Konzerte

Knorkator

27.Mai 2004

Nachdem das Cafe Central sehr leicht zu finden war und wir ein etwas längeres Interview mit Alf Ator durchgeführt hatten, ging es direkt in den Konzertsaal. Um kurz vor zehn ging es dann planmäßig los. Das Anzeichen dafür war ‚Aeger Sum’, welches von CD abgespielt wurde. Auf der Bühne war ein „Schlagzeug“ für Alf aufgebaut worden, welches aus einem kaputten Becken und mehreren Plastikkanalrohren bestand. Passend dazu hatte Alf mehrere Klobürsten als Sticks, die er gekonnt einsetzte. Unterstützt wurden Alf, Stumpen und Buzz Dee von einem Bassisten und eine Schlagzeuger, weil natürlich nicht alles von den Drei gemacht werden konnte.

Der erste gespielte Song war ‚Kurz und klein’ der schon aus voller Kehle vom Publikum begleitet wurde. Die Singleauskopplung ‚Ich lass mich klonen’ traf ebenfalls auf eine große Resonanz, aber anscheinend ist Knorkator nicht die Band bei der es Bodysurfer gibt oder eine Circle Pit geformt wird. Direkt danach kam ‚Ich will nur fickn’, bei dem Alf seine Aggressionen freien Lauf lies. Er nahm einen riesigen Knüppel aus Plastik der wohl eine Füllung wie ein Boxsack hatte und schlug die Zuschauer in der ersten Reihe. Es war wohl ein Riesenspaß für ihn und es tat dem Publikum auch nicht weiter weh. „Etwas Hip Hop gefällig?“ war die Frage nach der Stumpen mit einem gigantischen Ghettoblaster aus Plastik auf die Bühne kam und damit ‚Try Again’ anfing. Es ist sehr faszinierend zu sehen in welche Höhen die männliche Stimme vordringen kann. Der Song unterstrich Stumpens Sangesfähigkeiten und jeder wusste warum er der Sänger bei Knorkator war. Nachdem der Erziehungssong (‚Schmutzfink’) gesungen wurde, musste sich das Publikum setzen um eine Lehrstunde zu erhalten. Die Lehrstunde beinhaltete natürlich den Satz des Pythagoras eingebaut in den Song ‚Wie weit ist es bis zum Horizont’. Dazu gab es eine visuelle Erläuterung durch lustige Zeichnungen auf einer Tafel. Danach gab Stumpen noch ein Liedchen im sitzen zu Gute, welches er selbst mit der Gitarre begleitete, die ihm seine „Kollegin“ (Buzz Dee) vor längerer Zeit gegeben hatte. Das Publikum selbst musste sitzen bleiben und ‚Ich hasse Musik’ einfach akzeptieren, während nebenbei noch Papierschnipsel aus einem Laubblasgerät auf die vorderen Reihen verteilt wurden. Da Knorkator sich nicht mit Kleinlichkeiten wie Papierschnitzeln zufrieden geben, gab es als Gag für diese Tour passend zum Lied „Mein Bäcker“ (Ma Baker) Brot welches ins Publikum gefeuert wurde. Danach gab es zum Abschluss noch ‚Die Narrenkappe’ und die Jungs verließen die Bühne.

Das Publikum wusste natürlich, dass das noch nicht alles sein konnte und verlangte die obligatorische Zugabe, die in Form von den beiden Klassikern ‚Böse’ und ‚Der Weg nach unten’ zum Besten gegeben wurde. 90 Minuten nach ‚Aeger Sum’ war das Ganze dann vorbei und man begab sich völlig enthemmt auf den Weg nach Hause.

Winfried Bulach