Es war nun endlich soweit, eine Split-Formation von Evilrockshard und Dark-Concerts.de machten sich auf gehn Deutsch-Tschechische Grenze, nach Hof um dem zum zweiten Mal stattfindenden Rekwi-Festival zu huldigen. Wetter- und haartechnisch ging es auf die Reise und nach einer mehrstündigen Anfahrt konnte man schnell nachdem Ortsschild feststellen, dass man richtig war: Langhaarträger mit Nieten, Boots und Mänteln.
Nach dem Einlass stach einem erst einmal die große Bühne ins Auge, was sehr viel Freude auf das Kommende erwachen ließ. Flankiert wurde diese von Merchandise und Leiblichen-Wohl-Ständen.
Ziemlich pünktlich eröffnete auch PROFANRD um 16Uhr den Reigen, mit ihrem Black/Death-Mix, der von den Anwesenden gut angenommen wurde. Abgesehen von ‚Christ Serum’, einem Song ihres aktuellen Albums, wurde auch ein Belphegor-Cover gestartet und noch weitere Songs vom aktuellen Album. Leider musste man ab und an diverse Soundprobleme erhören, die aber glücklicherweise schnell behoben werden konnten.
Danach erklommen ARTLESS die Bühne und überzeugten und überraschten durch ihren melodischen Black/Death-Sound. Weitaus überraschender, in positiver Sicht, muss der Wechsel des Leadgitarristen mit dem beginnenden Sänger erwähnt werden, was der klanglichen Ausdrucksweise und deren Kunst, sowie dem Gesamtkonzept der Band sehr zu Gute kam.
Mit INNER AGGRESSION erklomm die Nächste Band die Bühne und bot auch wieder einen stilistisch feinen Budenzauber dar, der sich nun aber weiter in die Richtung des Viking-Metals bewegte. Mit natürlich sehr vielen Black/Death-Anleihen durchsetzt. Besonders erwähnenswert ist der Fakt, dass die Herren ein Amon Amarth Cover im Gepäck hatten, was sehr viele der Anwesenden zum Ausdruckstanz bewegte: ‚Pursuit Of Vikings’! Ein kleines Haar in der Suppe muss aber auch genannt werden, streckenweise erinnerte das Drumming als auch die Gitarrenspiel an Kataklysm, ins besondere an das Album ‚In The Arms Of Devastation’ – Sonst gab es aber keine großen Blessuren musikalischer Seits zu erwähnen.
Nach diesen drei Bands, die sauber, präzise und sehr engagiert ans Werk gingen, kam die erste Band, die man als „überregionale Größe“ bezeichnen kann und somit der, ohne despektierlich klingen zu wollen, der offizielle Abend begann. Unterstützung für dieses Gefühl bekam ich durch die Anzahl der Gäste in der Halle. Standen doch zuvor, sehr viele vor der Halle und brachten dem Rauchgott ihre diversen Opfer dar, Marlboro, West oder Lucky, versammelten sich nun zusehends immer mehr vor der Bühne oder nahmen auf den Sitzplätzen (das Festival fand in einer Mehrzweckhalle mit Sitzplätzen statt) ein.
Die Rede ist von SYCRONOMICA. Im Gepäck hatten die Herren ihr aktuelles Album welches sein Haltbarkeitsdatum erreicht hatte und im stillen Kämmerlein schon am Nachfolger gefeilt wird. Aktuell aber war „Gate“ an Bord von dem einige Songs dargeboten wurden. Aber auch früheren Schaffensperioden wurden Songs geboten und die Herren wurden ihrem Ruf gerecht eine geile Liveband zu sein. All das was auf den Alben zu entdecken ist, wurde geboten und fast jeder Song kam noch einen Hauch härter rüber als auf dem Presswerk. Auch der Sound und die Lightshow waren gut. Man merkte ihnen einfach an, dass sie Spaß und Lust hatten. Manch einer kannte die Band schon von anderen Festivals z.B. dem Ragnarök (2007).
Kaum war dies beendet folgte, fast im Zeitplan, CRYPTIC WINTERMOON. Mit fast der gleichen Baustelle im melodischen Black/Death-Bereich angesiedelt. Unterschiede zu Sycronomica fanden sich aber einige. Die Herren ergänzten ihren Sound durch stellenweise Thrash-Drumming, differierenden Voacls, noch mehr Melodic-Parts sowie den Einsatz von Feuerfontönen auf der Bühne (welche zuvor heftigst innerhalb der Band diskutiert wurden. Manch einem Kam James H. in den Sinn, der sich bei solch einer Aktion fast selbstverstümmelte). Auch sie hatten ihr aktuelles Album im Gepäck und auch dieses hat demnächst ausgedient. Es soll im Jahre 2009 ein neues erscheinen. Um nicht zu festgefahren zu erscheinen boten auch sie eine ausgewogene Playlist aus allen Schaffensperioden. Gerade die älteren Songs knallten zum teil heftigst. Auch ihnen merkte man an, dass sie Spaß und Lust auf diesen Gig hatten. Ist ja auch fast in der Nähe ihrer Herkunftsorte.
Nun folgte ein kurzweiliger Bruch innerhalb des dargebotenen. Black/Death und wurde ergänzt durch Pagan/Viking Style a la Gernotshagen und Varg.
Erstere Band prälierte, wie nicht anders zu erwarten war. Klassiker ihrer Alben wurden dargeboten, allen voran Songs von „Mären aus wäldernen Hallen“. Hier ist insbesondere der Song ‚Dem Skinir zu Ehren’ zu erwähnen welcher in einer Reihe einzuordnen ist wie der zuvor gecoverte Song ‚Pursuit..’. Fett, durchdringend, Stimmung implantierend und aussaugend, so kamen Gernotshagen daher. Auch ausstaffiert mit Feuerfontänen trieben sie das Publikum zu Höchstleistungen und heizten die Stimmung an. Selbst die ruhigen Black-Metaller konnten sich diesem Elan nicht entziehen. Es bildeten sich kleinere Moshpits, die sich später vereinigten. Auch die Interaktion mit den Fans klappte sehr gut. Nach einer viel zu schnell verrinnenden Stunde musste sie von der Bühne und übergaben ihr Fan-Erbe an Varg.
Mit den Worten „Ihr Wölfe, erhebt euch“ begannen Varg. Im Gepäck hatten diese ihre Split-CD „Schildfront“ die zuvor auf dem Wolfszeit präsentiert wurde. In Kriegsbemalung auf der Bühne wurden die Songs nicht gespielt, nein, sie wurden zelebriert. Natürlich darf an solch einem Abend ein Song für den Hopfen nicht fehlen (wobei hier eher die Begrifflichkeit Met angebracht wäre), dieser wurde in Form von ‚Skal’ frenetisch abgefeiert und mitgesungen.
Rondo: An dieser Stelle, zu diesem Stichpunkt muss leider ein großes ABER kommen. Auf Grund des Genusses und/oder Müdigkeit zog es viele Anwesende (auch wegen der Security, die ein Sitzen auf dem Boden nicht duldete) auf die Ränge, die schönen ein- und ausklappbaren Sitze, was der Stimmung, in meinen Augen, sehr abträglich war.
Kriegerisch, in Kriegermanier gingen Varg immer weiter vorwärts bis auch sie von der Bühne mussten. Aber gefeiert wurden sie, wie es für diesen Auftritt angemessen war: Frenetisch!
Nun durfte die erste nicht aus Deutschland stammende Band die Bühne erklimmen: GOD DETHRONED, aus den tulpig-käsigen Niederlande. Sie griffen den faden, der durch Gernothagen und Varg unterbrochen wurden wieder auf und spielten herzerfrischenden Death-Metal. Knüppel aus dem Sack, Keyboard-Einflüsse, straighte, harte und sehr brachiale, aber auch raffinierte Riffs, gute Vocals – all das wofür aktueller, innovativer Death-Metal steht, bekam man auf die Ohren. Sofort folgten Moshpits und einige brauchte des Öfteren eine Pause um die Blessuren zu lecken oder zu verschnaufen.
Danach war es Zeit für den Headliner dieses Festivals: GRAVEWORM.
Die Mannen und die Keyboarderin um Frontmann Stefano, aus Norditalien stammend, betraten die Bühne und wieder war ein kleiner Bruch innerhalb dessen zu vermelden was musikalisch dargeboten wurde. Denn Graveworm verbinden nicht nur Black/Death sondern auch diverse Gothic Elemente in ihren Stücken, di hauptsächlich, sowie die meisten Lead-Parts, vom Keyboard getragen werden. Für Graveworm wurde es ein super Abend, die Fans feierten die Band und auch die eingeforderte Wall Of Death wurde angeboten. Mit den Worten „So, ihr auf die linek Seite, ihr auf die Rechte … Die, die noch stehen in der Mitte, das sind anscheinend die Harten, bleibt einfach!“ Verkündete es und kurz drauf brach der Sturm los, welcher in einem üblichen Pogo endete. Um die Scheibe ‚Collateral Defect’ war es an diesem Abend geschehen. Dies war der letzte offizielle Auftritt im Rahmen dieses Albums. Zu Beginn von 2009 soll ein neues Album an den Start gehen und damit wieder eine Tour…
Zurück zum 22. Oktober. Graveworm boten alles was der Fan wollte, Melodiestränge, sattes Riffing, Blastbeats, geile Keys und nicht zu letzte eine super Show.
Mit ihnen endete auch der Abend. Wer diesen Abend in schlechter Erinnerung hat, der tut mir einfach nur leid. Sehr faire Preise, geile Bands, super friedliche Folks vor Ort, super Orga- Was will man mehr? Mehr Gäste wären super. Dafür kann der Veranstalter aber nix, der hat alles getan und was getan wurde war genial. Für den Engpass bei den Stoffbändchen am Eingang konnte er nix, da der Lieferant unzuverlässig war. Die Konsequenz wurde/wird daraus auch gezogen werden, so der Veranstalter – ein Wechsel sollte es wieder ein Festival geben.
Ihr Metalheads macht euch auf, sofern es ein weiteres Rekwi im Jahre 2009 geben wird, zu wünschen wäre es. Fest steht zur Zeit nur eines, wenn, dann wird das Rekwi 3 nicht in der Freiheitshalle stattfinden, da diese geschlossen bzw. abgerissen wird.
Ansonsten kann ich euch nur eine Hin-Geh-Empfehlung geben, Preis-Leistung, Stimmung, Flair, Bands, Orga und Merch, alles drum herum waren super. Davon könnte sich manch ein großes Festival noch eine Scheibe abschneiden.
Das Split-Team
Car Sten und Pastor Of Muppetz
Ps.: Hier noch zum Schluss einen lieben und innigen Gruß mit viiiiiieeeeeeeel Danke an unsere, zum Schluss, eigene Betreuerin Lena. Seit diesem Abend besser bekannt als „Mamma Lena“. Du hast uns super umsorgt und Dinge organisiert, die wir nicht dachten machen zu können. Vielen Dank. Ebenso einen riesen Dank an den Veranstalter Mario und seine Helfer, ein bomben Job getan, alles gut gemanaged und trotz des ganzen Stresses immer Mensch geblieben und Herr der Lage. Wir drücken euch die Daumen und wünschen uns ein Rekwi 3, auf das es gelinge! Skal!!!