- Everything Is The Same
- The Other Side
- I Spy
- Spend Spend Spend
- Whole New World
- Just Another Day
- Legend
- Still Waters
- Metropolis
- Don't Mess Around
- Zeitgeist
- Don't Talk Of Me
- I Spy
- Emergency
- London
Label: Wacken Records (2008)
Sie gehörten zu dem Mitbegründern der NWoBHM und kickten mit ihrem stark von Punk und klassischem Hardrock beeinflussten Sound kräftig in jeden spießbürgerlichen Hintern. Das Besondere an dieser Band war, dass es sich um die erste rein weibliche Heavy Metal Band der Welt handelte (wenn wir jetzt einmal die stark vom Glam geprägten Runaways weglassen….). Unsterblich wurden sie in der Metalgeschichte, als sie mit ihren Labelmates von Motörhead 1981 die mittlerweile legendäre „St Valentine’s Day Massacre“ EP aufnahmen. Das war Ausdruck einer Freundschaft zwischen Lemmy & Co und den vier Mädels, die sich bis heute gehalten hat.
Im letzten Jahr starb Kelly Johnson, die Originalgitarristin nach einem längeren Krebsleiden. Davon ließen sich die verbliebenen Grazien nicht entmutigen und nahmen mit Jackie Chambers als neuem Mitglied diese Scheibe zum 30.(!) Bandjubiläum auf. Und was soll ich sagen? „Legacy“ rockt mit dem fettesten Sound, den Girlschool jemals hatten. Auch die Recken von Motörhead –sowohl ehemalige als auch aktuelle- ließen es sich nicht nehmen, das Studio der alten Freundinnen aufzusuchen. Phil Campbell gastiert auf zwei Songs, Fast Eddie Clarke auf der Motörhead Coverversion „Metropolis“ und Lemmy singt die Nummer „Don’t Talk To Me“, spielt Bass und als Gag auch noch Triangel. Als sei das noch nicht genug der Ehre, hauen auch noch die Twisted Sister Heroen J.J. French und Eddie Ojeda jeweils noch ein Solo raus. Im Sektor der Bonustracks gibt es dann noch eine Version der Girlschool Songs „I Spy“, die von keinem Geringeren als Ronnie James Dio intoniert wird und deren Riff vom Riffgott himself, Tony Iommi, veredelt wird. Klasse. Die beiden anderen Bonus Tracks sind die vormals nur als Download Single erhältlichen Songs „Emergency“ und „London“.
Eine kleine kritische Anmerkung hätte ich noch zu machen: Da „Legacy“ zumindest mich über die gesamte Länge musikalisch überzeugen kann erscheint es mir fraglich, ob man wirklich die Asche der verstorbenen Gitarristin im Song „Everything’s The Same“ als Percussioninstrument hätte einsetzen müssen. So stehts nämlich auf der CD Info. Kein Witz. Oder vielleicht doch? Wenn ich die Mädels demnächst interviewe werde ich sie mal darauf ansprechen! Versprochen.
Frank Scheuermann