Mittelalterlich Phantasie Spectaculum (MPS) in Karlsruhe am 25. & 26. Juli 2015
Es war wieder soweit, das MPS stand vor der Tür, da mussten wir hin. Dieses Mal gab es einen anderen Austragungsort als die Jahre zuvor, man gastierte vor dem Schloss Gottesaue, auf dem Otto-Dullenkopf-Platz. In der Summe ein ähnlich weitläufiges Gelände, das einlud zum Verweilen und die Zeit vergessen zu lassen.
Neu für mich waren die drei Bühnen die geboten wurden, von denen fast immer zwei gleichzeitig bespielt wurden. Gerade am Samstag machte das sehr viel Spaß, da jede Band zwei Gigs spielte, so dass man jede Band sehen konnte. Aber bis man bei den Bühnen ist, kommt erst einmal an den ganzen Zelten der Magier, Wahrsager, der Krämerlädchen, dem Heerlager der Ritter und den ganzen Ständen für das leibliche Wohl, sei es Getränke allgemein, Met im Speziellen oder die verschiedensten Leckereien, deftig oder süß, die dazugehörigen Düfte die sich über das Gelände zogen – ein Augenschmaus.
Auch bei den Bands gab es nichts zu motzen, jede einzelne, ob Rapalje, Saor Patrol, Metusa, Faun, Saltatio Mortis oder Versengold, mehr als ein Ohr wert zum Riskieren. Versengold zum Beispiel gaben einen Aus- und Einblick in ihr kommendes Album, welches heuer schon in den Läden und ihrem Merchstand erhältlich ist. Rapalje nahmen einen mit in die Jugendzeit des Fronters der anlässlich deshalb „Heart of Steel‘ von Manowar zum Besten gab – richtig fett, zudem kannten sehr viele der Anwesenden auch diesen Song, was zu einem Chorus stellenweise führte. Das Faun Rampensäue sind ist kein Geheimnis aber es scheint als ob sie immer noch einen oben drauf setzen können. Kein Gig ist oder wird langweilig, egal welchen sie spielen Mittags, Abends – oder Nachtgig. Muss man Saltatio noch vorstellen? Alea, Falk, Lasterbalk und Co bedürfen keiner Vorstellung mehr oder, zu dem sie an diesem Tag Heimspiel hatten, ihre Stadt, ihre Heimatregion, alleine deshalb war schon klar, wer heute an diesem Samstag, da Saltatio nur Samstags spielten, DER Hingucker sein wird. Natürlich war der Sound gut, die Laune der Band, zweideutig die Ansagen. Bei diesem Nachtgig konnte man zum ersten Male erahnen wie viele Manschen auf dem Gelände sein müssen, da es sich zuvor so gut verlaufen hat, aber hier und jetzt war es rappel voll. Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings, dass dieser Nachtgig der Saltaten doch ein wenig den Blick auf die zeitgleich spielende Band nahm, da denen nun einige Zuschauer fehlten. Evtl. kann man in der Zukunft keine zeitlich großen Überschneidungen planen, das wäre im Sinne aller Bands, denke ich.
Wenn der Hässliche Hans übers Gelände zog oder Bruder Rectus einem begegnete oder gar der Tod …, man bekommt viel fürs Auge geboten an solch einem Tag, der wahrlich lang wird bis man alles gesehen hat. Wenn man dann auch noch von vielem kosten möchte, dann brauchte man wohl einen Fahrer, denn die Cocktails die da gemischt wurden, wurden immer mit rechtem Augenmaß und der Pie-mal-Daumen Formel gemixt, der Met tut sein Übriges, egal in welcher Form Wikinger- oder Drachenblut. Allein bei der Toilettenfrage, den Stallungen, da scheiden sich die Geister. Die Toiletten waren Zentral an einem Punkt, da das Gelände aber so weitläufig war, sollte man überdenken ob man nicht noch an gegenüberliegender Seite eine „Stallung“ eröffnet. Es war doch ein ziemliches Gelaufe ebenso der Andrang. Die Preise innerhalb des Geländes, ein altes Thema, sind moderat und für das was man erhält absolut in Ordnung. Nicht überteuert und sollte man doch das Gefühl haben, dass das so ist, kann man ja zu einem anderen Stand gehen oder es ganz bleiben lassen.
Auch für die Kleinen und Kleinsten gab es unglaublich viel zu entdecken, zu erobern, zu bestaunen, zu lachen, zum Anfassen, zum Erklimmen. Mit-mach-Stände für Klein und Groß, Axtwerfen, Miniaturkanonen schießen, Pfeil und Bogen Übungen. Falls einem das ein oder andere Spaß gemacht hat, konnte man, bis auf die Kanonen, alles auch noch käuflich erwerben vom Bogen über Armbrust, zu Schild und Schwert, der Hellebarde, dem „Dosenöffner“, dem Hunnenbogen, den Tatarenbogen, den britischen Langbogen und und und. Die Kleinst Ausstatter von Schmuck, Beutel, Gewandung, Stiefel und und und.
Wer noch nicht auf einem MPS war sollte sich nun dringendst überlegen ein solches zu besuchen. in meinen Augen ist der Samstag besonders empfehlenswert, wegen seiner Spätvorstellungen, aber es gibt auch noch den Sonntag, den sogenannten Familientag. Für diesen sprechen die ermäßigten Eintrittspreise, aber so manch ein Top Act spielt nicht am Sonntag und die Öffnungszeit ist kürzer. Wenn es um den Eintritt geht, dann rechnet doch bitte mal folgendes: Nehmt Eintrittspreis und teilt ihn durch Gesamtzahl der Bands … Wenn ihr dann noch mit einbezieht, dass jede Band mindestens zwei Mal spielt …
Die Roadcrew sagt Danke und bis zum nächsten Jahr, dann wohl wieder im Schlosspark in Karlsruhe. Die Bilder hierzu findet ihr wieder auf unserer Bilderpage:
Car Sten & Sybille