Knock Out 2013
Es jährte sich, dass sich die Metalgemeinde aus nah und fern in Karlsruhe treffen möge zum Hofieren folgender Bands und eines der größten Indoor-Festivals Europas: Kissin‘ Dynamite, Pink Cream 69, Lordi, Saltatio Mortis, Doro und Sabaton.
Pünktlich um 15.30 Uhr war Einlass und ebenso pünktlich begann Bernhard Weiss, seines Zeichens Sänger von Axxis, mit seiner Moderation, auch wie letztes Jahr. Um es im Fußballer Jargon auszudrücken, „Never change a winning Team“! Anzukündigen gab es Kissin‘ Dynamite, die erste von drei Bands insgesamt aus dem badischen Raum. Da die Fans aus vielen Himmelsrichtungen kamen, trat dieser Aspekt ein wenig in den Hintergrund und man konnte sich dem eigentlichen widmen, der Mucke…
Die Herren boten einen super agilen, aktiven Opener, auch die Fans gingen voll mit. Die halle war annähernd komplett gefüllt und das schon beim Opener des Abends, das war schon aller ehren wert und Ausdruck für den Stellenwert den diese Band hat. Klassischer Heavy Metal ist eben doch nicht tot, sondern lebt weiter und bei solchen Bands, kann es auch nicht anders sein, nimmt man dann zur Kenntnis, dass die Herren ihr neues Album an Bord hatten, „Money, Sex & Power“. Natürlich gab es auch das ein oder andere Liedchen davon. Es gab auf die Lauscher u.a. ‚Sleaze Deluxe‘, ‚Sex is War‘, ‚Welcome to the Jungle‘, ‚I will be King‘, ‚Operation Supernova‘ und zum Schluss noch ‚Money, Sex & Power‘. Die Zeit verflog wie im Fluge, geile Band, geile Fans, Sound war super ebenso die Lightshow – schon hier Dank an Sound- und Light-Crew!
Nachdem Umbau war es Zeit für Lokalkolorit die Zweite, PINK CREAM 69 waren an Reihe die Bretter beben zu lassen. Und sie taten, aber sowas von eindrucksvoll. Im Gepäck nicht nur das aktuelle Album „Ceremonial“ sondern auch noch ihren neuen Drummer, der seine Aufgabe prächtig (was sonst) erfüllte. Sie beglückten ihre Fans mit Songs wie ‚Special‘, ‚Talk to the Moon‘, ‚Welcome the Night‘, ‚Shame‘ oder auch ‚Wasted Years‘. Ein kleines Potpourri aus der langjährigen Bandgeschichte, viel Prog, viel Gitarre, viel eingängiger Gesang, viel Spaß, leider, fehlten mir die richtig fetzigen Songs. Diese wurden angedeutet aber die Oberhand behielten die progressiven Stücke. Dies interessierte die Fans kaum bis gar nicht, es wurde gebangt, gesungen und gefeiert was das Parkett hergab. Ein gelungener Auftritt, der mich bewegt hat, die guten alten Teile von ihnen nochmals oben auf den CD-Stapel zu legen und weiter zu schwelgen …
Etwas ungeheures, unmenschlich großes, plateauschuhmäßiges war nun dran den Verstand der Fans zu verwirren. Ein Eurovision Song Contest Sieger aus dem hohen Norden war nun dran die Halle zum Kochen zu bringen, LORDI unsere Monsterfraktion. Ein Hammer Gig, wie immer der Herren und der Dame. Gerade der Fronter war heuer sehr Kleidungsintensiv unterwegs, gefühlte 20ig Mal hat er seinen Dress geändert, das Grundmonster blieb aber die Umhänge etc. wurden variiert. So zum Beispiel einmal mit Santa Claus Umhang und Santa Bart, einem Sack und es gab tatsächlich Geschenke oder eine kleine szenische Umsetzung eines Liedes oder oder oder … Zu all diesem Geschehen gehörten u.a. folgende Songs: ‚We’re not bad fort he Kids‘, ‚Get Heavy‘, ‚The Riff‘ und jetzt kam schon einer der Songs ‚Who’s your Daddy‘, man glaubte schon jetzt ist Feierabend aber mit Nichten, es ging fulminant weiter mit ‚Raise Hell in Heaven‘, ‚The Chainsaw Buffet‘, ‚It Snows in Hell‘, ‚Blood Red Sandman‘, dann noch der Song, der diese Kombo so bekannt und erfolgreich gemacht hat ‚Hard Rock Hallelujah‘ und noch zwei weitere Songs. Unterm Strich ein richtig fettes Brett, auch an Sound und Lightshow, eine große Bürde an Animation, Gestik und Mimik und Faninteraktion, eine Hausnummer die die Band danach erst einmal erreichen musste und ob dafür der Lokalkolorit ausreicht …?
SALTATIO MORTIS waren dran, mit ihrem Fronter Alea, die Massen ähnlich zu verzücken, wie zuvor Lordi. Wie gesagt eine hohe Hausnummer und in meinen Augen gelang es Ihnen nicht ganz, am Set das sie gespielt haben kann es liegen muss es aber nicht, man weiß es nicht. Denn die Band gab alles, auch die Songs, gerade das so gelobte neue Album der Herren „Das schwarze Einmaleins“ war selbstverständlich mit einigen Songs vertreten, aber schaut selbst: ‚Früher war alles besser‘, ‚Idol‘, ‚Prometheus‘, ‚Hochzeitstanz‘, dann kam der sozialkritische Block der Setlist mit ‚Krieg kennt keine Sieger‘, ‚Wachstum über alles‘ und ‚Habgier und Tod‘. Dann gab es noch ‚Koma‘, ‚Sandmann‘, ‚Satans Fall‘, ‚Nur ein Traum‘, ‚Eulenspiegel‘ und zum Schluss nochmal eine Mitsingnummer ‚Spielmannsschwur‘. Danach war Schluss und man verließ mit Beifall und Lobeshymnen die Bühne …
Eine gewisse Nervosität stellte sich nun ein, eine Ikone der deutschen Metalgeschichte sollte nun ihren Auftritt zu ihrer 30-jährigen Existent-Tour haben, Durchbruch mit Warlock, dann DORO. Dementsprechend war man auch gespannt welche Songs die Grand Dame des Metals spielen würde, klar dass es sich hier nur um DORO Pesch handeln kann. Was man allerdings kritisch anmerken muss, ist dass ihre Lightshow doch sehr statisch, oldschool wirkte, also kein bombastisch, juhu 30 Jahre oder ähnliches. Das Vorstellen der Band hingegen war sehr gelungen, da eben auch noch einige langjährige Bandmember dabei sind wie der Drummer oder Basser. Auch schön war dass man Judas Priest aufleben ließ, anlässlich einer Erinnerung an das Jahr 1986, als sie mit Udo zusammen ‚Breaking the Law‘ coverten und so auch 2013. Außerdem gab noch auf die Ohren: 'Raise your Fist', 'Für immer', 'Burning Fire', 'Revenge', natürlich 'All we Are', 'Hellbound', 'Ich will alles' und 'Lovely in Black'. Die letzte drei genannten waren die Zugaben ...
Danach war Schluss für die Grand Dame, die nicht fertig wurde sich bei den Fans zu bedanken für den Support und alles, eine gute Show ging zu Ende, eine Show wie man sie von einer so erfahrenen Person erwarten durfte und die ihre komplette Erfahrung ausspielte und überzeugte, bis auf die genannte Befindlichkeit …
Der Headliner, der für Spaß, Spielfreude und Interaktion sich einen internationalen Namen erworben hat, mit Ruhm überhäuft wurde und zu recht eine der angesagtesten Bands zur Zeit des Metalzirkus ist, sollten nun den krönenden Abschluss bilden für dieses geile Festival. Bis hierhin also alles richtig gemacht, die Grundnervosität bei den Fans war auch vorhanden. Nun war das Feld bestellt und die Meute bereit für den Hauptgang: SABATON
Als Vorbereitung kam noch, als Eingewöhnung oder Einstimmung obwohl es dies gar nicht mehr bedurfte ‚Final Countdown‘ von Europe.
Wie eh und jeh stürmte man die Bühne und legte gleich mal ein Gewitter als Opener hin, eine der Sabaton-Hymnen ‚Ghost Divison‘, mal richtig amtlich eine 12 rausgehauen. Weiterhin beglückte man die Fans mit Interaktionen, egal ob man auf den Punkt „Noch ein Bier“ eingeht, bei dem Fans den Fronter „zwangen“ ein Bier auf Ex zu trinken oder als dieser bekanntgab, dass er sich bei zu viel Alkohol ausziehen würde, die Fans wieder selbigen Spruch skandierte. Man könnte auch die Sequenz nehmen, als der Fronter fragte ob die Band bestimmen dürfe was gespielt werde, woraufhin sich die Fans dagegen aussprachen. Er bot eine alternative an, die Fans sagen was als nächstes kommt, dann würde man wieder dem eigentlichen Plan folgen, wurde auch abgelehnt. Stattdessen kamen wieder die Bier Rufe auf. Dies umging man in dem man sagte, man müsse wohl ein Lied schreiben mit diesem Titel oder den Titel, den es schon umtexten, also immer wenn „Gott mit uns“ folgen soll, man einfach „Noch ein Bier“ singt – gesagt, getan. Dies sind nur ein paar Situationen, die zeigen wie gut die Band drauf war, dazu gab es noch folgende Songs auf die Ohren: ‚Panzerkampf‘, ‚White Death‘, ‚Swedish Pagans‘, ‚Uprising‘, ‚Gott mit uns‘, ‚Cliffs of Gallipoli‘, ‚Attero Dominatus‘, ‚Carolus Rex‘ und ‚Screaming Eagles‘ und und und
Wer bei dieser Show nicht glücklich wurde, dem ist nicht mehr zu helfen oder war schlicht auf der falschen Veranstaltung.
Letztendlich haben die Veranstalter ein sehr gutes und breit gefächertes Billing auf die Beine gestellt, passend zur Fächerstadt Karlsruhe. Die Location ist bekannt und wie immer gibt es keine negativen Punkte hierzu zu erwähnen. Auch die Fans wirkten sehr glücklich am Ende und man darf jetzt schon gespannt sein, wie das Billing für 2014 aussehen wird.
Die Bilder sind wie immer auf unserer Bilderpage zu finden: www.evilrockshard-gallery.net
Somit allen Fans ein frohes Weihnachts- und/oder Julfest und einen nicht zu nehmenden guten Rutsch ins neue Jahr!
Eure Roadcrew
Car Sten & Sybille