- Double X Minus
- King Of The Hill
- Art Of Cope
- Purity O1
- Freedom?
- Sympathetic Climate Control
- Untitled
- Syndrome Down
- Breathe Machine
- The Infinity
- Aspire, Inspire
Label: Roadrunner Records (2002)
´Five´ = die vier Elemente ergänzt durch den menschlichen Geist
´Pointe´ = Bestimmungsort
´O´ = rundet den Bandnamen ab...
In dieser Art definiert sich der etwas fremde Bandname der 6 Nu-Metaler aus Chicago, die mit „Untitled“ die erste nicht in Eigenregie veröffentlichte Scheib der breiten Öffentlichkeit präsentieren, zuvor wurden nur zwei Silberlinge von den 5 Jungs und dem Gitaristenmädel Sharon Grzelinski selbst promoted. Herausgekommen ist eine riesige Mischung, die sich anschickt, eine Masse von Leuten zu begeistern. Nehmen wir als Beispiel den Opener ‚Double X Minus’, klassischer Nu-Metal-Headbanger Beginn abgelöst durch unmelodischen, zum Teil abgehackten Gesang unterlegt mit gelegentlichen aggressiven Background Vocals, die dem ganzen eine besonders feine Note, nämlich das ´Prädikat: wertvoll!´ verleiht. Der Song ist extrem facettenreich, Grindcore, Hardcore-Parts, eine Mischung aus Rage Against The Machine und ein bisschen Machine Head. Rührt man das Ganze herum und lässt es eine Weile kochen entsteht ein höchst interessantes Lied, was Lust auf mehr macht. ´Mehr´ ist im diesem Sinne der folgende Song ‚King Of The Hill’, welcher leider aber nicht an das hohe Niveau des Openers herankommt, da das Lied im Ganzen nicht die Power überträgt, die man vom Vorgänger gewöhnt war. Leider verhält es sich ähnlich mit ‚Art Of Cope’, welcher etwas unausgereift klingt und keine Abwechslung an den Tag bringt. Fremdartig kommt dann ‚Purity O1’ anfangs durch die Boxen, um dann in einem Gewitter von Aggression und Härte zu enden, was zum Abbau von Wut wie geeignet erscheint. Ohne Frage gehört der Song aber zu den Top-Liedern der CD. Für alle, denen das Gefühl auf der CD zu kurz kommt, haben Five Pointe O mit ‚Sympathetic Climate Control’ einen gemäßigten Song mit relativ gefühlsbetontem Gesang, einer verletzlichen Atmosphäre und wie fast in jedem Track periodisch wiederkehrenden Reingegröhle aus dem Background. Der vor allen anderen anzusiedelnde Song der CD ist aber meiner Meinung nach ‚The Infinity’, welcher auch auf dem OST von Resident Evil vertreten ist und langsam auch das Ende der CD einleitet, da nur noch der Rausschmeißer ‚Aspire, Inspire’ folgt, der durch ein 7-Minütiges Instrumental eingeleitet wird, um dann den Hörer noch 4 Minuten in eine atmosphärische Klangwelt mit hohem Gesang zu entführen.
„Untitled“ ist eine gute CD, für die es sich in jedem Falle lohnt, Geld auszugeben. Mit dem Ende der CD aber ist eventuell die Möglichkeit gegeben, dass ein wenig Langeweile im Hörer entstehen kann, da Five Pointe O in ihren Songs das Gerüst nie großartig verändern und somit mit längerer Hördauer möglicherweise uninteressant für die Audienz werden. Trotzdem kenne ich kaum eine Band, die soviel Dramaturgie in harten Songs aufzeigen können wie Five Pointe O, deshalb kann ich nur allen Nu-Metal Fans, die Background in den Songs hören und sehen wollen Five Pointe O auf jeden Fall im Hinterkopf zu behalten!
Thomas Schmitt