Reviews

French, Peter
Ducks In Flight

Label: Repertoire (1978/2017)

Ihr galubt gar nicht, wie dankbar ich dafür bin, endlich diese Rezension schreiben zu dürfen. Seit Jahrzehnten schon kenne ich die GENIALE erste und bislang einzige Soloplatte des legendären britischen Ausnahmesängers Peter French. Peter wer? Wundert mich nicht, dass der Löwenanteil von Euch noch nie von ihm gehört hat, da Peter French neben einer unfassbar geilen Stimme auch über ein anderes, wohl weniger beliebtes Talent verfügt und schon immer verfügt hat: Sich Superbands immer zu genau dem ungünstigsten Zeitpunkt zum Einstieg auszusuchen.

Neben seiner eigenen psychedelisch-bluesigen Hardrockband Leafhound (legendäre 1972er Scheibe "Growers of Mushroom"), trat er Atomic Rooster bei, um deren wohl beste Platte "In Hearing of..." einzusingen. Danach ersetzte er Rusty Day bei den Powerbluesern Cactus, kurz bevor diese sich auflösten. Und ob es international betrachtet die rrichtige Idee war, sich danach Mitte der 70er Jahre der handwerklich brillanten (aber kommerziell eher mäßigen) deutschen Band Randy Pie anzuschließen, sei einmal dahin gestellt.

Mit "Ducks In Flight" schien er damals alles richtig zu machen: Ein großes Label (Polydor), grandiose Songs, DIESE Stimme und eine Band, die aus Kenny Jones (Small Faces, Faces, The Who), Micky Moody (Juicy Lucy, SNAFU, Whitesnake, Young & Moodey, Moody Marsden Band etc), Brian Robertson (Thin Lizzy, Motörhead, Mona Liza Overdrive), Tim Hinkley (Jody Grind) und Dave Marquee (Eric Clapton) bestand.

Eigentlich war alles bestens - und der aufkeimende Punk und New Wave verkackten alles. Das ändert aber nichts daran, dass diese Scheibe fast alles andere in den Schatten stellt, was damals so an bluesigem Hardrock auf den Markt geworfen wurde. Brian Robertson spielt seine Licks und Soli so dreckig wie nie zuvor und nie wieder im Leben. Diese längst überfällige Veröffentlichung gehört in wirklich JEDE Hardrocksammlung, die auch nur annähernd ernst genommen werden möchte. Keine Zweifel: Mindestens 10 Punkte hierfür!!!!!

Frank Scheuermann

10/10