheitspreis zu gewinnen, sondern es sollte gerockt werden bis die Halle bebt. Das erste Cover des Abends (nach dem Intro) war ‚Kiss Me Deadly’, was die Halle deutlich spürbar in Wallungen versetzte, die sich bei Songs wie ‚I’ll Never Be’ oder ‚She’s Famous Now’ ausbreiteten und jeden zum Tanzen bewegen konnten. Zwischenzeitlich hatte man wirklich das Gefühl, dass die Halle jeden Moment zusammenbrechen könnte, aber glücklicherweise passierte dies nicht. Scott erzählte zwischendurch, dass er sich jedes Mal wie ein Kind freuhen würde, wenn er in Deutschland zu Besuch ist, da sein Nachname (Klopfenstein) nur in Deutschland richtig ausgesprochen wird - nette Anekdote, aber wieder zurück zum Thema - Meine absoluten Favoriten ‚Valerie’ und ‚Take On Me’ kamen kurz vor Ende der ´regulären´ Spielzeit an die Reihe und holten noch mal das Letzte aus den Leuten raus. Die Jungs verließen anschließend das erste Mal die Bühne, kamen aber nochmals zurück um mit ‚Boss DJ’ und ‚Rock’n’Roll Is Bitchin’’ nochmals zwei neue Songs zu präsentieren. Als letzte Zugabe folgte der Oberhammer ‚Sell Out’, der vom Publikum frenetisch abgefeiert wurde, auch die etwas längere Rapeinlage von Mr. Tyler Jones wurde in den größten Tönen gelobt und bejubelt. Aaron versuchte sich dann noch mal an einem Weltrekordversuch bei ´wie lang kann man ein Lied ausklingen lassen´ (geschätzte 3 Minuten) ehe die Band nun endgültig die Bühne verließen.
Eine bemerkenswerte Show von Sugarcult, ein durchschnittlicher Auftritt von The Starting Line und eine wahnsinnige Darbietung von Reel Big Fish machten dieses musikalische Feuerwerk perfekt.
Nils Manegold
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