Reviews

Destroy

Label: Nuclear Blast (2004)

Hui, das ist mal was Feines. Das neue Album von Ektomorf ist raus, und wartet nur darauf gehört zu werden. Ein starkes Werk, das ich übrigens jedem ans Herz legen will, der gute Knüppel Musik mag. Ektomorf sind beeindruckend. Das Quartett aus Ungarn tritt ordentlich aufs Gaspedal und gibt einfach alles auf seinem Neuling „Destroy“. In ihrem Heimatland haben die vier Jungs, durch ihre vorigen Alben und Dutzende große Auftritte, bereits Kultstatus erlangt. Sie verbinden geschickt die Aggressivität, Geschwindigkeit und Energie des Hardcore mit dem Groove des Metal und einer stark emotionaler Seite aus dem Gipsy Folk. Was dabei herauskommt nennen Ektomorf Thrashcore, der vor allem an Sepultura und Soulfly erinnert. Mit Songs wie ‚Destroy’ kann der Vierer auf jeden Fall Crossover Düster-Größen wie Korn das Wasser reichen. Das Album Destroy ist schon das insgesamt fünfte der seit 1994 zusammenspielenden Combo, und in Deutschland unter Nuclear Blast erschienen. Was mich weiterhin überzeugt, ist, dass das Gesamtwerk nicht nur massiv produziert wurde und intensiv rüberkommt, sondern auch trotz aller Brachialität mit einer überraschenden Varianz auftrumpfen kann. Während ‚A.E.A.’ noch kräftig die Windmühle antreibt ist ‚From My Heart’ eine angenehme Ballade, die sehr von traditionellen Roma Einflüssen lebt. Die Texte sind sozialkritisch und sehr anti-rassistisch. Sie befassen sich oft mit der Diskriminierung und den Vorurteilen gegenüber der Roma Minderheit, welcher der Sänger angehört.

Im Laufe dieses Jahres wird man auch auf deutschen Bühnen einiges von Ektomorf zu sehen bekommen, da sie unter anderem bei Wacken und auf dem Full Force Festival auftreten werden.

Tim Ruhl