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A Rock Opera - A Human Into Dreams World

Label: Frontiers Records (2002)

Im Vorfeld geisterten bereits einige Namen in der Gerüchteküche umher für die mit Spannung erwartete Rock Oper „Genius“ des italienischen Gitarristen Daniele Liverani. Erfreulicherweise konnten für dieses Projekt eine Vielzahl von bekannten Gaststars engagiert werden, so dass sich die Setlist wie das Who is Who der Metalszene liest. Mit dabei sind u. a. Mark Boals (ex-Malmsteen), Lana Lane, Chris Boltendahl (Grave Digger), Steve Walsh (Kansas) und Oliver Hartmann (At Vance). Bis auf die Drums hat Daniele Liverani alle Instrumente selbst eingespielt. Bei den oben erwähnten Namen kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen und dementsprechend präsentiert sich „Genius“ in einem Gewand aus zauberhaften Stimmen und majestätischen Klängen. Die Geschichte dreht sich um die Entstehung menschlicher Träume, in der die Hauptfigur Genius in einem Paralleluniversum ständig neue Dinge entdeckt und unbekannten Wesen begegnet. Dieses Album hätte man getrost auch als Musical aufführen können, denn obwohl die Rock und Metalpassagen nicht zu knapp sind, ist auch für den normalen Musikfan jede Menge Hörgenuss vorhanden. Die progressiven Grundzüge sind allgegenwärtig und treten vor allem im Opener ‚Without Me Today’ im Mittelteil und gegen Ende zum Vorschein. Faszinierend an diesem Konzept ist jedoch, dass jeder Song eine bestimmte Stimmung widerspiegelt und dennoch offen ist für stilistisch vielseitige Elemente. ‚Paradox’ beispielsweise beinhaltet sehr viel Chaos und Hektik, während jedoch der Refrain einen starken epischen Charakter aufweist mit bombastischen Chören, ‚The Glory Of Our Land’ ist hingegen sehr düster und aggressiv gehalten, ‚All Of Your Acts’ könnte man fast schon im Pop Bereich ansiedeln. Trotz dieser Vielseitigkeit und Verspieltheit geht der Faden nie verloren, sodass man sich in den Weiten der Story nicht verliert. Zwischen den einzelnen Songs erläutert ein Erzähler kurz den weiteren Verlauf, sodass ein fließender Übergang vorhanden ist. Auch wenn das Konzeptalbum als Ganzes überzeugt, möchte ich zum Schluss noch auf zwei Stücke hinweisen. ‚The Right Place’ ist eine überragende Ballade mit einem herrlichen Gesangsduett zwischen Mark Boals und Lana Lane, deren Stimmen einen gewissen Zauber verbreiten. ‚There’s A Human’ besticht durch seinen Speed, fast ein klassischer Powermetalsong, den genialen Oliver Hartmann und die teils mehrstimmig gesungenen Backgroundvocals.

Genius „A Human Into Dreams World" ist der erste von drei Teilen, der Lust auf mehr macht. Musikalische Extraklasse und fantastische Sänger verleihen diesem Werk einen würdigen Rahmen.

Oliver Bender






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