Reviews

Satrap

Label: Twilight Records (2003)

Probieren geht über Studieren. Wer könnte das besser beurteilen als die Norweger von Gaia Epicus. Seit der Bandgründung 1992 hat man sich bereits an diversen Musikstilen und Bandnamen versucht. Angefangen hat man mit Punk Rock, weiter ging’s mit Trash Metal bis man schließlich über Hard Rock beim Melodic Metal hängen geblieben ist. Genauso wenn nicht noch munterer ging es bei den diversen Namen der Combo zu, bis man auch hier seit 2001 auf ein wenig Kontinuität bauen kann. Das die Skandinavier wohl gern den unkonventionellen Weg gehen, erklärt wohl auch den Plattenvertrag mit einem portugiesischen Label. Letztlich hat man es doch fertig gebracht, dass erste Album auf den Markt zu bringen, „Satrap“ nennt sich das Debüt und soll angeblich besten Powermetal verkörpern. In Japan hat das Teil schon für Aufsehen gesorgt, aber über deren Hang zu Begeisterungstürmen, wo keine angebracht sind, besteht nicht erst seit gestern Diskussionsbedarf. Prominentestes Mitglied der Band ist TNT Bassist Morty Black, der einige Male mit seinem Können schöne Rhythmussektionen beisteuert. Letztlich kann aber auch er nicht darüber hinweg täuschen, dass Gaia Epicus nur eine von vielen Bands sind, die sich im Powermetalbereich unbeachtet tummeln. Stilistisch würde ich die Norweger zwischen den alten Helloween und Gamma Ray einordnen. Die Songs sind überwiegend im Uptempobereich angesiedelt und erinnern teilweise an die Speed Metaler von Dragonforce. Sänger Thomas C. Hansen ist kein Schlechter, aber auch keiner, der einer Band ein markantes Gesicht verschafft. Mir persönlich gehen die Keys zu oft auf den Senkel, teils sind auch die Instrumentalphasen zu langatmig ohne wirklich berauschendes abzuliefern (z. B. ,Innovation’). Sehr gut ausgefallen sind der Opener ,Keepers Of Time’, das speedige ,Cyber Future' sowie das hymnische ,Freedom Calls'. ’ Bei ,Star Wars’, kann man witzigerweise auch die Filmmusik heraushören. Produziert wurde die Scheibe übrigens in den Finnvox Studios, in denen auch schon Nightwish und Stratovarius zu Gast waren, am Sound gibt es dementsprechend auch wenig zu meckern.

Gaia Epicus sind eine Band mehr im Dickicht des Powermatldschungels. Wer auf Gamma Ray und Helloween steht, kann ja mal reinhören.

Oliver Bender