Konzerte

Oceandrive

10.Oktober 2008
Friedenskirche, Ludwigshafen

Seit geraumer Zeit arbeitet sich die Ludwigshafener Band Oceandrive durch die Talentwettbewerbe der Republik und schneidet dabei recht ordentlich ab. Dass sie sich dabei in ihrer Heimatstadt Ludwigshafen eine erkleckliche Anhängerschaft erspielen konnten, ist dabei kaum wirklich verwunderlich. Normalerweise finden sich in ihrem Sound Elemente aus Alternative, Grunge und Progressive Rock mit gelegentlichen Zitaten aus dem guten alten Metal.

Am 10.Oktober 2008 war es dann soweit. Nach häufigen Anläufen hatte man endlich einen Termin für die lange geplante Unplugged-Show. Als "Scene Of The Crime" hatte man sich die altehrwürdige Friedenskirche in Ludwigshafen ausgesucht, die nicht nur einen Steinwurf von der BASF entfernt liegt, sondern deren Kellergewölbe auch seit Jahren den Proberaum der Band beherbergt. Auslöser für das Konzert, das als Benefizkonzert zugunsten der Kirche ausgeschrieben war, ist die marode Bausubstanz des Gotteshauses. Die Musiker wollten ihren Beitrag zum Erhalt des Gemäuers leisten und sei es nur, wie Sänger Alexander augenzwinkernd meinte, "um den Bestand des Proberaums zu sichern".

Und so begann denn nach den Begrüßungsworten durch den Gemeindepfarrer Klaus Eicher in einem festlich mit vielen Kerzen dekorierten Veranstaltungsraum, der sonst zu Gottesdiensten genutzt wird, gegen 20 Uhr das Konzert, nachdem im Foyer bereits ein kostenloses kleines Buffet und ein Begrüßungssekt die Gäste auf den Abend eingestimmt hatten. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten, die sich aus der völlig anders gearteten Darbietung und den zum Teil grundlegend neuen Arrangements ergaben, spielte sich die Band sehr schnell warm und bot, unterstützt von einem Pianisten und einem Flötisten / Sänger, der einen Bärenanteil an der Aufwertung des Sounds hatte, einen Querschnitt durch die Arbeit der letzten Jahre. Leider bewegten sich zunächst die meisten Stücke trotz guter Darbietung fast durchweg im gleichen - zumeist mittleren - Tempo.

Nach etwa einer Stunde Spielzeit wurde eine Pause angeboten, die von den anwesenden Rauchern gerne zur Stillung der Sucht genutzt wurde. Auch die durstigen Kehlen der Konzertbesucher wurden in diesen Minuten wieder gut geölt.

An die Pause schloss sich der musikalisch interessantere Teil des Abends an, da die Stücke nun abwechslungsreicher und dynamischer wurden. Auch der zweite Block bestand inklusive aller Zugaben wieder aus etwa sechzig Minuten. Die Band, erkennbar erleichtert über den Erfolg beim Publikum, ließ sich noch eine ganze Weile feiern. Die Fans verließen danach erkennbar glücklich den Ort des Geschehens. Sie waren Zeugen eines einzigartigen Moments in der Geschichte dieser aufstrebenden Band.

Frank Scheuermann