Konzerte

Unheilig
Megaherz

01.Januar bis 01.Januar 2001

Auf der Loreley gastierten am 27. Juni der Gipfelstürmerzug von Unheilig und Megaherz. Die bekanntermaßen letzte Tour des Grafen, bevor er sich aus dem aktiven Musikbusiness zurückzieht. Dementsprechend war mit viel Zuschauerinteresse zu rechnen. Schon bei der Anfahrt hatte man gute Chancen in einen Stau kurz vor Erreichen des Ziels zu gelangen, die nächste Schlange wartete am Eingang den geneigten Fan. Wenn man nun drin war konnte man es sich gemütlich machen in dem schönen Halbrund der Freilichtbühne. An diesem Ort, zu dieser Stunde passte der Name der Tour perfekt – Gipfelstürmer.

Den Opener des Abends machten FAHRENHAIDT, eine lokale Band, die sich in meinen Ohren den Weiten des Synthy-Pop herumtrieben, somit ein gefühlvoller Auftakt für diesen wunderbaren Abend unter strahlend blauen Himmel. Mit zwei Sängerinnen, eine aus Kanada, Mrs. Burton, die die ersten drei Songs sang und einer aus Dänemark, Mrs. Peterson, die für die letzten drei Songs zuständig war, mit einem Drumcomputer, einem Bass und einer E-Gitarre spielte man Songs wie ‚Rainman‘, ‚Frozen Silence‘ oder auch The River. Das sehr gemischte Publikum quittierte den Auftritt mit dem entsprechenden Applaus und schon ging es zu einer Band, die 20 + X Jahre an Bandgeschichte hat …

MEGAHRZ waren nun dran, aber auch sie spielten, zu meinem Leidwesen, nur 30 Minuten, da hätte man durch aus spendabler sein können. Aber sei es, wie es ist. Alex und seine Mannen gaben alles, hatte die erwartete Bühenpräsenz, richtig geil, ihre Corpsepaints, inzwischen ja Standard, hielten auch bei dieser Hitze wunderbar stand. Es gab dann noch einen kurzen Ausblick, dass dieses Jahr noch eine Veröffentlichung ansteht, ohne aber einen Arbeitstitel zu nennen … Der Sound wie er sein soll, fett, groovy und durchdringend. Bei der Songauswahl, obwohl ihnen freie Hand gelassen wurde, nennen wir es mal „konservativ“. Mit den Songs ‚Jagdzeit‘, ‚Roter Mond‘, ‚Gegen den Wind‘, ‚Himmelsstürmer‘ und ‚Für immer‘, kann man doch sagen, oder? Alle Songs entweder vom aktuellen Album „Zombieland“ oder vom Vorgänger „Götterdämmerung“, aber da werden die Meinungen weit auseinander gehen bei den Fans. Die Show natürlich über jeden Zweifel erhaben!!! Letztlich, ein viel zu kurzer Gig, der so geil war, Danke an Alex und seine Mannen!!!

Nun war es Zeit für ein wenig Herz-Schmerz, wenn dies das einzige Konzert ist, das man als UNHEILIG-Fan besuchen wird oder kann. Der somit letzte Gig für diese Fans des Grafen, dementsprechend auch wurde auch jeder Protagonist auf der Bühne, wenn diese betreten wurde sei es beim Keyboarder Verlage, beim Gitarristen Licky oder beim Schlagzeuger Potti. Zuletzt kam der Graf selbst auf die Bühne und dann ging die Reise los, immer wieder mit ein paar Einspielungen auf den LCD-Wänden, die rechts und links von der Bühne angebracht waren, damit auch die weiter entfernten Fans ihn sehen konnten und auch um die Einspielungen zu zeigen. Es handelte es sich um eine durch und durch stimmige und genau abgestimmte Choreographie. Die für sich gesehen schön war, aber wenig Spielraum für „überraschendes“ bietet. Für mich geht da immer ein wenig Eigenständigkeit flöten… Aber gut, den Fans und um die geht es, gefiel es. Im Gepäck dieses Zuges, sowohl auf der Bühne als auch auf den Einspielungen, eine Dampflok, waren 20 Songs, richtig gelesen 20!!! Dazu kamen dann immer wieder ein paar Umkleidepausen, sehr kurz natürlich, aber es war auch richtig warm an diesem Abend. Ebenso permanent vorhanden die Freude des Grafen über die Anwesenden, er schien sichtlich berührt als er zum ersten Mal die Menschenmenge ihn Augenschein nahm beim Betreten der Bühne, wobei ein „Ausverkauft“ gibt schon einen gewissen Hinweis. Sonderstellung hat diese Stage wegen ihres Freilichtbühnen-Aufbaus, an historische Amphitheater erinnernd, das machte es wahrscheinlich für den Grafen so überwältigend, wenn die Fans ähnlich einer Wand, vor einem stehen!
Musikalisch, klar Unheilig von ‚Hinunter bis auf Eins‘, ‚Wir sind alle wie Eins‘, ‚Dem Himmel so nah‘, ‚Mein Berg‘, ‚Gipfelstürmer‘, ‚Alles hat seine Zeit‘, ‚Unter deiner Flagge‘ und so weiter bis zum letzten Song des offiziellen Sets ‚Geboren um zu leben‘ und den Zugaben ‚Maschine‘, ‚Für immer‘ und ‚Zeit zu gehen‘. Freunde, wenn das mal keine amtliche Setlist ist, dann weiß ich auch nicht. Die Lichtshow, war echt super ausgeklügelt, es war alles stimmig und der Graf, wie man ich kennt, nett, freundlich, herzlich und ein Entertainer vor dem Herrn. Wenn man so will – Geboren um zu performen!!!

Danke für diesen Gig und wer sich bisher nicht entscheiden konnte ob er, sie, es gehen sollten … Geht! Es wird sich lohnen, zu dem nach dieser Tour Schicht im Schacht ist. Der letzte Gig ist im September 2016, somit habt ihr noch ein wenig Zeit, nutzt diese!

Eure Road Crew
Car Sten