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No. 3

Label: SPV (2003)

Bill Steer??? Eigentlich sollte es ob dieses Namens eigentlich bei jedem Fan derber Klänge sofort klingeln, lieferte der gute Mann doch den Gitarrensound für Göttergaben wie Necroticism (Carcass, zusammen mit seinem genialen Partner Michael Amott, (Gitarrist und Mastermind von Arch Enemy)) und Scum, bzw. From Enslavement to Obliteration (Napalm Death).

Wer aufgrund Steer’s Biographie jetzt aber eine Knüppelscheibe erwartet, liegt gänzlich daneben. Genau wie sein singender Kollege Lee Dorian (Ex-Napalm Death / Cathedral) hat Bill Steer das Death- / Grind-Genre verlassen, um sich auf ursprünglichen Rock zu konzentrieren. Während bei Lee Dorian die Vorliebe für Bands wie Black Sabbath durchscheint, scheint Bill eher von Acts wie alten Deep Purple (man beachte den Orgelsound), Led Zeppelin und dem ollen Jimmy Hendrix beeinflusst. Und man merkt der Platte zu jeder Zeit an, dass er sich in seiner neuen (alten?) Umgebung pudelwohl fühlt. „No. 3“ - die beiden Vorgänger sind mir leider gänzlich unbekannt - klingt wirklich wie ein gut erhaltenes Relikt aus den Siebzigern, das mit allen Trademarks der damaligen Zeit aufwartet, ohne dabei aber irgendwie angestaubt zu klingen. Dass damit intolerante Death Metal-Heads, die Bill nur auf seine Mitarbeit bei oben erwähnten Bands reduzieren, nichts anfangen können, scheint dem (übrigens sehr gut) singenden Gitarristen ziemlich egal zu sein, so dass „No. 3“ wohl eher was für ältere Semester ist, die noch wissen, in welcher Zeit Metal geboren wurde. Trotzdem dürfen aber auch gerne alle anderen mal in die Platte reinhören und sich von Hook-Monstern wie ‚Cross The Line’, ‚Dream Ride’ oder dem überragenden ‚Friend’ überzeugen. Eine sehr coole Zeitreise erwartet euch!

Michael Meyer






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