Konzerte

Matt Gonzo Roehr
Herzlos

19.April bis 19.April 2013

Nachdem wir Matt "Gonzo" Röhr vor einem knappen halben Jahr in Mannheim noch als Unterstützung für Frei.Wild erlebt hatten, war es diesmal soweit den Meister auf seiner eigenen Tour zu sehen. Im Quasimodo in Pirmasens, das uns als Veranstaltungsort schon geläufig war, sollte es an diesem Abend rund gehen.
Vor Ort stellte sich leider erst mal Ernüchterung ein: gerade mal um die Hundert Leute hatten sich eingefunden - angesichts der Dimension der Örtlichkeit wirkte es gerade zu Beginn noch arg leer.

Unbeirrt vom knappen Publikum machte sich darauf die Vorgruppe Herzlos ans Werk, galt es doch die Stimmung auf ein angemessenes Level zu heben. Gerade zu Beginn mochte man schon Mitleid mit den Pfälzern haben, denn das Publikum zeigte sich noch recht behäbig - man muss es Frontmann Marvin hoch anrechnen, dass er nicht den Mut verlor, sondern beständig um die Gunst des Publikums buhlte. Und tatsächlich, mit dem zweiten Song 'Sophie' sprang der Funke über und die Menge ließ sich in den vorderen Teil locken. 'Brett vor'm Kopf', 'Papi's Prinzessin' und nicht zuletzt 'Saufen' kamen dem Publikum entgegen, so dass es ordentlichen Schlussapplaus und sogar einige Zugaberufe gab.

Doch daran war zeitlich nicht zu denken und nach kurzer Umbaupause startete Matt fast genau um 22.00 Uhr mit seinem Programm durch. Der Andrang vor der Bühne machte schnell klar, warum das Publikum gekommen war und mit einem unkomplizierten "Hallo" stieg Gonzo in sein Programm ein. 'Vom ersten Blick zum letzten Kuss' machte den Anfang und bereits beim zweiten Song 'Ja,nee, is' klar' war der hintere Teil der Halle wie leergefegt und das Publikum drängte sich um die Bühne. Es folgten 'Das Feuer', bei dem Gonzo deutlich pure Spielfreude versprühte, 'Zuflucht vor dem Sturm' und 'Schweigen ist Silber' - letzteres mit einem furiosen Solo versehen.

Nachdem er sich vorher schon - man kann nur annehmen scherzhaft - nach Onkelz-Fans im Publikum erkundigt hatte, folgte erwartungsgemäß mit 'Heilige Lieder' die erste Onkelz-Nummer. Doch Matt hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass es an diesem Abend nicht nur eine "Zeitreise" durch seine Schaffensperioden geben sollte - auch örtlich wolle er das Publikum versetzen. Und so folgte mit 'Barra de Tijucca', einem reinen Instrumentalstück, eine Seite, die man hierzulande eher nicht von ihm gewohnt ist. Obwohl er schon mit dem Hinweis vorgebaut hatte, dass man die Zeit ja nutzen könne, um sich ein Bier zu holen, ließen sich überraschend viele auf die lateinamerikanischen Klänge ein - tatsächlich sprang kaum jemand ab. Hier konnte Matt sich gekonntes Gitarrenspiel noch deutlicher als sonst zur Geltung bringen und man merkte ihm deutlich an, dass er mit viel Herzblut bei der Sache war.

Nach diesem Zwischenspiel ging es zurück in traditionellere Pfade, etwa mit 'Träumer', 'Helden leben lange' und 'Gedankenpolizei'. Doch auch die Onkelz-Fraktion wurde bedient - insbesondere im abschließenden Zugabenteil.
Insgesamt ein sehr gelungener Abend, auch wenn man nur hoffen kann, dass sich bei den künftigen Auftritten die Besucherzahlen wieder "normalisieren".  Auch wenn man Matt anmerkt, dass er sich - durchaus erfolgreich - bemüht, eigene musikalische Wege zu gehen und sich selbst auszudrücken, so muss man jedoch feststellen, dass ihn die Fangemeinde kaum so einfach die Vergangenheit vergessen lassen wird: ein Konzert ohne "Mexiko"-Rufe scheint auch in absehbarer Zukunft eher unwahrscheinlich...

Eure Roadcrew

KoJe / Car Sten






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