Label: Repertoire (1970/2017)
Chris Farlowe ist eine Institution. Der umtriebige Sänger hat seit dem Start seiner abwechslungsreichen Karriere mit fast dem gesamten who is who der britischen Rock- und Bluesszene gespielt. Größten Ruhm erlangte er wohl wegen seiner Mitwirkung bei den progressiven Jazzrockern von Colosseum, bei denen er von 1970-72 und seit ihrer Reunion 1995 in Lohn und Brot stand. Daneben war er bei Atomic Rooster und sorgte für herabhängende Unterkiefer mit seinen Beiträgen zu Jimmy Pages erstem Soloalbum "Outrider" 1988 (vor allem "Hummingbird" lässt mich heute noch ungläubig den Kopf schütteln wegen seiner Stimmgewalt - reinste Gänsehaut!).
Mit R'n'B und Soul hatte Chris Farlowes Karriere in den 60ern begonnen. Als er dann 1970 die Band The Hill traf, wollte er mehr ins prohressive Rocklager wechseln. Und wie er es tat!
"From Here To Mama Rosa" blieb leider der einzige Ausflug mit dieser genailen Truppe, da er sich direkt nach der Veröffentlichung auf den Weg zu Colosseum machte.
Wer auf frühen Progressive Rock mit extrem geilem Soulgesang steht, der kommt hier trotz kleinerer Schwächen im Detail nicht vorbei. Der Mann mit der gigantischen Stimme (und der Bühnenpräsenz von Herman Munster) liefert hier (wie eigentlich immer!) ab. Sensationell, dass es endlich auch diese Pkatte in einer vernünftigen Edition gibt!
Frank Scheuermann
9/10