Reviews

Fire
The Magic Shoemaker

Label: Esoteric Recordings (1970/2009)

Auch wenn es einige von Euch mittlerweile nicht mehr lesen wollen, ich stehe dazu: Vor etwa vierzig Jahren war die Rockszene so kreativ und aufgeschlossen, wie nie wieder danach. Erst in den letzten Jahren erkennt man wieder Mut zur Verbindung gänzlich unterschiedlicher Musikrichtungen und auch eine breite Käuferschicht, die das zu finanzieren gewillt ist. Aber selbst jetzt erscheint ein Unternehmen, wie es die britische Band Fire 1970 gewagt hat recht spektakulär. Okay, zugegeben, es gab schon mehrere Rockmärchen (die z.T. auch sehr erfolgreich waren, man denke nur an Peter Maffays Tabaluga-Reihe), aber eine so stringent durchgezogene Nummer, wie sie Fire im Märchen von ihrem Zauberschuster abgeliefert haben, inklusive Erzählstimme mit fragenden Kindern dazwischen, psychedelischer Musik in Reinform und Swords And Sorcerer Stimmung, habe ich seitdem nicht mehr zu hören bekommen. Leider verkaufte sich die gute Scheibe damals so gut wie gar nicht und die Luft war für die beteiligten Musiker anschließend raus, so dass Fire sich nach nur einer Veröffentlichung (bzw. noch zwei Singles, die mit ihren vier Songs als Bonustracks mit draufgepackt worden sind) schließlich vorzeitig auflösten.

Was bleibt, ist eine tolle und mutige Scheibe voller Highlights für Freunde abgedrehter Gitarrensounds und cooler Ideen, zumal es manchmal so klingt, wie es "Sgt. Pepper" leider nie geschafft hat (und das sage ich als einer, der die Beatles über alle Maßen schätzt). Applaus für eine überraschende Wiederveröffentlichung!

Frank Scheuermann






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