Label: earMusic (2018)
Nach Mr Moonlight von 1994 haben Foreigner es geschafft, eine einzige neue Studioscheibe (Can't Slow Down) mit überaus respektablem neuem Material auf den Markt zu bringen. Trotzdem erscheinen im Schnitt alle zwei bis drei Jahre Scheiben mit Neueinspielungen der Klassiker mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen: Mal einfach so, dann im Akustkgewand, dann live.
Nun das. War klar. Ein Orchesterdings hat ja noch gefehlt. Gedanklich bin ich schon wieder die Einkaufsliste für die kommende Woche durchgegangen.
Was solls. Wenn sie schon mal da liegt, dann kann man sie ja auch mal auflegen. Und siehe da: Das klassische Intro macht Laune. Dann kommt mit "Bkue Morning, Blue Day" der erste Semiklassiker. Er überrascht mit dem Riff von Black Night von Deep Purple, das zum Ende hin über den Song gelegt wird (eigentlich eine Nummer von den Blues Magoos, aber egal... :-)) Das Teil beginnt mir Freude zu bereiten. Gut, es gibt die typischen Nummern, bei denen es ein Viertel Jahrhundert Übung in tranzendentaler Meditation erforderlich macht, die Skiptaste nicht zu berühren - ihr ahnt, was ich meine.
Aber in der Summe funktionieren Orchester und Chor. Sie erweitern unpenetrant den Sound und treten angenehm in den Hintergrund, wenn wie bei "Juke Box Hero" ein wenig gejammt wird.
Diese Liveaufnahmen waren ein schöner neuer Farbtupfer, aber jetzt wird es endlich wieder Zeit für ein echtes neues Werk von Foreigner.
Frank Scheuermann
9/10