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Evil Days

Label: Rivel Records (2007)

Mal wieder Neues aus Schweden. Hinter Heel verbergen sich Sänger Henriksson (Wisdom Call) und Gitarrist Marcus Elisson, die zusammen mit den ehemaligen Mitgliedern von Ramm ihre Debütscheibe "Evil Days" eingespielt haben. Auf diesem Album kommen auch einige Gastmusiker zum Einsatz, von denen Anders Zackrisson (sang das Nocturnal Rites Götteralbum "The Sacred Talisman" ein) noch der bekannteste sein dürfte.

Musikalisch bewegen sich Heel wie hunderte anderer Bands auch im hart umkämpften Melodic Hard Rock Sektor. Anlass zur Hoffnung, dass hier ein neuer Stern aufgeht, besteht jedoch nicht, denn Heel spielen den gleichen mainstreamlastigen Stoff, den man von vielen anderen Veröffentlichungen bereits kennt. Sicher sind die Songs ordentlich produziert und lassen auch an dem Können der Protagonisten keinen Zweifel aufkommen, aber vom Hocker reißen die Stücke wahrlich nicht. Die Songs versprühen nicht gerade das, was man Enthusiasmus nennt und wenn man einen dermaßen uninspirierten Chorus wie 'Stay' fabriziert (welches textlich durchaus berührt), ist eigentlich alles gesagt. Famos kommt lediglich 'Northern Light' rüber, dass in bester Happy Metal Manier endlich mal ein Ausrufezeichen setzt. Ansonsten klingen die Stücke einfach viel zu weich und lassen nur selten wirkliches Hard Rock Feeling aufkommen. Der Titelsong macht hierbei mal eine Ausnahme, sowohl durch die Melodieführung als auch den prägnanten Chorus. Während 'Heel' wie eine 80er Jahre Produktion klingt, könnte das Riff aus 'Blood Sacrifice' auch von Warlord stammen. Darüberhinaus ist das hohe Organ von Frontmann David Henriksson auf Dauer mit Sicherheit gewöhnungsbedürftig. Die Tatsache, dass man mit 'Always' fast schon eine Pop-Ballade aufgenommen hat (wenn auch keine schlechte), passt irgendwie ins Bild.

Entgegen dem Albumtitel verfahren Heel auf dieser Scheibe alles andere als Evil und dürften es mit dem Gezeigten schwer haben, sich damit Gehör zu verschaffen. Bestenfalls Durchschnitt.

Oliver Bender