Konzerte

Lotto King Karl & die Barmbek Dream Boys

13.September 2006

Ein Mittwochabend, mitten im September an dem einer der berühmteste Barmbeker Lottogewinner mit seiner Truppe die Stadt Frankfurt unsicher macht, ist sicher eine gute Gelegenheit sich das Spektakel anzusehen, denn wenn der Hamburger ein Konzert gibt, während seine Heimatmannschaft gerade in der Champions League kickt, muss es ja was werden.

Pünktlich um 9 Uhr ging's dann los auf der Bühne. Die Herren, sowie die zwei Damen begaben sich an ihre Positionen auf der Bühne, während im Hintergrund 'Three Lions' lief. ‚Mit der Sonne ins Meer' war dann quasi der Opener des Konzerts, der einiges an Wellen im Publikum schlug. Sieben Mann an Gitarren, Keyboard, Drums, Bass und Saxofon spielten munter drauf los, während im Hintergrund die beiden Damen auf ihrem Podest tanzten und die weiblichen Backing Vocals übernahmen. 'Bis der Arzt Kommt', 'Ikarus' und 'Lang lebe Kelly Trump' waren die nächsten Schmankerl, denn hier wurde ordentlich abgerockt, dann die Akustikgitarre ausgepackt und beim letzten Stück die Querflöte dazugeholt. Unterhaltung pur kann man da nur sagen und die Menge machte kräftig mit. Auch die zahlreichen Hamburg Fahnen im Publikum wurden immer wieder kräftig geschwenkt. 'Irgendwer Irgendwann' und 'Blankenese Lovestory' waren die zwei Song direkt vor dem genialen Basssolo von Frank Itt, der den Zuschauern wirklich alles gab was er hatte. Es war eine willkommene Abwechslung zu den, in jedem Song mehr als üppig auftauchenden, Gitarrensoli die sich teilweise über mehrere Minuten dahinzogen und dadurch immer mehr an Charme verloren. Nach 'Schwerelos' zollte die Band der Menge ein wenig Tribut, die immer wieder "Wir sind alle Hamburger Jungs" ansangen, indem sie selbst mal ein Stückchen mitspielten und mitsangen. Dann ging es mit ‚Am Tor Zur Weiten Welt' und ein wenig Akkordeon Unterstützung weiter, welches direkt zu '(Liebe ist...) wie Malaria' übergeleitet wurde. Es wurde kräftig mitgesungen, da der Refrain nach dem ersten Hören schon ins Blut der Anwesenden vor der Bühne überging. Nachdem sich alle einigermaßen ausgetobt hatten, gab es ein wenig Swing und Lotto King Karl stellte seine gesamte Band Mann für Mann und Frau für Frau vor.

Damit war etwa die Hälfte des Auftritts vorüber, das heißt aber auch, dass noch eine Hälfte kommen sollte. Eröffnet wurde die zweite Halbzeit mit 'Fußball und Dosenbier' und 'Wer wird deutscher Meister? (H-H-H-HSV!)', so wie es sich für Fußballbegeisterte Hamburger gehört. Anschließend kehrte etwas Ruhe ein und die Mundharmonika wurde zur Single 'Ich liebe dich' gespielt. Ein kurzer Abstecher in 'Knocking on Holsten Tor' brachte laute Begeisterungsstürme und Sangestiraden aus Richtung Publikum. Doch nun kam nur noch 'Mitten In Barmbek' bevor die Jungs das erste Mal die Bühne verließen.

Sie kamen mit Neuigkeiten vom Hamburgspiel wieder, die in der letzten Minute den Anschlusstreffer erzielten und so wenigstens einen kleinen Erfolg gegen Arsenal London erzielten. Nach einer kleinen Ansage über den Film von Deichkind wurde der Titelsong dieses Films, der eigens von Lotto King Karl konzipiert wurde, gespielt. Bis jetzt wurden alle Stücke von Lotto King Karl gesungen, aber Mathias Arp, seines Zeichens Gitarrist der Band, durfte auch ein Werk zum Besten geben, welches wohl 'Nur weil ich so hässlich bin' heißen dürfte. Ein Hammer von einem Titel stand als nächstes auf dem Plan, Hammer, weil der Name so lange geraten ist: 'Ich habe meinen Roller versehentlich im Klärwerk versenkt'. Ein Saxophonsolo sorgte für weitere Unterhaltung bis die letzten zwei Stücke der ersten Zugabe gespielt wurden: der Werbehit 'Keine Grenzen - keine Zäune' und der European Songcontest Titel 'Fliegen'.

Nun dachte man es wäre vorbei, aber sie kamen noch mal um dem Publikum wirklich was für ihr Geld zu bieten. Das melancholische 'Unten am Hafen' wurde mit einem fast 10-minütigen Gitarrensolo verlängert, das leider etwas zu viel des guten war, aber es kamen schließlich nur noch zwei weitere Songs. 'Hamburg' schloss das zweieinhalbstündige Konzert ab und alle Leute gingen zufrieden nach Hause.

Winfried Bulach