Reviews

Burning Down The Opera Live

Label: AFM Records (2003)

Edguy ist eine der Bands, die ich mit am häufigsten live gesehen habe. In nachhaltiger Erinnerung ist mir hierbei das erste Mal geblieben. Die Hessen tourten damals mit Hammerfall und machten in der mittlerweile abgerissenen Hafenbahn halt. Beim ersten Act Avalon ging es im Publikum noch recht gediegen zu, doch als Edguy die Bühne betraten, ging das Gedränge los und jeder versuchte sich den besten Platz zu sichern. Schon damals waren Edguy mehr als ein normaler Support und nicht wenige dürften wegen ihnen gekommen sein. Das ist jetzt mittlerweile 5 Jahre her, die Hessenbuben sind längst zu einer der deutschen Hoffnungsträger in Sachen Heavy Metal aufgestiegen, Mastermind Tobias Sammet sorgte auch mit seinen Avantasia Projekten für viel Begeisterung. Dieser Aufstieg dokumentiert auch die erste Welttournee der Band, die zwischen 2001 und 2002 stattfand. Auf der besagten Tour wurde nun auch das erste Live Album der Band mitgeschnitten.

„Burning Down The Opera Live“ enthält zwei Scheiben mit über 100 Minuten Edguy Songmaterial. Soundtechnisch kommen die Stücke sehr gut rüber (vor allem Basser Tobi Exxel wirkt enorm präsent), die Reaktionen des Publikums wurden ebenfalls sehr gut eingefangen. Die vielen Shows merkt man der Band auch spielerisch an, die enorm routiniert wirkt. Jedem Edguy Konzertbesucher dürften die meisten Tracks ein Begriff sein, erfreulicherweise wurden jedoch auch Songs berücksichtigt, die nicht allzu oft im Live Repertoire vorkommen wie z. B. ‚Inside’ oder ‚Solitary Bunny’. Das hat das Publikum jedoch auch nicht davon abgehalten, die erstgenannte Ballade mitzugrölen, so dass Tobias bei diesem Stück seine ganz persönlichen Chorstimmen hatte. Richtig schlecht hab ich den Sänger auf der Bühne sowieso noch nicht erlebt. Ein verfehlter Ton ist auch ihm schon untergekommen, aber auf dieser Scheibe ist nichts davon zu hören, auch schwierige Songs wie ‚Save Us Now’ bringt der Spaßmann routiniert über die Bühne. Tobis Sprüche und Singcontests gehören ja mittlerweile zu Edguy wie der Topf zum Deckel, davon gibt’s auch auf dieser Scheibe reichlich. Einmal mehr erwähnenswert ist ‚Pharao’, das wie schon in Wacken in einer fast 15-minütigen Version gespielt wird, ein atemberaubendes Epos. Logischerweise darf auch das Meisterwerk ‚Avantasia’ nicht fehlen, bevor die CD standardmäßig mit ‚Out Of Control’ ausklingt.

Leider lag mir nur eine Songauswahl der Doppelscheibe vor, so dass eine vollständige Bewertung schwierig ist. „Burning Down The Opera Live“ vermittelt auf jeden Fall die typische Edguy Live Atmosphäre. Wer die Band schon mal gesehen hat, weiß wovon ich spreche, von daher sollte dieses Album in keiner Sammlung fehlen.

Oliver Bender






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