Die Space Rocker aus Dortmunder treffen, nun nach einer ersten Konzertverschiebung, in Frankfurt auf die Band Perle, die hier ihr Heimspiel geben. Schon vor Beginn der Show konnte ich mich kurz mit Felix und Stephan von Jelly Planet unterhalten und das feststellen was ich bei ihrer Musik gehofft und vor allem erwartet habe - sympathische Jungs, denen es wohl wirklich noch ums Musik machen und Spaß haben geht...
Im Keller des Nachtlebens in der Innenstadt von Frankfurt, hatten sich ein leider etwas spärlicher Haufen an Fans und neugierigen Fans in spe versammelt. Ich weiß nicht, ob es einfach nur an mangelnder Promotion lag, an dem nicht besonders großen Bekanntheitsgrad der Band, daran, dass das Konzert an einem Montag stattfand oder an dem verhältnismäßig hohen Eintrittspreis von 10 Euro. Perle betreten die Bühne, im Schlepptau die Frankfurter-Fan-Gemeinde. Mit deutschen Texten, wie sie nur wenige zustande bekommen und rockigen, gleichzeitig leicht verdaulicher Musik, konnten sie mich schnell überzeugen. Hier konnte man sofort Fans von nicht-Fans unterscheiden, denn jene die die Texte kannten, sangen fleißig mit. Perle's Songs drehen sich um Beziehungen, Liebe, Alleinsein, das Leben an und für sich - alles Dinge die jeder nachempfinden und vielleicht selbst schon das ein oder andere mal erlebt hat... So bald ich diesen Text beendet habe, werde ich doch mal schauen, wie ich am schnellsten an eine CD der Jungs drankomme, denn nicht nur für eine Newcomer-Band zeigten sie erstaunliche Qualitäten. Besonders gut gefiel mir die Trilogie, in der Sänger Per aus der Sicht dreier unterschiedlicher Personen eine Geschichte erzählt. Und obwohl beim letzten Lied eine Seite aus Per’s Gitarre sprang und er das noch während des Songs reparieren musste, blieben alle professionell und nahmen es mit Humor.
Nach der obligatorischen Umbau-Pause, ist nun der große Auftritt von Stephan, Alexander, Jens und Felix alias Jelly Planet dran. Dieses Konzert sollte den Zuschauern nicht nur musikalisch sondern auch visuell etwas bieten und genau dafür sollte eine ganz besondere Lightshow sorgen... Die Tour zu ihrem ersten Album „Food" wurde durch einige Schwierigkeiten begleitet, dazu gehört auch die oben bereits erwähnte Konzertverschiebung. Das vorher als „etwas spärlicher Haufen" bezeichnete Publikum bestand aus einer schwankenden Zahl von vielleicht 50-100 Leuten, wodurch die Stimmung nur sehr schwer aufkommen wollte. Was mir gefiel, war die Mischung, von jung bis alt, Alternativen und Anzugträgern - zumindest aufgefallen ist hier niemand! Auf CD können 5-minütige Songs manchmal schon etwas sehr „zäh" sein, erst live entscheidet sich meistens was wirklich gute Stücke sind... Ehrlich gesagt, war ich mir an diesem Abend nicht so sicher, im Nachhinein schieb’ ich es einfach auf den fast leeren Nachtleben-Keller, egal ob begründet oder nicht. Das Konzert beginnt und irgend etwas ist seltsam - erst nach einer Weile fällt mir etwas auf - während Sänger Stephan sehr ruhig und theatralisch wirkt, rockt Felix am Bass, und in mir kommt die Frag auf, wie so unterschiedliche Musiker es schaffen gemeinsam Musik zu machen, doch es scheint zu funktionieren... Sie spielen die bestens Songs von „Food" wobei natürlich Hits wie ‚Cosmic’ und ‚Anyway’ am besten ankommen. Live ist JP um einiges rockiger und durch die Lightshow die im Hintergrund passend zur Musik Bilder und Farbenspiele, schwimmende Fische und verwirrende Punkte bildet wird die Wirkung der Musik noch unterstützt. Leider haben sie es damit dann etwas übertrieben und stohlen den Jungs die Show. Ein kleines Highlight bildete ein Anti-Kriegs-Song den zu dieser Zeit wohl jede Band hatte. Bis auf ein paar Kleinigkeiten war es ein schönes Konzert mit 2 außergewöhnlichen Bands!
Verena Kuhn