Reviews

Evil Comes...Alive DVD

Label: Escapi Music Group (2004)

Quizfrage: Wie viele Alben haben Force Of Evil veröffentlicht? Richtig: Eins. Wer das beantworten konnte, für den dürfte Frage Nummer zwei schon etwas anspruchsvoller sein: Wie viele Konzerte hat die Band bis zur Aufnahme dieser Live DVD absolviert? Na... genau: Ein einziges! Das war wohl schon Grund genug gleich allen die Möglichkeit zu geben, sich den zweiten Gig ins heimische Wohnzimmer zu holen. Ob sich das lohnt, schaun mer mal.

Das Teil wurde wie gesagt in einem Club in Stockholm aufgenommen und enthält 11 Tracks. Hierbei hatte die Band Gelegenheit, ihr erstes Album fast vollends durchzuspielen. Da es sich bei Force Of Evil um eine kleine All Star Combo handelt (Mitglieder von King Diamond und Mercyful Fate) gibt’s spielerisch auch rein gar nix auszusetzen. Interessant ist vor allem das Gitarrengespann Denner/Shermann, dass von seine Art zu spielen nicht unterschiedlicher sein könnte. Michael Denner bevorzugt eher das weichere Spiel während Hank Shermann einen aggressiveren Stil pflegt. Dennoch passen die beiden gut zusammen. Gut bei Stimme ist auch Sänger Martin Steene der auch auf dieser DVD sein Potential darbietet. Die Songs rocken durchweg die Bude, vor allem der Opener ,The Calling’ ist ein sehr geiler Heavy Metal Track älterer Prägung. Nichtsdestotrotz merkt man der Truppe den zweiten Gig deutlich an. Lediglich Basser Hal Patino versprüht ein wenig Feuer auf der Bühne, die beiden Gitarristen erfreuen sich am eigenen Spiel während Martin Steene relativ zurückhaltend sein Werk verrichtet. Die Fans kommen gegen Ende etwas aus ihrem Kanninchenbau heraus ohne jedoch großartig auszuflippen. An der Performance kann man sicherlich noch arbeiten.

Ein Bonusteil hat die DVD auch noch zu bieten. Hier wird u. a. in zwei Interviews erklärt warum Hank Shermann sehr freizügige Damen an der Wand hängen hat deren Posen zum Teil für die DVD kaschiert wurden. Neben einer Fotogalerie, einem Studioreport und einer Biographie dürfen, um das Werk vollständig zu machen, natürlich auch nicht ein paar Mitschnitte des ersten Gigs fehlen. Wer hierbei über das schlechte Bild und den schlechten Ton hinwegsieht, findet vielleicht auch noch was dran, was ihm gefallen könnte.

Die Band hat ein gutes erstes Album veröffentlicht und mit Sicherheit Potential zu mehr. Warum man deswegen trotzdem gleich so ein Teil veröffentlichen muss bleibt mir trotzdem ein Rätsel. Deshalb wirft diese DVD eigentlich nur eine Frage auf: Wer soll das kaufen?

Oliver Bender