Konzerte

HIM
The Mission, Alice 2

28.September 2001

Am 28.September dieses Jahres trafen sich in einer ausverkauften Stadthalle von Offenbach eine Mischung aus kreischenden pubertären Mädchen, eine Menge geschminkter Gothic-Anhängern und ein paar "normale" Leute, um ein Konzert der momentan angesagtesten finnischen Band Him zu verfolgen.

Den Anfang dieses Abends machte eine einheimische Band namens Alice 2. Eine knappe halbe Stunde gaben sie eine Mischung aus Rock, Gothic und ein hauch Electronic zum Besten. Mehr oder weniger eingängige Songs gemischt mit einer wirklich grandiosen (typisch für die 80er Jahre) Stimme des Frontmannes, brachten die Halle das erste mal zum beben.

Nach einer kurzen Umbaupause kam die Band auf die unsere Redaktion gewartet hat, The Mission, eine englische Rockband mit einem zum heutigen Abend passenden gotischen Einfluss. Wie wir im Interview vor der Show erfahren haben, würden sie 50 Minuten Zeit haben, um elf Songs ihres bisherigen Schaffens an den Mann zu bringen. Zu Beginn gab es erst mal zwei ältere Songs 'Pale' und 'Hands' bevor sie ihre erste Single-Auskopplung aus dem im November erscheinenden neuen Album 'Evangeline' der tobenden Menge präsentierten. Nach den zwei Rock-Songs 'Butterfly' und 'Severine' wurde die Menge warm und war bereit für einen neuen Track. Überraschender Weise wählten sie 'Happy' als einen von zwei neuen Songs aus und prompt verwandelte sich die Stadthalle in einen "Tanztempel", in dem die Stimmung schon fast am Höhepunkt war. Nach 'Happy' folgten noch vier weitere Klassiker, unter anderem 'Wasteland' und 'Never Let Me Down', bevor mit 'Deliverance' die Show von The Mission leider schon endete.

Jetzt war es in der Stadthalle nicht mehr zum aushalten, denn die oben erwähnten pubertären Mädels hatten in der Umbaupause nichts besseres zu tun als sich die Seele aus dem Leib zu schreien. Als dann endlich Him mit 'Right Here In My Arms' loslegten gab es kein halten mehr und die Stadthalle wurde zu einem wahrhaftigen Hexenkessel. Him gaben nun 10 Songs lang alles was sie in ihrer Bandgeschichte zu bieten hatten 'Poison Girl', 'Your Sweet 666', 'Gone With The Sin' und den aktuellen Hit 'Pretending', um an dieser Stelle mal die bekanntesten zu nennen. Nach dem letztgenannten war auch erst mal Schluss. Ohne großartige Zugabeforderung des Publikums kamen Him zurück auf die Bühne und spielten noch drei Songs, wobei sie mit 'Join Me (In Death)' einen guten Abschluss fanden. Meiner Meinung nach war das eine recht dürftige Show der ach so hochgelobten finnischen Band, okay musikalisch gab es nichts zu meckern, aber weder die Masse an Songs noch die Fanfreundlichkeit (die Fans durften nicht einmal mit bzw. alleine singen) wurden völlig außer acht gelassen. Meiner Meinung nach haben die Jungs einfach ihren Stiefel heruntergespielt und dabei völlig vergessen, dass sie ohne ihre Fans nicht dastehen würden wo sie momentan stehen.

Nils Manegold