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Minus Exitus

Label: Remedy Records (2008)

Gute vier Jahre hat es gedauert, bis Dark Age dieser Tage nun ein neues und im hauseigenen Studio aufgenommenes Machwerk vorlegen - aber das Warten hat sich gelohnt. Die Band hat sich weiter steigern können, präsentiert ihren modernen, melodisch-eingängigen Death Metal in reiferer Form als je zuvor und könnte sich mit dieser Leistung in höheren Regionen etablieren. Die einzelnen Songideen sind gekonnt und spannend umgesetzt; auch im gesanglichen Bereich ist durch Sänger Eikes beständiges Wechseln zwischen Grunz- und klaren Vocals für ausreichend Abwechslung gesorgt; letzterer wird gehäuft bei den teilweise nahezu hitverdächtigen Chorussen eingesetzt, die zuweilen an die genialen, aber leider in der Versenkung verschwundenen Deep Inside Myself erinnern. Weiterhin sind Parallelen zu Bands wie Soilwork ('The Echoes Discipline') zwar nicht zu verkennen, dennoch verfügen Dark Age mittlerweile über einen recht eigenen Stil samt hohem Wiedererkennungswert.

Ausfälle gibt es keine zu verzeichnen, besonders hervorhebenswert sind dagegen das von einem grandiosen Chorus gekrönte 'Seven', das etwas langsamere und sich komplett durch Klargesang auszeichnende 'No Way Home' sowie das amtliche 'Outside The Inside'. Aufgrund dieser starken Darbietung, die ein optimales Gleichgewicht aus Melodie und Härte aufweist, dürfte Einiges drinnen sein - zumindest im nationalen Bereich gibt es kaum jemanden, der Dark Age in ihrer derzeitigen Form das Wasser reichen könnte. Ein letztendlicher Aufstieg in die erste Liga wäre daher wünschenswert - denn verdient hätten sie es.

Stefan Raehse