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Ride

Label: Membrane Records (2006)

Fair Haven wurde 1998 gegründet. Das multikontinentale Quartett wurde ursprünglich als Trio gegründet, fand aber 2001 Verstärkung im zweiten Gitarristen Bernie. Bis dahin fanden schon zwei Platten den Weg auf den Markt. Nach dem dritten Album folgten dann Touren in der Schweiz und in Kanada, ein TV-Auftritt in Kanada und Radio-Plays in beiden Ländern. 2004 haben die Jungs es dann auf das Openair Tufertschwil, einem der größten Festivals in der Schweiz, geschafft. Letztes Jahr ging es ins Studio um den vierten Longplayer einzuspielen bei dem Darren Grahn den Job des Produzenten übernahm. Mal sehen, ob Ride hält was es verspricht…

Melodisch und mit Ohrwurmcharakter präsentiert sich Fair Haven gleich zu Beginn von "Ride". In ‚Life Changes' ist nicht die Härte vorhanden, die man erwartet wenn man die Bezeichnung Melodic Hard Rock hört. Dafür ist das Stück, genau wie sein Nachfolger ‚Into The Unknown' sehr melodiös und strotzt nur so vor Talent an den Instrumenten. Der Gesang ist so, wie man ihn bei Melodic Rock erwartet: Keine Reibeisenstimme, sondern auf ein Ziel gerichtet und vor Willenskraft überlaufend. Der vom Albumtitel erwartete Ritt geht bei Track Nummer Vier direkt in die Sonne (‚Ride Into The Sun'). Es geht in gemächlichem und entspannendem Tempo voran und man bekommt genug Gelegenheiten geboten, selbst einen Teil der Lyrics durch die Hooklines zu übernehmen. Etwas ungewöhnlich ist die Pause durch ‚Polish My Ferrari', denn dieses Stück ist ein reines Klavierinstrumental, das die übrige Gitarrenmusik etwas unterbricht, aber dennoch ins Konzept hineinpasst, weil es so kurz ist. Der nach ‚No One's Home' folgende Titel ist ebenfalls ein Pausenfüller, nur diesmal ist es ein Gitarreninstrumental. Scheinbar soll das eben genannte Werk durch beide Pausen hervorgehoben werden. Er zeichnet sich durch seine Vielfältigkeit und auch den Einsatz des Klaviers aus. Hier scheint die Truppe ihre ganze Kreativität ausgelebt zu haben. ‚Before The Dawn' schließt die Scheibe versöhnlich ab und lässt den Hörer mit guter Laune und positiven Gedanken zurück.

Freunde melodischer Musik sollten sich die Scheibe unbedingt mal zu Gemüte führen, denn Fair Haven haben Einiges auf dem Kasten.

Winfried Bulach