Reviews

Dragonslayer

Label: Century Media (2002)

Schaut man sich das Cover und den Albumtitel der neuen schwedischen Formation Dream Evil an, kann man schon erahnen, in welche Richtung die Mucke gehen wird. Hinzu kommt noch, dass über die Hälfte der Bandmitglieder schon mit Hammerfall zu tun hatte: Der bekannteste von Ihnen ist zweifelsohne Top Produzent Frederik Nordström (Hammerfall, In Flames, Dimmu Borgir), der seine eigenen Kompositionen auch mal in einer Band umsetzen wollte. Sänger Niklas Istfeldt war bereits als Backgroundsänger für Hammerfall aktiv, Bassist Peter Stalfors steuerte einen Song zu deren Debüt-Album „Glory To The Brave“ bei. Dazu gesellen sich noch Drummer Snowy Shaw und Gitarrist Gus G. Wie bereits erwähnt, werden die Erwartungen bestätigt, Dream Evil schlagen in die gleiche Kerbe wie ihre schwedischen Landsmänner, ein starker Bezug zu Manowar ist ebenfalls nicht zu leugnen. Vor allem bei den Songtexten stellen sie selbst die Kings Of Metal in den Schatten. Hab selten solch einfallslose Lyrics erlebt. Jeder Song handelt zumeist von den gleichen Heldentaten: Drachen, heldenhafte Krieger und große Schlachten stehen für ein von Klischees geprägtes Album. Man kann’s auch übertreiben.... Was die Musik angeht, wird diese Einfallslosigkeit leider fortgesetzt. Die bereits genannten Bands waren die pure Inspiration oder besser gesagt eine gute Vorlage: Die Riffs wurden teilweise übernommen oder ähneln zumindest stark denen bekannter Acts. Nimmt man einen Song wie ‚In Flames You Burn’ zu Grunde, fällt doch die frappierende Ähnlichkeit zu Priests ‚All Guns Blazing’ auf, lediglich am Refrain hat man gebastelt, Eigenständigkeit gleich null. Diese Tatsache trifft nahezu auf das komplette Album zu. Wer sich an all dem nicht stört, dem könnte Dream Evil sogar gefallen. Die Scheibe hat einen fetten Sound und mit ‚Chasing The Dragon und der Metal Hymne ‚Heavy Metal In The Night’ durchaus auch gute Songs zu bieten. Sänger Niklas Istfeldt ist kein Schlechter, trotzdem würde ich ihn nicht gerade zu den Shoutern zählen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. 3 Stücke wurden zudem vom Gotheburg Philharmonic Orchestra durch Streicherklänge unterlegt und bringen wenigstens ein bisschen Kreativität in die ganze Sache. Eines muss ich ihnen aber zugute halten, eine Textzeile aus dem ansonsten durchschnittlichen ‚The 7th Day’, mit der sie bestimmt vielen Leuten aus der Seele sprechen: ´Thunder And Lighting, Fire And Storm, On The 7th Day Heavy Metal Was Born´!

„Dragonslayer“ besticht durch einen hohen Wiedererkennungswert: Hat man alles schon mal gehört und strotzt vor Klischees, von daher nur für eingefleischte True Metal Fans zu empfehlen.

Oliver Bender






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