Reviews

Regeneration

Label: Locomotive Music (2002)

Denkt man an Easy Rider, fällt einem sicherlich spontan der Bikerfilm schlechthin mit Dennis Hopper ein, den man mit Fug und Recht in die Kategorie Klassiker einordnen kann. Warum also ein Review? Filmkritiken werden wir auch in Zukunft nicht schreiben, witzigerweise hat sich aber eine spanische Band den gleichen Namen gegeben, genug Aufmerksamkeit sollte ihnen damit sicher sein, vielleicht taucht bald ne Band mit dem Namen Pulp Fiction auf... Kommen wir aber zu den Spaniern: „Regeneration“ ist bereits das 4. Album der Combo, dessen zustande kommen lange Zeit in den Sternen stand. 2001 musste die Band ihre Evilution Tour abbrechen, weil zuerst Sänger Eugenio Garaneda und dann auch noch Drummer Antonio M. Chaves die Gruppe verließen. Vor allem die Suche nach einem neuen Shouter zog sich etwas in die Länge, bevor man in Ron Finn den idealen Nachfolger fand, die Drums sind nun unter Kontrolle von Rafa Diaz. Rein musikalisch spielen die Spanier Heavy Metal mit starker amerikanischer Prägung. Der Besatzungswechsel hat der Band nicht geschadet, im Gegenteil: Rafa Diaz’ Drumming wirkt durch sein variantenreiches Spiel sehr erfrischend, Sänger Ron Diaz ist auf alle Fälle kein 08/15 Shouter und besticht durch kraftvolle Vocals, die auch in höheren Tonlagen noch ausdrucksstark zur Geltung kommen. Die Voraussetzungen für ein starkes Album sind also gegeben, umgesetzt werden sie aber nur teilweise. Das größte Manko der Scheibe ist seine Einseitigkeit, die Stücke ähneln sich alle doch sehr stark. Ab und zu wird hier und dort mal der Rhythmus gewechselt, aber richtig zu Buche schlägt das Ganze nicht. Ausfälle sind nicht zu verzeichnen, aber auch keine richtigen Highlights. Die Songs sind allesamt nett anzuhören, aber auch nach mehrmaligem Hören tritt der Aha Effekt nicht ein. Da hilft es auch nicht, dass ein Patrick Rondat (Elegy) zu ‚Freedom Fighter’ ein Gitarrensolo beigesteuert hat, übertünchen kann man damit das durchschnittliche Songwriting auch nicht. Die einzigen beiden Songs, die bei mir spontan hängen geblieben sind, waren ‚Stranger’, weil er ein wirklich geiles Anfangsriff hat und enorm Dampf macht sowie das straighte ‚No Room In Hell’, bei dem vor allem der Refrain höchsten Ansprüchen genügt. Zählt man mit Abstrichen noch ‚Where Angels Fly’ dazu, ist das dennoch zu wenig bei einer Setlist von 12 Songs.

Wer auf soliden schnörkellosen Metal steht, sollte mal reinhören, aber ein Reißer ist diese Platte mit Sicherheit nicht.

Oliver Bender






Rock & Pop Tickets bei www.eventim.de