- Ein Blick zurück im Zorn
- Schmutzfabrik
- Risikofaktor
- Robo Sapien
- The Machinists of Joy
- Essenbeck
- Im falschen Land
- Part of the Machine
- Eiskalter Engel
- Nocebo
- Im Schatten der Ringe
- Bonus: Nazis auf Speed
- Bonus:Panik (/w Metal Urbain)
- Bonus:Sans Fin (/w Derniere Volonte)
- Bonus:Neue Helden (Leather Strip Remix)
- Bonus:Industrie-Mädchen
Label: SPV (2013)
Eigentlich hatte man ja die Hoffnung schon aufgegeben. Dass die Düsseldorfer, die sich in den 80ern und 90ern praktisch als Synonym für Industrial etabliert hatten, nochmals den Weg zu einem Studioalbum finden, erschien selbst nach dem Relaunch 2005 undenkbar. Zwar erschien durchaus Material, doch wirkliche Neuerscheinungen blieben lange rar, Remixes und Compilations erweckten den Eindrck als sollte die gute alte Zeit nochmal besungen werden, ehe man sie ad acta legt. Nach dem Neustart fanden dann die ersten neuen Lieder den Weg auf die Verkaufstische, aber auch da schien es noch unwahrscheinlich, dass sich die Krupps nochmal in alter Kraft erheben würden – EP ja, Langeisen nein, so munkelte man.
Nun, auch wenn es ewig gedauert hat und ich niemanden geglaubt hätte, der mir vor 5 oder 10 Jahren etwas derartiges prophezeit hätte: sie sind zurück! Eineinhalb Jahrzehnte lassen sich natürlich nicht ungeschehen machen und so zeigen sich die Düsseldorfer in manchen Aspekten neu. Die Metaleinflüsse hat man etwas gestutzt, dafür gibt es nun mehr elektronischen Einschlag. Und stellenweise findet man ihn dann doch wieder – diesen unvergleichlichen Krupps-Sound der einen damals gefühlte Ewigkeiten auf der Tanzfläche hielt.
Zugegeben: Nicht jeder Track fesselt gleichermaßen. „Ein Blick zurück im Zorn“ startet etwa gut durch, nur um sich dann doch einen Ticken zu sehr in Monotonie zu verlieren. Und auch der titelgebende „The Machinists of Joy“ und „Part of the Machine“ wirken etwas blass. Doch dafür wird der Hörer mehr als angemessen entschädigt. Das deutschsprachige „Schmutzfabrik“, das geradezu opernhafte „Robo Sapiens“ bis hin zu ruhigeren Tracks wie „Eiskalter Engel“ bieten ausreichendes und abwechslungsreiches Futter für die Lauscher.
Insgesamt ein Album, das in keiner Krupps-Sammlung fehlen sollte, auch wenn qualitativ noch Luft für eine Steigerung vorhanden ist. Und Jungs: Bitte, bitte, lasst uns nicht nochmals 15 Jahre auf so was warten!
8/10
KoJe